MAF-Pilot in Mosambik unschuldig hinter Gittern

MAF-Pilot Ryan Koher mit Familie
Mehr als 100 Tage unschuldig im Gefängnis: Seit dem 4. November 2022 sitzt MAF-Pilot Ryan Koher in Mosambik hinter Gittern. Unschuldig und ohne Anklage wartet er auf seine Freilassung, während das Flugzeug beschlagnahmt bleibt.

Seit Sonntag, 12. Februar, sitzt Ryan Koher nun mehr als 100 Tage im Gefängnis – ohne konkrete Anklage oder Verurteilung. Zugetragen hatte sich Folgendes: Der langjährige MAF-Pilot aus den USA hatte im Vorfeld eines Versorgungsfluges die Frachtgüter noch nicht berührt, als er festgenommen wurde. Im gleichen Zusammenhang wurden ausserdem zwei Mitarbeiter einer anderen Organisation inhaftiert. Die Frachtstücke enthielten einzig Vitamine, frei käufliche Medikamente und Lebensmittelkonserven. Entsprechend waren sie zuvor durch die Frachtkontrolle gekommen. Sie waren noch nicht ins Flugzeug verladen worden. 

Dennoch scheinen die ersten Anklagepunkte der illegale (unbewiesene) Transport von Drogen zu sein. Womöglich ein Vorwand: Es scheint der Verdacht zu bestehen, dass der Flug aufgrund seines Ziels im Norden Mosambiks als Unterstützung aufständischer Aktivitäten bewertet wird.

Standardflug seit dem Jahr 2014  

Diese jährlichen Versorgungscharterflüge zu Waisenhäusern werden seit 2014 durchgeführt. «Ryan Koher hat nichts Falsches getan», sagt David Holsten, Leiter von MAF USA. Und weiter: «Die Organisation, die den Waisenkindern im Norden Mosambiks hilft, braucht die Hilfsgüter. Diese wollte er liefern, als er zu Unrecht festgenommen wurde.» 

Seine Frau Annabel reiste mit den beiden Söhnen Elias und Hezekiah zurück in die USA. Die Familie musste die Festtage ohne Vater verbringen. Alle paar Wochen kann Annabel Koher mit ihrem Mann telefonieren.  

Flugzeug beschlagnahmt

Leider bewegt sich der Fall nur langsam durch das Gerichtsverfahren. Das wirkt sich auch auf das ganze MAF-Programm in Mosambik aus: Die Cessna 206 wurde beschlagnahmt und steht gegenwärtig noch immer nicht zur Verfügung.   

MAF ist in Mosambik tätig, um den Menschen zu dienen. Mit einem Piloten sowie einer Maschine weniger ist dieser lebensverändernde Einsatz im Vergleich zum Normalbetrieb deutlich eingeschränkt.

Autor: Daniel Gerber
Quelle: MAF Schweiz

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