«Wie Wasser sucht sie immer den tiefsten Punkt»

Joni Eareckson Tada
Joni Eareckson Tada teilt ihre Einsichten über das Leiden, die Gnade und die Schönheit, die wir in den dunkelsten Momenten des Lebens finden können. Sie lädt uns ein, die Zerbrechlichkeit nicht zu verleugnen und die Kraft der Gnade zu entdecken.

«Wir betreten das Reich Christi durch Punkte der Gnade, und Gnade ist wie Wasser – sie sucht immer den tiefsten Punkt», fasst Joni Eareckson Tada zusammen. Ihr Blick auf die Rolle des Leidens in der christlichen Erfahrung ist kraftvoll und ermutigend zugleich.

Tada betont, dass die grösste Gnade oft in den tiefsten Momenten der Not gefunden wird. «Je bedürftiger wir uns in den Augen Gottes sehen, desto offener ist unsere Seele, um seine Gnade zu empfangen.»

Ohne Jesus geht es nicht

Mit dem Hinweis auf die blutflüssige Frau aus dem Markusevangelium, die auf Händen und Knien zu Jesus kam, zeichnete Tada einen eindrucksvollen Glaubensschritt: Die Frau in der Bibel (im Markusevangelium, Kapitel 5) wünschte sich, nur den Saum des Gewandes Jesu berühren zu dürfen. Joni Eareckson Tada: «Das ist ein grossartiges Bild des Glaubens, nicht wahr? Es ist die Erkenntnis, dass ich es ohne Jesus nicht schaffen kann.»

Die Kraft der Verwundbarkeit

Tada erklärt weiter, dass die tiefsten Wunden oft die grössten Durchgänge für Gnade und Verwandlung sind. «Manche Menschen haben Bedürfnisse, die so tief sind, dass nur Gott sie verstehen kann. Diese Menschen zeigen uns allen, wie bedürftig wir wirklich sind. Das Leiden reisst tiefe Wunden in unser Herz. Aber es sind diese Öffnungen des Schmerzes und der Verwundbarkeit, die die Gnade freier fliessen lassen und uns verwandeln.»

Mit ihrer eigenen Geschichte, im Rollstuhl zu leben und Krebs zu überleben, unterstreicht Tada die Bedeutung der Gemeinschaft und des gemeinsamen Leidens. «Die Gemeinde Christi sollte nicht wie ein perfektes Bild aussehen. Wir sind Menschen des Kreuzes. Das bedeutet, dass wir uns in das Durcheinander der Menschheit, in ihren Schmutz und ihr Leiden hineinbegeben.»

Schönheit in der Dunkelheit

Ein weiterer zentraler Punkt in Tadas Botschaft ist die Schönheit, die selbst in den dunkelsten Momenten zu finden ist. «Gott kommt zu uns, wenn wir am Boden liegen», sagt sie. «Wenn man Christus im Leiden findet, wird das Leben plötzlich wunderbar.»

Tada betont auch die verwandelnde Kraft von Kunst und Schönheit in unserem Leben. «Schöne Kunst erhebt und weist immer auf Gott hin. Unsere Kultur hat damit ein Problem. Unsere Kultur scheint eine Faszination für das Hässliche zu haben. Es ist in unseren Büchern, in unseren Filmen, in unserer Musik.»

Gemeinschaft und Inklusion

Joni Eareckson Tada appelliert leidenschaftlich an die Kirchen, Menschen mit Behinderungen zu integrieren und ihre spirituellen Gaben zu nutzen. «Pastoren sollten ein Beispiel an Jesus selbst nehmen, der in der Bibel, im Lukas-Evangelium, Kapitel 14 sagt, dass man diese Menschen schnell hereinbringen soll, damit das Haus des Vaters voll wird.»

Sie betont, dass wahre Gemeinschaft bedeutet, alle Menschen einzubeziehen, unabhängig von ihren Fähigkeiten. «Nichts wird eure Gemeinschaft mehr segnen, als wenn ihr das Christentum mit hochgekrempelten Ärmeln praktiziert.»

Joni Eareckson Tada spricht auch über die Zukunft und das ewige Leben jenseits des Leidens. «Ich freue mich so auf den Himmel. Nicht als Flucht vor der Realität, sondern als Chance, meinen Erlöser sagen zu hören: 'Gut gemacht, du guter und treuer Diener.'»

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Autor: Paul J. Pastor / Daniel Gerber
Quelle: Outreach Magazine / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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