Entscheiden heisst mitgestalten
Er stand zwar nie selbst als Fussballer auf dem Rasen, aber seine Faszination für diese Sportart ist seit dem Schiri-Kurs als 15-Jähriger ungebrochen. Mit der Geburt seiner Kinder (3/6 J.) wechselte Daniel Siddiqui von der ersten in die zweite Liga und freut sich über die gewonnene Familienzeit. Der Winterthurer beschreibt sich selbst als neugierig und risikofreudig, doch «das Gefühl für das Verletzliche und Zerbrechliche ist mit dem Vatersein gewachsen und beeinflusst mich in meinen Entscheidungen».
Fehlentscheide gehören dazu
Bevor Daniel Siddiqui 2018 die Geschäftsleitung des Reiseveranstalters Surprise Kultour übernahm, war er mehrere Jahre als Polizist tätig. «Ich bin einfach gern dort, wo etwas läuft. Entscheiden hat mit Gestalten zu tun. Am Puls des Lebens zu sein, etwas bewegen zu können, das begeistert mich», hält er fest. Mit dem Druck im temporeichen Fussballsport hat Siddiqui, der sich selbst als Kopfmensch bezeichnet, umzugehen gelernt. «Auf dem Spielfeld ist für Abwägen schlicht keine Zeit. Da muss man intuitiv und rasch entscheiden. Fehlentscheide sind nicht zu vermeiden und gehören auch zum Leben dazu. Diese auszuhalten, fällt mir nicht immer leicht. Ich kann mir tagelang den Kopf zerbrechen, was ich hätte anders machen können.»
Rauszoomen und Relativieren
Ob Entscheidungen auf dem Fussballplatz oder im Berufs- und Familienalltag – wird es Daniel zu kopflastig und das Grübeln zu anstrengend, helfe es ihm, «innezuhalten, durchzuatmen und mich daran zu erinnern,
wie gross Gott ist und wie klein im Vergleich dazu meine eigenen Probleme». Rauszoomen nennt Daniel diese Strategie. Abstand gewinnen zu sich und den Fragen und Sorgen, die ihn umtreiben. Dadurch relativiere sich so manches auf heilsame Weise.
Dankbar und verbunden
Auf die Frage, wie sein Leben mit Gott aussehe, antwortet er: «Ich bin sehr dankbar für den Gestaltungsbereich, den Gott mir anvertraut hat. Ich erachte das, was ich tun kann, nicht als selbstverständlich.» Damit meint Daniel Siddiqui insbesondere seine Arbeit bei Surprise Kultour, wo er und sein Team Reiseangebote schaffen, die mit dem christlichen Glauben verknüpft sind. Als 15-Jähriger kam er selbst zum ersten Mal auf einer Kultour-Ferienreise mit dem christlichen Glauben in Berührung. Dass er diese Arbeit heute weiterführen darf, hat deshalb eine besondere Bedeutung für ihn.
An Profil gewonnen
Für Daniel war und ist der Glaube an Jesus Christus eine enorme Stütze. Als Teenager sog er alles auf wie ein trockener Schwamm. Mit zunehmendem Alter kam eine gesunde Glaubensreife hinzu. Heute seien gewisse Dinge für ihn nicht mehr so glasklar. «Aber das hat mir keineswegs den Boden unter den Füssen weggezogen, im Gegenteil. Ich empfinde meinen Glauben heute als trag- und widerstandsfähiger.» An einer Sache lasse sich nicht rütteln: « Gott meint es gut mit uns!»
Dieser Artikel erscheint in Verbindung mit dem Video- porträt «AMEN DAZU» des «Amen Magazin», Ausgabe 2/2023