«Es war die schwerste Zeit meines Lebens»
«Vor etwa sieben oder acht Jahren durchlebte ich die wohl schwierigste Phase meines Lebens», blickt Jeanine Amapola auf ein schweres Kapitel zurück. «Ich hatte sehr mit einem Mangel an Identität zu kämpfen und fühlte mich orientierungslos. Ich war immer auf der Suche nach Bestätigung – an den falschen Orten. Aufgrund meines extrem niedrigen Selbstwertgefühls suchte ich verzweifelt nach Anerkennung und Wertschätzung und stolperte von einer Fehlentscheidung in die nächste.»
In dieser Zeit, während ihres Studiums und kurz danach, verbrachte sie viel Zeit in Bars und traf viele unüberlegte Entscheidungen. «Ich suchte verzweifelt nach Liebe und Bestätigung bei Männern und in Dating-Apps. Ich hüpfte von einem Date zum nächsten, in der Hoffnung, irgendwo Anerkennung zu finden. Doch zu meinem Erstaunen fühlte ich mich immer leerer und wertloser.»
Düster und einsam
Nach aussen hin schien sie glücklich und erfolgreich zu sein. «Ich war in den sozialen Medien aktiv, postete Videos auf YouTube, ging auf Partys und nahm an Fotoshootings und Werbedrehs teil. Ich dachte, ich würde auf meiner Jagd nach dem Glück bald Erfolg haben, aber in Wirklichkeit schuf ich mir ein Leben voller Bedauern.»
Für das Internet, ihre Familie und ihre Freunde spielte sie perfekt die glückliche junge Frau. «Aber tief in mir wusste ich, dass mir etwas fehlte. Ich lebte in einem dreistöckigen Haus mit zwei anderen ‘Content Creators’.» Doch anstatt in einem scheinbar pulsierenden, kreativen Umfeld aufzublühen, «fühlte sich mein Zimmer dunkel und einsam an. Ich war verzweifelt und schämte mich für meine Geheimnisse und schlechten Entscheidungen.»
Eine unerwartete Begegnung
In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an Gott und bat um seine Freundschaft. «Ich war bereit, ihn selbst zu suchen... als plötzlich eine Einladung zu einem Bibelkreis kam. Eine Bekannte lud mich ein, und obwohl ich nicht viel von der Bibel verstand, nahm ich die Einladung an.»
Die Gruppe von etwa fünfzehn Frauen und einer Mentorin namens Casey veränderte ihr Leben. «Casey erklärte mir die Bibel auf eine Weise, die für mich endlich Sinn machte. An diesem Tag spürte ich, dass ich Gott wirklich begegnet war, und ich beschloss, mein Leben zu ändern.»
Der Beginn der Heilung
In dieser Bibelgruppe begann ihre wirkliche Heilung. «Zum ersten Mal war ich ehrlich und verletzlich. Jeden Dienstag traf ich mich mit diesen Frauen, und nach und nach entstand eine enge Gemeinschaft. Wir teilten unsere Geschichten, gingen zusammen in die Kirche und unterstützten uns gegenseitig.»
Jeanine Amapola nennt vier Punkte, die ihr besonders wichtig sind:
- Ehrlichkeit: Eine tiefe Freundschaft basiert auf Ehrlichkeit. Freunde sollten die Wahrheit sagen, auch wenn es unangenehm ist, und einander helfen, besser zu werden.
- Regelmässigkeit: Regelmässiger Kontakt ist wichtig. Ob durch tägliche Nachrichten, Anrufe oder Treffen, es ist wichtig, sich gegenseitig Priorität einzuräumen.
- Verantwortlichkeit: Gute Freunde ermutigen uns, unser Bestes zu geben.
- Verletzlichkeit: Ohne Verletzlichkeit gibt es keine echte Freundschaft. Es ist wichtig, sich sicher zu fühlen, um tiefere Bindungen aufbauen zu können.
Gemeinschaft ist wichtig
«Gute Freunde inspirieren uns, besser zu werden und unser Leben nach Gottes Willen zu leben», erklärt Jeanine Amapola. «Sie sind da in den ungeschminkten Momenten, teilen den Alltag und sind in den Höhen und Tiefen unseres Lebens präsent.»
Sie schliesst: «Ich bin dankbar für die Freunde, die mich in schwierigen Zeiten unterstützt haben, für ihre Gebete und ihr offenes Ohr. Sie haben mir gezeigt, wie stark echte Gemeinschaft sein kann und wie sehr sich unser Leben zum Besseren verändern kann.»
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