«Wer positiv denkt, lebt länger»
Die Universität Melbourne hat dahingehend 7'000 Probanden untersucht. Menschen mit einer positiven Einstellung zum Leben glauben eher daran, dass sie selbst ihr Leben in den Griff bekommen können. Sie ernähren sich dahingehend gesünder und achten somit ebenfalls auf die Menge an Alkohol, die sie zu sich nehmen. Auch ein reduziertes Rauchen und erhöhte körperliche Aktivitäten sind bei positiv eingestellten Menschen verstärkt nachweisbar. Das verlängert das Leben.
Grenzen des Positivismus
Nicht alle Wissenschaftler schliessen sich dieser Erkenntnis an. «Dieser Ansatz ist falsch, weil positives Denken nur beschränkt in der Lage ist, das Leben zu verlängern oder zu verschönern», meint Ralf Haake, systemischer Berater für Berufs- und Lebensgestaltung. «Es gibt zwar unzählige Motivationstrainer und Berater, die das Positive in den Vordergrund stellen – das Unterbewusstsein kann jedoch nicht betrogen werden», erklärt der Experte. Einem Menschen sei es nicht möglich, nur durch positives Denken die Trauer um eine verstorbene Person zu neutralisieren.
Der Erfolg von Trainings, die Menschen begeistern und motivieren sollen, ist Haake zufolge nur von kurzer Dauer. Bei der ersten Niederlage schlägt die Motivation als Folge wieder um und der Beweis für ein Gelingen des reinen positiven Denkens bleibt aus. Der Psychologe rät in diesem Fall, mit negativen Situationen umgehen zu lernen.
Ziele setzen
Um mit einer positiven Einstellung das Leben zu verbessern, sollten sich Menschen vielmehr ein kognitives Ziel mit einem «emotionalen Anker» setzen, um das Erstrebte zu erreichen, sagt Haake. Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen zum Beispiel die Aufmerksamkeit, die Erinnerung, das Lernen, die Kreativität, das Planen, die Orientierung, die Fantasie, die Argumentation, der Wille, der Glaube und andere mehr.
Gott als Anker
Einen «emotionalen Anker» besitzen Leute, die an Gott glauben. Sie fühlen sich nie allein gelassen mit ihren Problemen. Sie können sich damit auch im Gebet an Gott wenden. Das ist ein ganz anderes Leben, als wenn man alles selber lösen muss.
Für viele vielleicht überraschend, bejaht die Bibel eine positive und damit genussvolle Lebenseinstellung. In der Bibel (Prediger, Kapitel 3, Verse 12 bis 13) heisst es: «Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres gibt, als sich zu freuen und Gutes zu tun in seinem Leben; und wenn ein Mensch isst und trinkt und Gutes geniesst bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.»
Das ist biblischer Realismus. Es wird nicht verschwiegen, dass Mühe und Arbeit das Menschsein bestimmen. Jedoch hat Gott auch einen Ausgleich geschaffen, damit wir nicht am Leben und seinen Mühen verzweifeln. Gott hat Menschen so geschaffen, dass sie geniessen können. Er hat seine Schöpfung mit grosser Schönheit ausgestattet. Es geht nicht nur um Zweckmässigkeit. Es geht um eine positive Lebenseinstellung, die man auch auskosten darf.
Mehr zum Thema:
«Christen können das Leben geniessen»
«Weil mich mein Gott das Lachen lehrt»
Ist Gott ein Spassverderber?
Datum: 05.10.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet/pte