Neues Buch schaut Dinos über die Schulter

Benjamin Scholl
Dinosaurier gelten als Symbole der Evolutionstheorie. Im Buch «Dinosaurier und die Bibel» stellt Benjamin Scholl ein biblisches Modell vor, das Wissenschaft und Glauben in ein neues Licht rückt. Im Livenet-Interview gibt er einen Einblick.

Benjamin Scholl, was hat Sie dazu inspiriert, «Dinosaurier und die Bibel» zu schreiben?
Dinosaurier sind einfach ein Dauerbrenner. Dies gilt insbesondere für junge Leute, denen Dinos als Spielzeugfiguren, Computerspielelemente und sogar als Filmhauptdarsteller ständig begegnen. Kein Wunder: Diese zum Teil riesengrossen und furchterregenden Lebewesen regen einfach die Fantasie an. Dabei ist es den Befürwortern der Evolutionstheorie gelungen, Dinosaurier zu einer Art «Popstar» ihrer Weltanschauung zu machen. In jedem Buch oder Film mit Informationen über Dinosaurier werden gigantisch lange Zeiträume der Erdvergangenheit sowie die Naturprozesse der Evolution als «Schöpfer» der Dinosaurier propagiert. Und so wird jedes Dinosaurier-begeisterte Kind automatisch mit einer evolutionistischen Weltsicht konfrontiert, die aber bedenkenlos als Fakt und Tatsache verkauft wird. Genau diesem Missstand wollen wir als Studiengemeinschaft Wort und Wissen im Buch «Dinosaurier und die Bibel» begegnen: Zum einen wollten wir dabei empirische Daten und interpretierende Deutungen so klar wie möglich auseinander halten, um wissenschaftstheoretisch sauber zu arbeiten. Zum anderen wollten wir dem evolutionären Alleinerklärungsanspruch ein alternatives Denkangebot gegenüberstellen: Ein biblisches Denkmodell, welches fest auf dem verlässlichen Wort Gottes (der Bibel) steht, und Deutungsangebote für die beobachtbaren Daten – in dem Fall die Dinosaurierfossilien – an die Hand geben möchte.

Können Sie kurz zusammenfassen, worum es im Buch geht?
Im Einleitungskapitel geht es um die Frage, woher wir überhaupt etwas von der Vergangenheit wissen können – nämlich einerseits von dem Bericht eines Zeitzeugens (in unserem Fall Gott selbst als Schöpfer, der sich in der Bibel offenbart) und andererseits als «Kommissar», der Indizien zur Rekonstruktion der Vergangenheit verwendet (also als Wissenschaftler). Danach ist das Buch entsprechend der biblischen Heilsgeschichte aufgebaut und behandelt relevante biblische Themen im Zusammenhang mit Dinosauriern vom Schöpfungsbericht bis zur Johannesoffenbarung. Nach der Erschaffung der Welt und der Dinosaurier geht es um den Sündenfall und den Ursprung der Raubsaurier. Weitere Themen sind: Lebende Fossilien, die Sintflut und Geologie, Hiobs Tiere in seiner Nachbarschaft (waren Behemoth und Leviathan Dinosaurier?), das Aussterben der Dinosaurier (beziehungsweise die zeitliche Koexistenz von Dinosauriern und Menschen). Zum Schluss geht es um die Frage, welchen Einfluss Jesu Tod und Auferstehung auf die Zukunft der Menschheit und der Schöpfung haben.

Welche Bibelstellen sind Ihrer Meinung nach besonders relevant, wenn es um Dinosaurier geht?
Nun, zuerst natürlich der Schöpfungsbericht in 1. Mose Kapitel 1 bis 3. Schliesslich sind Dinosaurier Landlebewesen – und damit sind verschiedene Gruppen (Schöpfungsarten beziehungsweise Grundtypen) am sechsten Schöpfungstag erschaffen worden. Flugsaurier und verschiedene Meeressaurier wurden hingegen als Luft- beziehungsweise Wasserlebewesen schon am fünften Tag erschaffen. Dann interessiert viele natürlich die Frage, ob Dinosaurier in der Arche Platz gefunden haben. Dazu sind 1. Mose Kapitel 6 bis 9 relevant. Ansonsten geht es auch in Hiob Kapitel 40 bis 41 um zwei riesige Tiere, bei denen meiner Meinung nach die Deutung als Langhals-Saurier beziehungsweise Raubsaurier die beste Erklärung darstellt. Schliesslich dürfen wir auch nicht vergessen, dass der Begriff «Drache», mit dem man aus biblischer Sicht sicher Dinosaurier bezeichnet hätte, sowohl im Neuen Testament als auch in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments – in der Septuaginta – vorkommt. Schliesslich ist es auch wichtig, was Jesus und die Apostel über den Schöpfungsbericht zu sagen haben und dass er für sie absolut historisch und wahr ist, siehe Matthäus Kapitel 19, Verse 4-5; sowie Römer Kapitel 5, Verse 12-21 und Kapitel 8, Verse 19-24.

Eine grosse Frage ist, wie die Dinosaurier in der Arche Platz gefunden haben. Sie gehen dem Thema in einem eigenen Kapitel nach. Wie würden Sie die Frage nach dem Platz beantworten?
Es war ja niemand dabei, also können wir nur Modellrechnungen machen. Tatsächlich haben sich aber Kritiker schon oft darüber lustig gemacht, dass all die Tierarten – inklusive der riesigen Dinosaurier – nicht in die Arche gepasst hätten. Das zeugt allerdings von einer gewaltigen Unkenntnis der heutigen Schöpfungsforschung: Wir gehen davon aus, dass Gott nicht jede einzelne Biospezies erschaffen hat, sondern Grundtypen, die mit einem genetisch vielfältigen Potenzial ausgestattet waren, um sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen.

Das ist auch genau das, was wir in der Natur sehen – wie zum Beispiel bei den Hunderassen, die alle auf den Wolf und seine genetische Vielfalt zurückgehen. Dementsprechend hätte Noah wohl nicht alle Hunderassen und Kojoten und so weiter mitnehmen müssen, sondern nur ein Paar von genetisch vielfältigen Hundeartigen. Ausserdem können wir durch Kreuzungen zeigen, dass häufig alle Biospezies einer ganzen Tierfamilie einen gemeinsamen Grundtyp bilden. Wenn man grob schätzt, dass es 250 bekannte Dinosaurierfamilien gab, wären das 500 Dinosaurier in der Arche. Die Arche hatte aber mindestens ein Volumen von 40'000 Kubikmetern. Dort passen nach meiner Rechnung basierend auf den aktuellen verfügbaren grossen Datenbanken alle landlebenden und lungenatmenden Wirbeltiere sowie genügend Proviant und Raum für die Menschen hinein.

Oft werden die Dinos in einem Zeitraum von Millionen von Jahren verortet. Sie arbeiten mit der biblischen Zeitrechnung. Wo siedeln Sie die Dinos an?
Die biblische Zeitrechnung legt, vereinfacht gesagt, einen Zeitraum von Jahrtausenden und nicht Jahrmillionen nahe. Gerne würde ich sagen: Als in der Zeit des geologischen Systems der «Kreide» die Dinosaurier ausstarben, das war vor XY Jahren. Leider aber wissen wir das schlichtweg nicht. Die hohen Zeitalter von 66 bis 230 Millionen Jahren, als Dinosaurier lebten, sind durch die radiometrische Methode unter Vorannahmen errechnet worden. Man muss diese Rechnungen aber anhand von historisch bekannten Daten und Verhältnissen eichen. Diese liegen aber in so ferner Vergangenheit nicht vor und so weiss niemand, wie viele Jahre das tatsächlich repräsentiert. Dazu kommt, dass es auch Befunde gibt, die ein so hohes Erdalter in Frage stellen, wie zum Beispiel noch flexible organische Materialien(!) aus Dinosaurierknochen, geologisch-sedimentologische Befunde und «viel zu alte» menschliche Steinwerkzeuge. Wer das genauer wissen will, der sollte am besten das Buch lesen... Ich will mich da noch nicht festlegen, aber die meisten Schöpfungswissenschaftler unserer Tage würden wohl ungefähr das Ende der Kreide mit dem Ende der Sintflut festlegen. Das ist aber noch nicht sicher und es gibt auch Modelle, welche die Sintflut höher oder tiefer in den geologischen Schichten einordnen.

Was soll das Buch «Dinosaurier und die Bibel» bewirken?
Dinosaurier zeugen wie alle Lebewesen von der Genialität eines Schöpfers einerseits und von der Erlösungsbedürftigkeit einer gefallenen Schöpfung andererseits. Meine Hoffnung und mein Gebet ist, dass es alle Dinosaurier-begeisterten Menschen, die es lesen, dazu ermutigt, Gottes Wort und dem Herrn der Schöpfung Jesus Christus fester zu vertrauen, statt einfach an populäre atheistische (und zumeist falsche oder vereinfachte) Deutungsangebote zu glauben.

Zum Buch:
Dinosaurier und die Bibel

Zum Thema:
Dossier: Wunder der Schöpfung
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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