Neue Ufer in Nahost

Israel festigt Beziehungen zu muslimischen Ländern

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu stattete den muslimischen Nationen Aserbaidschan und Kasachstan in Zentralasien offizielle Besuche ab. Die Welt solle dies sehen, sagte Netanyahu. «Der Präsident eines muslimischen Landes und der Präsident eines jüdischen Staates schütteln sich die Hand, um zusammenzuarbeiten.»
Nursultan Nazarbayev und Benjamin Netanyahu

Die Gespräche mit den Präsidenten der beiden Länder drehten sich um regionale Angelegenheiten, Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Grundsätzlich sollten zudem die diplomatischen Beziehungen vertieft werden.

Während Benjamin Netanyahu Aserbaidschan bereits vor 20 Jahren einmal besucht hatte, war es der erste Besuch eines israelischen Premiers in Kasachstan.

«Ich lobe euch für eure Haltung und Toleranz gegenüber Juden», sagte Netanyahu im Gespräch mit Kasachstans Präsidenten Nursultan Nazarbayev. «Das ist das, was Juden, die hier leben und Israel besuchen, sehr schätzen.»

«Juden sind die besten Botschafter»

«Sie sind menschlich gesehen die Brücke zwischen unseren Ländern und sie sind ihre besten Botschafter», betonte Benjamin Netanyahu. «Sie sprechen sehr herzlich über Kasachstan und die hiesige Gesinnung gegenüber Religion.»

Weiter sagte der israelische Regierungschef, dass es wichtig sei, dass die Welt dieses Treffen sehe. «Hier ist zu sehen, dass der Präsident eines muslimischen Landes und der Präsident eines jüdischen Staates sich die Hand schütteln, zusammenarbeiten und an einer besseren Zukunft für die Einwohner unserer Länder arbeiten.»

Synagogen in Baku

«Ich denke, dass dieses Beispiel der muslimisch-jüdischen Zusammenarbeit etwas ist, das in der Welt nachhallen sollte.» Zudem, so Netanyahu, würden sich auch die Beziehungen mit dem arabisch-muslimischen Nachbarn verändern. Israel und Kasachstan unterzeichneten verschiedene Verträge betreffend Zusammenarbeit, darunter in High-Tech und Landwirtschaft.

In Aserbaidschan sagte Präsident Aliyev, dass die Juden ein aktiver Teil der Gesellschaft seien. Sie würden etwas zum modernen Land beitragen und eine wichtige Rolle im Miteinander der beiden Länder spielen. In der Hauptstadt Baku stehen fünf Synagogen sowie eine jüdische Schule und ein jüdisches Bildungszentrum. «Die Beziehungen zu den Juden waren während unserer ganzen Geschichte gut und sie stärken unser Land.» Auch mit Aserbaidschan wurden verschiedene Zusammenarbeitsverträge abgeschlossen.

Vor 25 Jahren zerfiel die Sowjetunion in 15 Staaten, weitere könnten entstehen. Auch wenn Repressionen vorhanden sind, berichtet Livenet.ch immer wieder über ermutigende Begebenheiten:

Russland: «Jesus Christ Superstar» wird aufgeführt

Aserbaidschan: Bibelgesellschaft nach 20 Jahren eingetragen
Weissrussland: Erstmals zwei freikirchliche Christen im Parlament
Kasachstans Präsident: Er schränkt Christen ein – lobt sie aber gleichzeitig.
Das Christentum gehörte schon früh zu Kasachstan
Berdimuhamedow bei Merkel: Eine Chance für die Christen

Datum: 18.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

Werbung
Livenet Service
Werbung