Kreative Einsätze

Evangelisation mit Hilfe von Halstüchern

Während in vielen Teilen der Welt evangelistische Broschüren genutzt werden, um Menschen von Jesus zu erzählen, können in Afrika viele Leute überhaupt nicht lesen. Hier werden seit kurzem Halstücher zur Evangelisation und Gemeindegründung eingesetzt.
Frauen in Sambia mit einem evangelistischen Halstuch (Bild: Spoken Worldwide)

In digitaler Form oder gedruckt: Tools zur Evangelisation gibt es mittlerweile unzählige – und sie werden rege genutzt. Für Menschen, die nicht lesen können oder keinen Zugang zu digitalen Medien haben, ist es nicht ganz so einfach. Und immerhin können immer noch zwei Drittel der weltweiten Bevölkerung nicht lesen, erklärt die christliche Organisation «Spoken Worldwide».

Das Werk unterstützt deshalb Christen darin, das Evangelium mündlich weiterzugeben. «Wir haben drei verschiedene Abteilungen und eine davon ist die Schulung», erklärt Leiter Ed Weaver. «Wir suchen kreative Wege, um mit Partnern zusammenzuarbeiten und so die Reichweite und den Einfluss von dem, was sie tun, zu vergrössern.»

Bilder zur Gedächtnisstütze

Das letzte Projekt hatte eine konkrete Frage im Hinterkopf: Wie kann man Menschen, die nicht lesen können, beim Evangelisieren unterstützen, wenn sie sich nicht eben die Bibel schnappen und bestimmte Verse nachlesen können? Heraus kam dabei ein Halstuch mit Bildern und künstlerischen Aufdrucken. «Wenn sie (die Christen) ein bestimmtes Bild auf dem Halstuch anschauen, erinnern sie sich an den Bibelvers, den sie zuvor gelernt haben – und so sind sie von keiner Technologie abhängig», erzählt Weaver.

Individuell hergestellt

Die Halstücher werden allerdings nicht in Massenproduktion hergestellt, sondern sind individuell an die einzelnen Kulturen angepasst. «Normalerweise versuchen wir herauszufinden, welche Bibelverse in der bestimmten Volksgruppe in diesem Land am verständlichsten und am leichtesten zu erzählen sind. Dann kreieren wir die Bilder für diese bestimmte Volksgruppe. In Sambia etwa benutzen wir nicht dieselben Bilder wie in Äthiopien.»

Bereits in diesem Jahr kamen diese «evangelistischen Halstücher» in Sambia zum Einsatz. «Wir haben Frauen gesehen, die diese Halstücher dazu nutzten, um das Evangelium weiterzugeben; sie versammeln die Leute und bilden eine Diskussionsrunde über die (biblischen) Geschichten, die sie erzählen. Mit Hilfe der Halstücher haben sie tatsächlich Gemeinden gegründet.»

Zum Thema:
Früher Analphabet: Durch eine Audiobibel wurde er zum Evangelist
GO 2020: Gewaltige Mobilisation: Ungehinderte Evangelisation in Afrika
Go Decade: Berichte aus Lateinamerika und Afrika

Datum: 13.05.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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