Aus Schmuggler-Händen

1'200 Jahre alte Bibel in der Türkei beschlagnahmt

Die Türkei ist eines der ganz grossen Länder der Bibel. Unter anderem befinden sich in dieser geschichtsträchtigen Nation die sieben Gemeinden aus der Johannes-Offenbarung. Nun ist in der Türkei eine 1'200 Jahre alte Bibel beschlagnahmt worden – es dürfte sich um ein Schmuggel-Delikt handeln.
Das 34-seitige Manuskript ist in Leder gebunden und mit goldverkrusteten Motiven verziert.

Diese Ereignisse auf Grossleinwand wären wohl Stoff für eine mehrminütige Passage in einer «Indiana-Jones»-Folge. Nur dass an Stelle des Abenteuer-Wissenschaftlers, verkörpert durch Harrison Ford, die türkischen Sicherheitskräfte zum richtigen Moment an Ort und Stelle waren, als es darum ging, eine absolute Antiquität sicherzustellen: eine uralte Bibel.

Die Behörden hatten die Information erhalten, dass jemand einen Käufer für das alte 34-seitige Manuskript suche, das in Leder gebunden und mit goldverkrusteten Motiven verziert ist.

1'200 Jahre alte Bibel

In der Provinz Diyarbakir konnten die Gesetzeshüter das wertvolle Dokument sicherstellen. Drei verdächtige Personen wurden im Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen, nachdem sie versucht hatten, diese etwa 1'200 Jahre alte Ausgabe der Heiligen Schrift zu verkaufen.

Weitere Details zu dieser Bibel wurden nicht bekannt. Die Türkei führt regelmässig Massnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels durch, um den illegalen Verkauf historischer Objekte zu stoppen und das reiche kulturelle Erbe des Landes zu schützen.

Reiches christliches Erbe

Laut dem Gouverneursamt von Diyarbakir wurden bei diesem Einsatz gegen Schmuggler insgesamt sechs Verdächtige in Gewahrsam genommen, drei direkt im Zusammenhang mit der beschlagnahmten Bibel.

In der Türkei gibt es 3'000 antike Städte aus 42 Zivilisationen. Anatolien ist Heimat zahlreicher christlicher Stätten und Personen. So stammt unter anderem St. Nikolaus aus der Türkei. Beispielsweise steht in Istanbul die «Hagia Sophia» («Heilige Weisheit»), sie war nahezu während einem Jahrtausend die grösste Kirche der Welt. Als Konstantinopel 1453 von den Osmanen unterworfen wurde, wurde aus der Hagia Sophia eine Moschee – und seit 1934 ein Museum.

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Datum: 12.02.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / NZZ / Premier

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