Gottes Schöpfung begeistert

Es ist nicht schwer, Kinder für die Schöpfung zu begeistern
Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder in einer möglichst intakten Welt aufwachsen. Damit Kindern bewusst wird, was sie selbst dafür tun können, sollte in ihnen schon früh die Begeisterung für Gottes Schöpfung geweckt werden.

Wir haben den Auftrag, die Welt zu bewahren (1. Mose Kapitel 2, Vers 15). Gottes Schöpfung zu ehren, heisst auch, Gott selbst zu ehren. Wir haben viel gewonnen, wenn wir unseren Kindern vermitteln können, dass sie selbst ein Teil von Gottes grossem Ganzen sind und das, was sie zu schützen und lieben lernen, nicht einfach «nur Pflanzen» oder «nur Tiere» sind, sondern kleine Wunder, die ihren Sinn und Platz in der Welt haben.

Ein guter Start ist es, sich Zeit zu nehmen, um die Natur genau zu beobachten. Auch kann es helfen, Dokumentationen zu schauen, Bücher zu lesen oder sich von YouTubern inspirieren zu lassen. Ein nächster Schritt ist es, die Natur ins eigene Umfeld einzuladen. Platz ist im kleinsten Garten oder auf dem Balkon. Es müssen keine riesigen Projekte sein. Die grösste Schönheit ist häufig in den kleinsten Dingen der Natur zu finden. Je mehr Garten vorhanden ist (vielleicht auch der Garten der Grosseltern, der Gemeindegarten…), umso mehr Möglichkeiten hat man natürlich, sich mit Kindern in Schöpfungs-Projekten auszutoben. Hier einige Anregungen für kleine und grössere Aktionen:

Frühling

Im April können Sie auf der Süd-Fensterbank Tomatensamen in kleine Töpfe säen. Das Kind sucht sich eine spannend klingende Sorte aus und darf erleben, wie winzig der Start einer stattlichen Tomatenpflanze ist. Es kann sich freuen, wenn die Samen keimen und wenn später draussen die ersten Hummeln beim Bestäuben helfen. Bis zur Ernte kann das Kind das Wachstum bestaunen und die Pflanze pflegen. Die erste reife Tomate sollte man besonders feiern und genüsslich teilen. Auch jeder andere Gemüseanbau mit den Kindern macht Spass. Sie lernen das Essen anders wertzuschätzen.

Sommer

Vielleicht haben Sie den Platz, einen Mini-Teich im Garten anzulegen. Wasser ist gerade in heissen Sommern unglaublich kostbar für alle Tiere. Vögel baden, Insekten trinken und legen ihre Eier ab. Und wussten Sie, dass es Schwimmkäfer gibt, die tauchen können? Unser Teich hat noch nicht einmal einen Quadratmeter Fläche, und trotzdem sind nach einem Jahr ein Springfrosch und zwei Molche eingezogen. Für technikaffine Kinder lässt sich das Nachtleben am Teich mit einer Überwachungskamera beobachten.

Wem das zu viel Arbeit ist, der kann mit den Kindern zusammen auch eine flache Schale als Insektentränke gestalten. Einfach ein paar flache Steine hineinlegen, die als Anflughilfe aus dem Wasser gucken, und den Wildbienen ist geholfen. Ausserdem können Sie Nisthilfen für die bedrohten Tiere schaffen: Gitter-Ziegel mit Lehm, Hartholz mit Bohrlöchern, trockene hohle Pflanzenstängel – es gibt viele Möglichkeiten. Selbstgebaute Insektenhotels (Anleitungen bei BUND oder NABU) sind in der Regel tiergerechter als die aus dem Baumarkt. Und säen Sie mit Ihren Kindern doch ein paar kleine «Inseln» mit bienenfreundlichen Blumen im Garten.

Herbst

Der Herbst ist Pflanzzeit. Wer einen Garten zur Verfügung hat, kann seinen Kindern anbieten, einen eigenen Beerenstrauch mit den Lieblingsbeeren einzupflanzen. Am Anfang sind die Kinder vielleicht skeptisch, ob aus den «paar Stöcken» wirklich etwas wird. Wenn aber im nächsten Sommer die Ernte genascht werden kann, weiss man, dass nichts so sehr nach Sommer schmeckt wie eine Handvoll frischer Himbeeren. Überhaupt: Essbares mit Kindern zu ernten, kann ein besonderes Event sein. Vielleicht steht ja in der Nachbarschaft ein Obstbaum, den die Besitzer nicht mehr selbst beernten können. So lernen die Kinder noch etwas über das Helfen und Teilen.

Winter

Betrachten Sie mit Ihren Kindern Nahaufnahmen von Schneeflocken. Die Variationen sind so vielfältig, dass rein rechnerisch keine Schneeflocke auf der Welt exakt einer anderen gleicht. Wie sehr muss Gott das Individuelle lieben, wenn er sich so etwas ausdenkt! Suchen Sie gemeinsam Spuren im Schnee und versuchen Sie herauszufinden, zu welchem Tier sie gehören. Oder bauen Sie mit Ihren Kindern ein Futterhaus und beobachten zusammen, welche Vögel sich blicken lassen.

Was auch immer Sie ausprobieren, um der Natur respektvoll näher zu kommen, es wird etwas Gutes bei Ihren Kindern säen.

Zur Website:
Initiative Schöpfung

Zum Thema:
Zuerst die Arbeit: Obst, Gemüse und Gemeinschaft

Ein Appell zum Handeln: Als Christen Sorge tragen zu Gottes Schöpfung
Die Biodiversitätsinitiative: Wann ist ein «Genug» erreicht?

Autor: Andrea Bahr
Quelle: Magazin Family 5/2024, SCM Bundes-Verlag

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