Ex-Model definiert Schönheit neu
Als Katherine Wolf 26 Jahre alt war, schien ihr Leben perfekt zu sein. Sie lebte mit ihrem Mann Jay und dem sechsjährigen Sohn in einem Strandhaus in Malibu und arbeitete als Model.
Aber im April 2008 erlitt sie einen Hirnschlag. Sie verlor die Feinmotorik, was zu Doppelbildern, Taubheit und Gesichtslähmung führte. Doch das Paar verlor die Lebensfreude nicht, was die beiden Gott zuschreiben. Zum Beispiel in ihrem zweiten Buch «Suffer Strong: How to Survive Anything by Redefining Everything» («Stark leiden: Wie man alles überleben kann, indem man alles neu definiert»).
Hoffnung neu definiert
«Hoffnung ist vielleicht das wichtigste Wort in der menschlichen Sprache», sagt Wolf in einem Interview. Oft meine man damit aber einfach das, was man im Leben erreichen wolle. «Wenn das nicht geschieht, sind wir enttäuscht und verzweifelt.»
Ihre Familie habe Hoffnung neu definiert. «Für uns ist Hoffnung nicht die Sehnsucht nach positiven Ergebnissen, sondern die Sehnsucht nach einer Beziehung mit der Quelle der Hoffnung, Jesus, die alles verändert. Die Ergebnisse zählen weniger als der Prozess – dies ist ein Paradigmenwechsel, der alles verändert.»
Schönheit neu definiert
Katherine erklärt, dass wenn das Leben unerwartete Wendungen nimmt, dies ein Katalysator sei, der die Dinge neu definiert. «Entweder zerbröckele ich unter meinen unerfüllten Erwartungen oder ich ändere meine Sichtweise.» Wisse man, dass man die Umstände nicht ändern könne, könne man dennoch ermutigt sein und die eigene Geschichte neu schreiben.
«Wie die Hoffnung ist auch die Sehnsucht nach der Schönheit des Lebens eine gute Sehnsucht.» Oft aber richte diese sich nach dem eigenen Wunschbild, das sich von den eigenen Problemen trüben lasse. Schönheit sei in der Menschheit tief verwurzelt, «besonders in unserer modernen, digitalen Kultur. Die Botschaften darüber, wie wir aussehen sollten und wer etwas Wert ist, sind überall um uns herum und durchdringen unser Unterbewusstsein.»
Die Wahrheit über die Schönheit
«Zuerst müssen wir uns bewusst sein, wer uns die wahre Geschichte unserer Schönheit erzählt.» Ein Unternehmen durch seine Werbung? «Oder schädliche Stimmen aus der Vergangenheit, die uns mit Unsicherheit und Gefühlen der Unwürdigkeit heimsuchen? Ich habe festgestellt, dass die wahrhaftigste und tiefste Schönheit gefunden wird, wenn wir uns entscheiden, von der Scham wegzugehen und uns einer Liebe und einer Schönheit zuwenden, die nie versagt.»
Als Familie würden sie das Leiden nicht mehr als Bestrafung, sondern als Privileg sehen. «Irgendwelche Leiden sind unvermeidlich im menschlichen Leben. Und doch, wenn die meisten von uns leiden, haben wir oft das Gefühl, dass unsere Erfahrung das Schlimmste ist, was je jemandem passiert ist! Wir fühlen uns wie das Opfer.»
Man fühle sich gebrochen und unfähig, das Leben, «das direkt vor uns liegt, anzunehmen, weil wir auf das Leben, das wir nicht haben, fixiert sind. Vieles des irdischen Lebens und Dienstes Jesu drehte sich um Kummer und Leid, dass es seltsam erscheint, dass Menschen, die behaupten, ihm zu folgen, ihm überall hin folgen, nur nicht an ihr eigenes Kreuz.»
Gemeinsam Heilung finden
Die beiden wollen auch zeigen, dass es einen Sinn im Leiden geben kann. «Leiden ist eine universelle Erfahrung. Es lässt uns oft isoliert als Individuen zurück, weil wir das Gefühl haben, niemand würde unsere Besonderheiten verstehen, aber die Ironie ist, dass wir alle allein kämpfen. Schmerz ist Schmerz. Je verwundbarer wir mit unseren Kämpfen sind, desto mehr können wir alle anfangen, gemeinsam Gesundheit und Heilung zu finden.»
Im richtigen Moment sei man auch «das zuhörende Ohr für die harten Geschichten anderer und könne ihnen helfen, Gott zu finden. Dieser Prozess braucht Zeit. Trauer braucht Zeit. Den Verlust dessen zu betrauern, was man hatte oder erhofft, braucht Zeit.» Manches Leid und manche Trauer sei ein Leben lang da «und das ist in Ordnung».
Zerbruch oder etwas Neues?
«Wird es uns zerbrechen oder zu etwas Neuem machen?», fragt Katherine Wolf. «Werden unsere Herzen in Bitterkeit verhärtet oder in Mitgefühl erweicht? Paare müssen einen Weg finden, dies gemeinsam zu verarbeiten, im Wissen, dass der Prozess jedes Menschen anders sein wird, im Timing und im Ausdruck, und dennoch wissen, dass es das Warten wert ist, gemeinsam nach Heilung zu suchen.»
Trotz des provokativen Titels gehe es im neuen Buch weniger darum, wie man leiden kann, als vielmehr darum, was wir mit dem, was übrig bleibt, anfangen können.
«Diese Einschränkungen und Wunden können der Beginn von etwas Neuem sein, und ganz kraftvoll können sie der Beginn eines Aufblühens sein, das wir ohne sie nie hätten erleben können. Das Leben definiert uns. Leiden definiert uns neu. Und Hoffnung verfeinert uns.»
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Datum: 16.01.2020
Autor: Lindsay Elizabeth / Daniel Gerber
Quelle: Faithwire / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch