Bronze-Gewinnerin Kelly Clark

«Mein Herz war hart!»

Sie war jung, reich und hatte alle wichtigen Medaillen gewonnen: Die Snowboarderin Kelly Clark, die soeben in Sotschi Olympia-Bronze holte. Aber in ihrem Herzen sah es lange finster aus. Sie wollte nicht mehr leben und sehnte sich nach Liebe.
Snowboarderin Kelly Clark
Snowboarderin Kelly Clark

Kelly Clark wuchs im US-Bundesstaat Vermont auf. An den Wochenenden habe es nicht so viel zu tun gegeben. «Ich verbrachte die Zeit auf dem Snowboard», schildert Kelly Clark. «Das war toll, eine coole Art aufzuwachsen. In der Schule strebte ich nicht sonderlich nach oben.» Snowboarden sei ihre wahre Leidenschaft gewesen. Bereits Mit 14 Jahren sei sie an Wettbewerben gestartet, mit dem Ziel, Profi zu werden. «Innerhalb von zwei Jahren schaffte ich den Sprung ins US-Team. Nun konnte ich um die Welt reisen und das tun, was ich liebte.»

Überfliegerin

Kelly fuhr sehr gut und erhoffte sich einen Startplatz an den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City. «Die Spiele kamen etwas früh, nur ein Jahr nach Abschluss der Schule.» Obwohl die Schule in der Familie immer an erster Stelle stand, konnte sie ihren Vater überreden, sie ein Jahr früher aus der Schule zu nehmen. So konnte sie eine professionelle Snowboarderin werden. «Im Hinterkopf wusste ich: Wenn die Saison nicht gut verläuft, muss ich zurück auf die Schule. Ich gab alles, was ich hatte. Ich wollte alles gewinnen, die X-Games, die US Open und die Olympischen Spiele.» Sie erreichte alle Ziele und feierte die Erfolge, die sie sich erträumt hatte. Zu den Auszeichnungen gehörte unter anderem anno 2002 Olympia-Gold in Salt Lake City.

Jung, berühmt, reich - unerfüllt

«Nun hatte ich alles. Ich war 18, berühmt, reich und ich besass die angesehensten Sportmedaillen, die es zu holen gibt. Was also brauchte ich mehr?» Dennoch sagt Kelly Clark im Rückblick auf diese Zeit: «Ich war mit all diesen Dingen nicht glücklich. Und ich wusste nicht, weshalb. Natürlich waren all diese Dinge wunderbar, aber sie waren nicht das, wonach ich eigentlich suchte.»

Sie betrieb ihren Sport weiter. Von aussen gesehen sei alles gut verlaufen, sie siegte und war erfolgreich. «Aber innerlich wurde es schlimmer und schlimmer. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, wusste nicht, was als nächstes kommen würde, abgesehen von dem, was im Terminkalender stand.» Mit Partys habe sie sich cool gegeben. «Ich trank, um die Zeit verstreichen zu lassen und den Rest der Welt wegzuspülen.»

«Würde es jemanden kümmern?»

So schrieb die junge Sportlerin: «Nun beginnt die Saison 2003/04. Ich bin in meinem Hotelraum und schreibe, dass mein Leben keinen Sinn macht, dass ich nicht mehr leben will und ob es jemanden kümmert, wenn ich am nächsten Morgen nicht mehr aufwache.»

An jenem Abend war eine Qualifikation in der «Halfpipe», Kelly fuhr auf den zweiten Platz. «Ich wartete, bis alle fertig waren, damit ich nicht alleine heimgehen musste. Ein Mädchen fiel im ersten und im zweiten Durchgang, sie weinte, weil sie nicht in den Final kommen konnte. Da kam ihr Freund und sagte: 'Es ist okay, Gott liebt dich so oder so!'»

«Mein Herz sprang wie nie zuvor!»

«Mein Herz sprang, wie ich es nie zuvor gefühlt hatte. Wenn ich richtig gehört hatte, war da ein Gott, der liebte. Ich musste wissen, ob dieser Gott real war und wenn ja, ob er mich lieben würde.» Sie habe zwar früher schon gehört, dass Jesus sie liebte, aber es habe ihr nichts gesagt.

«Gott hatte mich in eine Lage gebracht, wo ich ihn sehen konnte.» So ging sie zurück ins Hotelzimmer, im Wissen, dass dort normalerweise eine Bibel in einer Nachttischschublade lag. Kelly begann zu lesen. «Ich war überwältigt, doch ich wusste nicht genau, wo ich nach diesem Gott suchen musste, der mich liebte.»

Beziehung, nicht Religion

Dieses Mädchen von der «Halfpipe» war im gleichen Hotel. Kelly fand ihre Zimmernummer und klopfte an ihre Türe. «Ich wusste nicht genau, was sagen. So stellte ich mich einfach vor und sagte, dass ich denke, dass sie eine Christin sei. Ich fragte, ob sie mir von Gott erzählen könne. Sie war überrascht, sagte ja und bat mich herein.»

Kelly stellte Fragen über Gott und die Bibel. Kelly: «Sie begann zu erzählen und sie klärte meine Missverständnisse, die ich gegenüber Christen hatte. Ich dachte, dass es um Kirchenbesuche und Regeln geht, sowie um ein 'die ganze Zeit gut sein'. Sie sagte mir nun, dass es um eine Beziehung geht, nicht um meine guten Taten.»

Gott holte mich da, wo ich war

«Nun hörte ich, wie sehr mich Gott liebte, wie er seinen Sohn sandte, um für uns zu sterben, damit wir leben können. Und dass Gott einen guten Plan für mein Leben hat. Die nächsten vier Nächte hielt ich diese Sportlerin wach und fragte sie während Stunden und erklärte ihr meine Situation. Dann kam Gott und holte mich da ab, wo ich war.»

Sie habe auch Angst gehabt. «Ich wusste nun von Gott, doch ich hatte Angst, was die Leute denken würden. Ich war diese grossartige Snowboarderin und dachte, was wohl meine Familie oder meine Freunde sagen würden, wenn ich nun erzählen würde, dass ich eine Christin werden will.»

Was sagen die anderen?

«Snowboarden war das, was ich war, das Einzige, wofür man mich kannte und das Einzige, was ich von mir wusste. Was würde geschehen, wenn sich das ändern würde? Ich brauchte Zeit, ehe ich eine Entscheidung treffen würde.»

Kelly Clark ging von diesem Wettkampf über Weihnachten heim und anschliessend folgten weitere. Sie blieb mit diesem anderen Mädchen in Kontakt und stellte weitere Fragen. «Gott brachte andere Christen in mein Leben und half mir durch sie, mehr über ihn zu erfahren, so etwa durch den Konditionstrainer. «Ich hatte ihm erzählt, was ich durchmache und er berichtete mir, wie man mit Jesus eine Beziehung haben kann und wie sehr Gott mich liebt.» Der Trainer gab ihr auch ein Buch zu diesem Thema. «Das war toll, es beantwortete viele meiner Fragen.»

Bezug zum Alltag

Schliesslich stand der letzte Wettkampf der Saison auf dem Programm. Ihr Trainer gab ihr eine Bibel mit, welche tägliche Andachten beinhaltete. «Da standen auch Berichte von Menschen drin, die mit Gott leben. Es war toll, das zu lesen und ich erkannte, dass die Bibel einen Bezug zu meinem Leben hat.» All diese Geschehnisse erstreckten sich über fünf Monate.

«Ich hatte mich Gott noch nicht anvertraut. Im April fragte mich die Snowboarderin, von der ich als erstes von Gottes Liebe gehört hatte, ob ich mein Leben Jesus übergeben hätte. Das hatte ich noch nicht getan und ich wusste nicht genau, was das bedeutet. Sie erklärte mir, dass dies ein Gebet ist, in dem man Jesus als Herrn bezeugt, erklärt, dass man gesündigt hat, um Vergebung bittet und darum, dass Jesus einem hilft.»

Befreiung

«Sie musste weg, und ich blieb zurück und dachte über Gott nach. Ich fragte mich, ob ich an einem Tag aufwachen konnte, ohne über Gott nachzudenken. Meine Antwort war: 'Nein!' Ich realisierte, dass Gott an meinem Leben arbeitete und dass er einen wichtigen Platz einnahm, und dennoch hatte ich Jesus nicht als meinen Erlöser angenommen. Das wurde mir bewusst. Da betete ich für mich alleine und hiess Jesus in meinem Leben willkommen.» Manchmal höre man, dass Menschen Jesus in ihr Leben aufnehmen und dies als sehr befreiend erleben. «Mir ging es genau gleich. Als ich mich ihm auslieferte und sagte, dass ich es nicht alleine schaffe, war es, als würde eine Türe aufgerissen.»

Raus aus der Dunkelheit

«Ich hatte immer in der Dunkelheit gelebt. Es war, als hätte ich in einem finsteren Raum gelebt und dann wurde diese Türe aufgerissen und Licht kam herein. Die Augen passen sich an und nun kann man im Raum sehen. Und so öffnete Gott die Tür in meinem Leben und mehr und mehr von seinem Licht strahlte herein.» Er habe ihr verschiedene Dinge gezeigt, die vor ihr gelegen hätten und diese habe sie lösen und voranschreiten können. «Hätte er die Türe zu rasch aufgemacht, hätte dies meine Augen geschmerzt, aber er traf mich dort, wo ich war, so wie ich es brauchte. Ich hatte ihn die ganze Zeit schon gebraucht.»

Hartes Herz getauscht

Sie habe gespürt, wie Gott ihr Herz veränderte. «Ich weiss, es klingt verrückt, aber mein Herz war so hart, ich war weit davon entfernt, jemandem zu erlauben, mich zu lieben.» Die Änderung beschreibt Kelly mit einem Bibelvers: «Werft alles Böse von euch ab! Ändert euch von Grund auf, ja, reinigt euer Herz!» (Hesekiel, Kapitel 18, Vers 31).

Und Kelly wiederholt: «Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz» (Hesekiel, Kapitel 36, Vers 26).

Kelly: «Ich fühlte, wie Gott das buchstäblich getan hat. Ich fühlte mich zum ersten Mal lebendig. Das ist meine Geschichte, ich hatte gleichzeitig alles und dennoch nichts. In allem fand ich nicht dieses Glück, diesen Sinn oder diese Liebe, wie ich sie bei Jesus fand.»

Datum: 13.02.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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