Das eigene Leben für andere hingeben

Alexander Preiss
Der Familienvater Alexander Preiss ist Geschäftsführer eines Sozialwerkes, Coach und Autor. Sein neustes Buch ist Anlass für einen Hirtenpfad-Talk.

Alexander Preiss schrieb das Buch «Mit Jesus in Führung gehen». Ein Kapitel darin steht unter dem Titel «Die Hirtenprüfung» – das passt hervorragend in den Livenet-Talk, welcher einmal monatlich Hirten und Schafe zum Thema hat. Was heisst es, ein guter Hirte zu sein? Dieser Frage spüren Alexander Preiss und Florian Wüthrich nach.

Bin ich ein guter Hirte?

«Von klein auf hörte ich immer sehr viel vom Guten Hirten», führt Alexander ins Thema ein, mit welchem er schon seit Kindheit vertraut war – irgendwie. «Wenn man sich dann einmal mit Johannes 10 beschäftigt, merkt man, dass da auch noch eine andere Figur vorkommt. Man kann sagen: Ein schlechter Hirte.» Das löste bei ihm den Gedanken aus, als Führungskraft nicht automatisch ein guter Hirte zu sein. Als Orientierungshilfe zum Bestimmen, ob man ein guter Hirte ist, schrieb er dann das Kapitel «Die Hirtenprüfung». Ein guter Hirte ist bereit, sein Leben für die Schafe hinzugeben, während Menschen, welche die Schafe nur wegen des Lohnes hüten, beim Auftauchen eines Wolfes davonlaufen. «Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder reflektieren», betont Alexander. Weichen wir Entscheidungen aus? Sind wir nur noch durchs Geld motiviert? Als Leiter ist ihm auch wichtig, nicht nur seine konkrete Aufgabe zu verrichten, sondern auch darüber hinaus Verantwortung fürs grosse Ganze wahrzunehmen.

«Vertrauen ist immer mit einem Risiko verbunden»

Heute erleben wir eine grosse Vertrauenskrise. Man misstraut der Politik, den Medien. Dazu kommen viele Führungspersonen, die sich vor ihrer Verantwortung zu drücken scheinen. Der Preis dafür ist das Vertrauen der Menschen ihnen gegenüber. In unserer Zeit geht es darum, Vertrauen zu gewinnen und dies geschieht durch selbstloses Wahrnehmen der eigenen Verantwortung, aber auch dadurch, dass anderen Menschen Vertrauen ausgesprochen und Verantwortung übertragen wird.

«Beim Vertrauen macht man sich verletzlich», sagt Alexander. «Vertrauen ist immer mit einem Risiko behaftet. Ohne Risiko kann man nicht vertrauen. Und im schlimmsten Fall kann Vertrauen auch missbraucht werden.»

Die Eigenschaften des Guten Hirten

Heute beobachtet man oft, wie Manager und Leiter bei aufkommenden Krisen schnell das sinkende Schiff verlassen. Alexander beobachtet, dass dies längst nicht nur ein Phänomen der Generation Z ist – auch wenn dies oft behauptet wird. Wir alle sollten uns selbstkritisch fragen: «Geht es mir am Ende nur um mich selbst? Wo bin ich egoistisch? Wo will ich mich verwirklichen und gehe dabei über andere hinweg?»

In Johannes 10 wird uns der Gute Hirte beschrieben. Er kennt seine Leute. «Das ist eine ganz wichtige Eigenschaft von Führungspersonen. Die Leute spüren: Er kennt mich.» Alexander betont den Wert davon, wenn Mitarbeiter spüren, dass sie sich auf ihren Vorgesetzten verlassen können. Wenn er sich ums Wohl seiner Leute kümmert fördert das deren Vertrauen. Entgegen der Weise, wie der Gute Hirte in Sonntagschulen präsentiert wird, ist er aber nicht einfach immer nur lieb und nett. Der Gute Hirte kreiert keine «Kuschelatmosphäre». Alexander räumt ein, dass zuweilen auch harte Entscheidungen getroffen werden müssen – zum Schutz der Herde und zum Besten des Einzelnen.

Warum das Buch?

Langeweile war sicher nicht der Grund, den Alexander zum Schreiben bewegte, denn er hätte auch sonst mehr als genug zu tun. «Schreiben ist bei mir schon lange eine Leidenschaft», erklärt er. «Ich schreibe einfach gerne und habe oft abends meine Gedanken niedergeschrieben. Das hilft mir beim Reflektieren.» So hält er auch beim Bibellesen seine Gedanken schriftlich fest. Und so war das Schreiben eines Buches für ihn ein naheliegender Schritt, als er auf ein Thema stiess, welches auch für andere hilfreich sein kann.

Sehen Sie sich hier den Talk an:

Zum Buch:
«Mit Jesus in Führung gehen: 20 Wegweiser für einen gesunden Leitungsstil»

Zum Thema:
Dossier: Leadership
Bibellesen leicht(er) gemacht: Der Gute Hirte: glaubwürdig und stark
Der ohne den Wolf weidet: Wie der gute Hirte seine Herde vor dem Mörder beschützt

Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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