Neuzeitliche Droge

«Pornografie führt zu sexueller Isolation»

Philipp Roth von
Philipp Roth (Bild: zVg)
E-mail-Kurs von Philipp Roth

MOSER&COMPANY sieht Pornografie als neuzeitliche Droge und möchte Menschen beim Ausstieg aus der Pornosucht unterstützen. Dafür hat er einen E-Mail-Kurs entwickelt, der die seelischen und geistigen Aspekte angeht. Mit der Veröffentlichung des Angebots möchte er das Tabu unter Christen brechen.

Livenet: Philipp Roth, Sie bieten seit kurzem bei Moser&Company ein Männer-Coaching zum Umgang mit Pornografie an. Warum gerade ein Angebot zu diesem Thema?
Philipp Roth: Ich unterstütze Männer mit dieser Thematik schon seit mehreren Jahren. Durch mein ehrenamtliches Engagement als Seelsorger in meiner Kirche (ICF Zürich) sowie durch die Männer-Coachings mit der MOSER&COMPANY wird der Pornokonsum immer wieder zum Thema.

Dass das Angebot nun öffentlich zugänglich ist, hat den Grund, dass die Pornografie unter uns Christen praktisch gänzlich verschwiegen wird und wir dieser Sache eigentlich offenkundig und mit biblischen Werten begegnen sollten.

Was macht Pornografie als neuzeitliche Droge, wie sie sie auf Ihrer Webseite nennen, Ihrer Meinung nach so gefährlich?
Pornografische Inhalte bedienen die Gedankenwelt des Konsumenten mit immer neuen Sexszenen und reduzieren dabei den eigentlichen zweisamen Akt auf die einsame Befriedigung. Dadurch entsteht ein perfid verfälschtes Bild von der genialen Sexualität wie Gott sie geschaffen hat.

Ihre These ist, dass ein Mann, der übermässig Porno konsumiert, eine sexuelle Isolation erlebt. Was bedeutet das?
Sexuelle Isolation bedeutet, dass die sexuellen Bedürfnisse zum grössten Teil selber befriedigt werden. Also isoliert in der persönlichen Gedankenwelt anstatt umschlungen mit der eigenen Frau, wie es das Hohelied so sinnlich beschreibt. Erschütternd ist die Tatsache, dass dieses isolierte Sexualverhalten bei den meisten Männern mit regelmässigem Pornokonsum bereits in der Pubertät zur Gewohnheit wird. Und leider meinen die meisten Männer, dass sich dieses antrainierte Verhalten dann in ihrer Liebesbeziehung von selber löst, weil sie dann ja eine Frau haben, mit der sie ihre Sexualität teilen. Doch früher oder später ist diese Sache in ihrer Beziehung ein noch grösseres Problem, weil es nun nicht mehr nur sie selber betrifft, sondern auch noch die eigene Frau.

Ziel ist also, dass die Männer in gewissem Sinne wieder beziehungsfähiger werden. Wo setzt Ihr Coaching an, um dies zu erreichen?
Die vergangenen Begleitungen haben immer wieder bestätigt, dass es hier nicht nur um ein körperliches «Suchtverhalten» geht, sondern dass die seelischen und geistigen Komponenten gleichermassen fokussiert werden müssen. Die seelsorgerlichen Aspekte sowie der geistige Kampf hinter dem Pornokonsum werden in diesen Männer-Coachings ohne Tabus angepackt. Es wirken also diverse Ebenen auf den Betroffenen und diese Komplexität würde den Rahmen dieses Interviews nun etwas sprengen. In unserem E-Mail Kurs können betroffene Männer, und auch Frauen von betroffenen Männern, weitere Details darüber erfahren (kostenfrei).

Haben Sie bereits erste Erfahrungen mit diesem Ansatz gemacht? Was sagen Ihre Kunden dazu?
Interessanterweise sagen einige Kunden, dass ihnen die geistigen Komponenten den grössten Durchbruch gebracht haben. Offensichtlich ist dies für viele ein Schlüssel, den sie selber so noch nicht entdeckt haben.

Wie schaffen Sie persönlich es, die Finger von Internet-Pornografie zu lassen?
Ich habe mich Gott sei Dank bereits in meiner Jugend rasch wieder davon distanziert und mich damit beschäftigt, was die Bibel zum Thema Sexualität sagt. Natürlich habe auch ich hin und wieder meine Herausforderungen mit erotischen Inhalten, die ja tagtäglich über fast alle Kanäle an uns herangetragen werden. Doch bis jetzt hat es sich bewahrheitet: Wer sein Haus auf felsigen Grund baut, dessen Haus wird auch bei grössten Unwettern nicht einstürzen. Ich hoffe und bete, dass dies auch so bleibt.

Was empfehlen Sie Männern, die Pornografie konsumieren und damit aufhören wollen?
Zum Schluss von diesem Interview ermutige ich jeden betroffenen Mann, unbedingt das am Anfang bereits erwähnte Tabu unter uns Christen zu durchbrechen. Und in den meisten Fällen wird es nicht reichen, sich nur im Freundeskreis der Kirche darüber zu unterhalten. Leider sind noch zu viele überfordert mit diesem Thema. Es benötigt Unterstützung von aussen, von einer Person, die Autorität hat, in diesem Thema Unterstützung anzubieten. Es zeigt vorbildlichen Charakter, wenn ein Mann bei diesem Thema Unterstützung annimmt. Solange dies alles im Verborgenen bleibt, gewinnt leider die falsche Seite. Go4Gold! Es lohnt sich.

Zur Webseite:
Zum E-mail-Kurs (gratis)

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Datum: 25.08.2017
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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