Hunderttausende ecuadorianische Christen gegen die Gender-Ideologie
Es ging um Werte, Familie und die Gender-Ideologie. Und um neue Gesetzesentwürfe, nach denen die Gender-Ideologie in Schulen unterrichtet werden soll. Für bzw. gegen diese Themen taten sich die sonst eher distanzierten Katholiken und Evangelischen Ecuadors zusammen und gingen am vergangenen Samstag zu Tausenden auf die Strasse.
«Nicht mit meinen Kindern»
Diese sogenannten Märsche für das Leben und für die Familie fanden zeitgleich in 16 Städten des Landes statt, die grössten gab es aber in der Hauptstadt Quito und der Hafenstadt Guayaquil. Nichtoffizielle Quellen sprechen von 200'000 Teilnehmern in Guayaquil und 1,5 Millionen landesweit. Motto der friedlichen Demos, die von der «Frente Nacional por la Familia – Ecuador» organisiert wurden, war «Con mis Hijos no te metas», «Bei meinen Kindern mischst du dich nicht ein» und dies war auch die einhellige Botschaft an die Politiker, die derzeit versuchen, diverse Gesetze zu verändern, die zwar zum Einen die Rechte der Frau stärken und gegen sexuelle Gewalt vorgehen, aber gleichzeitig Abtreibungen erleichtern und die Gender-Agenda durchsetzen wollen.
Zum Ende der Märsche wurden jeweils ein Schriftstück verlesen, in welchem die Teilnehmenden – überwiegend Eltern mit ihren Kindern – forderten, dass Kindern und Jugendlichen in den Schulen nichts über «die Gender-Ideologie, sexuelle Diversität und Anziehung zum selben Geschlecht» gelehrt wird und Lehrer nicht dazu zwingt, den Schülern chemische Produkte zur Abtreibung zu verteilen.
Kirchen-Vertreter vor Gericht
Grosse Kritik wurde bereits im Voraus von Seiten der LGBTI-Gemeinschaft laut. Zwei Tage vor den geplanten Märschen wurden diverse Anklagen wegen Diskriminierung eingereicht, um so die Märsche zu verhindern. Der richterliche Entscheid fiel zwar erst am vergangenen Mittwoch und konnte somit die Märsche nicht aufhalten. Aber Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Adventisten müssen sich in diesen Tagen vor dem Gericht verantworten.
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Datum: 20.10.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital