Die Massai beteten … und erlebten eine Rekordernte
Hennie Marais, wo genau arbeitet RedTribe und was sind die Hauptaktivitäten?
Hennie Marais: RedTribe arbeitet in einer abgelegenen Massai-Gemeinde im Kenia an der Grenze zu Tansania in den Loita Hills. Wir helfen durch hochwertige Grundschulbildung, barrierefreier, medizinischer Grundversorgung mithilfe einer Klinik und Wasserprojekte, das Generieren von Einkommen durch ein Perlenstickerei-Unternehmen sowie durch Jüngerschaft.
Welche Neuanfänge und Aufbrüche erleben Sie in Ihrer Arbeit?
Becca Marais: Während Covid und der Dürre konnten wir die Ernährung sicherstellen – durch vorübergehende Nahrungsmittelhilfe, Lebensmittellager und Unterstützung der Ärmsten in der Gemeinde beim Anlegen und Ernten ihrer Shambas, also Felder und Gemüsegärten. Weiter investierten wir in die Sekundar- und Berufsbildung sowie in Zahnpflege und Pflege während der Mutterschaft.
Was sind die Hauptanliegen der Menschen, denen RedTribe dient?
Hennie Marais: Ernährungssicherheit, Bildung, Landdemarkation und alles, was dazu gehört, Gesundheitsversorgung, Arbeit und die Stärkung der Rolle der Frau.
Von Europa aus gesehen scheint sich der Glaube in Afrika stark auszubreiten – wie erleben das die RedTribe-Mitarbeiter?
Becca Marais: Die Mitarbeiter haben einen starken Glauben und sie sehen, dass ihre Gebete immer und immer wieder erhört werden, oft auf wundersame Weise. Ein Beispiel: Als sie während der Dürre im Glauben Shambas für die Ärmsten in der Gemeinde anlegten, beteten sie um Regen und der kam genau in den Gebieten, die sie bepflanzt hatten zum perfekten Zeitpunkt und sie erlebten eine Rekordernte. Die Menschen in anderen Gemeinden sahen das und sie glauben, dass dies Gottes erstaunliche Versorgung ist!
Gibt es ein geistliches Erwachen bei den Massai?
Hennie Marais: Ich denke, es gibt eine wachsende Zahl von Christen in der Gegend, Kirchen schiessen aus dem Boden und die Massai scheinen das Evangelium anzunehmen.
Können Sie uns die eine oder andere Lebensgeschichte erzählen, in der Menschen durch Ihre Arbeit verändert wurden?
Becca Marais: Nontinanna, die Managerin der Perlenstickerei, rettete ein Mädchen, dessen Vater entschlossen war, ihre Ausbildung wegen Geldmangels abzubrechen, sie einer Genitalverstümmelung zu unterziehen und dann vorzeitig zu verheiraten. Nontinanna liegt es am Herzen, diese verletzlichen Mädchen zu finden. Sie hat das Mädchen bei sich aufgenommen, und jetzt steht ihr das Perlenverarbeitungs-Unternehmen finanziell bei, damit sie die Grundschule besuchen konnte. Sie hat ihre Abschlussprüfungen mit Bravour bestanden und wird nun in der Sekundarschule gefördert. Ihr wurde Hoffnung und eine Zukunft gegeben! Es gibt viele Geschichten, die zeigen, wie Leben auf viele Arten verändert worden sind.
Welche Rolle spielt der Glaube im Alltag?
Hennie Marais: Das einheimische Massai-Team, das RedTribe leitet, beginnt seinen Arbeitstag mit gemeinsamem Gebet, Worship und dem Lesen der Bibel. Ihr Glaube ist die Grundlage für alles, was sie tun! Sie erinnern sich dabei daran, warum sie tun, was sie tun – und dass jede Person im Team, wie klein ihre Rolle auch sein mag, ein wesentliches Rädchen im Getriebe ist, das dazu beiträgt, dass alles funktioniert! Sie werden auch daran erinnert, dass sie etwas Grösseres bauen, als sie sich jemals vorstellen können, und dass jeder Stein, den sie legen, oder jede kleine Sache, die sie tun, das Reich Gottes wachsen lässt.
Gibt es neue Projekte, die bei Ihnen anstehen?
Becca Marais: Nachdem wir eine Wasserleitung in eine Mädchenschule gebracht haben, werden wir Wasser in ein anderes Dorf bringen, es wird dort die 13. Wasserstelle sein. Wir planen auch den Bau von Schlafsälen an der Massai-Akademie. Ausserdem wurde in einem abgelegenen Dorf ein neues Kindergarten-Klassenzimmer für Kinder geplant, die zu jung sind, um die sechs Kilometer zur Schule zu laufen. Die medizinische Klinik plant die Einrichtung einer Entbindungsabteilung, die den Einwohnerinnen bei Notgeburten helfen soll. RedTribe hofft weiter, Baum-Anbauprojekte in der Gemeinde zu entwickeln, um die Abholzung der Wälder zu bekämpfen.
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