Warum Stürme in unserem Leben wichtig sind

Baum im Sturm
Stress, Frust, unerwartete Verluste, Krankheit, belastende Beziehungen – manchmal frage ich mich, warum das Leben so kompliziert sein muss. Löst man das eine Problem, taucht schon bald ein anderes auf. Kann es nicht einfach mal glatt laufen?

Dass dies noch nicht einmal in der Natur funktioniert, zeigt ein biologisches Experiment, das bereits in den 1990er Jahren erfolglos durchgeführt wurde: In der Wüste von Arizona wurde ein riesiger Gebäudekomplex namens «Biosphäre 2» aufgebaut mit dem Ziel, unter Glasscheiben ein sich selbst erhaltendes Ökosystem zu schaffen, das von seiner Aussenwelt komplett unabhängig ist. 200 Millionen Dollar kostete das Ganze – und scheiterte kläglich. Die acht Teilnehmer, die insgesamt zwei Jahre in Biosphäre 2 verbrachten, konnten letztlich nicht ohne Hilfe der Aussenwelt überleben.

Eines der Dinge, mit denen die Forscher nicht gerechnet hatten, war der Zustand der Bäume. Sie wuchsen zunächst unter den idealen Bedingungen sehr schnell und hoch hinaus, brachen dann aber ab und fielen um. Der Grund: Da es in diesem geschlossenen Ökosystem keinen Wind gab, entwickelten die Bäume kein resistentes Holz, es fehlte ihnen an Stärke.

Warum den Jüngern der Mund offen stehen blieb

Wind ist nicht nur für Bäume lebensnotwendig, sondern im übertragenen Sinn auch in unserem Leben. Ohne Gegenwind, ohne Probleme, ohne Situationen, die uns den Boden unter den Füssen wegziehen, würden wir vermutlich vergnügt und zufrieden vor uns hinleben, uns immer um uns selbst drehen und uns weder um andere kümmern noch um den Grund unserer Existenz.

Das erlebten schon die Nachfolger von Jesus auf ganz konkrete Weise: Als sie in einem Fischerboot in einen Sturm gerieten, der so schwer war, dass selbst sie als erfahrene Fischer Angst bekamen, wussten sie sich nicht mehr zu helfen. Und ihr Meister, Jesus, lag im Boot und schlief. Jetzt, wo der Wind wortwörtlich an ihrem Leben rüttelte und sie dem Tod in die Augen sahen, rannten sie zu dem einzigen, der ihnen noch helfen konnte: Jesus. Und was tat der? Er fragte sie zuallererst: «Warum habt ihr solche Angst? Vertraut ihr mir so wenig?» Und dann befahl er, der die Welt erschaffen hat, dem Wind und den Wellen, ruhig zu werden. Und den Jüngern blieb der Mund offenstehen: Wer war dieser Mann, der sogar Macht über das Wetter hatte? Nur durch dieses Erlebnis konnte ihr Glaube wachsen – und sie lernten, Jesus zu vertrauen (nachzulesen in Matthäus, Kapitel 8, Verse 23 bis 27).

Stürme schenken Wachstum

So ist das auch bei uns: Vielfach braucht es so eine Situation, in der das ganze Leben einzustürzen droht, damit ich von mir weg zu Jesus schaue – und zu ihm bete, ihn um Hilfe bitte, mich ihm anvertraue. Leider ist es doch so: Erst wenn wir merken, dass wir nicht weiter kommen und die Dinge nicht selbst regeln können, sind wir bereit, die Hilfe bei jemandem zu suchen, der es kann. Und Jesus kann! Ihm ist nichts unmöglich. Aber er lässt häufig Stürme in unserem Leben zu, damit wir in unserem Glauben an ihn wachsen – und ihm beim nächsten Mal eher vertrauen und mehr zutrauen.

Haben Sie das Gefühl, sich gerade in so einem Mega-Sturm zu befinden? Dann hören Sie auf, sich an der Reeling festzukrallen, und vertrauen Sie die Situation Jesus an. Vertrauen Sie darauf, dass er es gut mit Ihnen meint und fragen Sie ihn: Was möchtest du mir durch diese heftige Situation zeigen? Und in welchem Bereich meines Lebens kann ich dadurch wachsen?

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / Nuestro Pan Diario

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