Durch neue Gemeinden dem Schliessungstrend entgegenwirken

Pastor J.D. Greear
Eine Baptistengemeinde in den USA plant, bis 2050 weltweit 1'000 neue Kirchen zu gründen – und hat einen Grossteil bereits geschafft. Die Strategie ist, neue Generationen zu erreichen und zwar dort, wo sie sind.

Nicht nur in Europa, auch in den USA nehmen die Zahlen der Kirchenbesucher ab – und in der Folge müssen immer mehr Gemeinden schliessen. Allein im Jahr 2019 waren es dort etwa 4'500 evangelische Gemeinden, die dicht machen mussten, während nur 3'000 neue gegründet wurden.

Diesem Negativtrend möchte eine Gemeinde entgegenwirken. Problem sei vornehmlich die wachsende Bevölkerungsgruppe der Menschen, die sich als nichtreligiös einstuft, sagt Pastor J.D. Greear, der drei Jahre lang den Gemeindeverbund «Southern Baptist Convention» leitete. «Sie (die Nichtreligiösen) sind äusserst skeptisch gegenüber der institutionalisierten Religion. Aber eines der Dinge, bei den wir falsch liegen, ist zu glauben, dass sie geistlich nicht interessiert sind», erklärte Greear gegenüber CBN News.

Bereits über 570 Gemeinden gegründet

Aktuell ist Greear Pastor der The Summit Church in Durham, North Carolina. Die Gemeinde hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 1’000 Gemeinden zu gründen, um dem Schliessungstrend zu begegnen. Doch: «Uns ist nicht demografische Zunahme wichtig, sondern echte Nachfolger von Jesus!» Deswegen setzen die neugegründeten Gemeinden auch einen Schwerpunkt auf Jüngerschaft. In den vergangenen 15 Jahren wurden bereits über 1'000 Personen in Gründungsteams ausgesandt, die schon 75 Gemeinden in Metropol- und Universitätsstädten in ganz Nordamerika sowie über 500 weltweit gegründet haben. Die Gemeinde selbst ist zudem ebenfalls stark gewachsen – seit ihrer Gründung 2001 auf 10'000 Besucher.

Die Strategie ist dabei, den Menschen dort zu begegnen, wo sie sich befinden. «Leider können viele Leute nicht bloss durch gute Musik, gute Gästegottesdienste und relevante Predigten in der Gemeinde erreicht werden», sagte Pastor Greear. «Viele von ihnen müssen ausserhalb der Kirche erreicht werden, was bedeutet, dass wir unsere Mitglieder ausrüsten müssen, damit sie das Evangelium aus den Kirchgebäuden raustragen. Das war schon immer wichtig, aber heute ist es wichtiger denn je.»

Ein Beispiel aus South Carolina

Einer der Gemeindegründer der Summit Church ist Jonathan Lenker, der in Charleston, South Carolina vor etwas mehr als einem Jahr eine Gemeinde gegründet hat. «Wir kamen als Gründungsteam mit 35 Leuten her und sind auf etwa 60 angewachsen. Am 18. September 2022 haben wir den ersten öffentlichen Gottesdienst veranstaltet – und letzte Woche waren 201 Personen in der Gemeinde.» Ziel ist, die neuen Generationen zu erreichen und ihnen zu helfen, im Glauben zu wachsen.

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN News

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