Grossbritannien: Kirchenführer fordern Ende des Chaos

Demo gegen Rassismus in Grossbritannien
Englische Kirchenführer haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie die Kirchen und Gemeinschaften auffordern, nach den tagelangen Ausschreitungen gemeinsam gegen Rassismus, Spaltung und Unruhen vorzugehen.

Die Erklärung wurde von den Vorsitzenden von «Churches Together» in England veröffentlicht, zu denen auch der Erzbischof von Canterbury und das Oberhaupt der katholischen Kirche in England und Wales gehören.

Die Kirchenleiter reagieren damit auf mehr als eine Woche gewalttätiger Unruhen in ganz England und Nordirland, die durch die rechtsextreme Wut über die Einwanderung angeheizt und durch den Tod von drei jungen Mädchen bei einem Messerangriff in Southport letzte Woche ausgelöst wurden.

«Tiefe Ängste wegen Immigration»

In ihrer Erklärung räumen die Vorsitzenden von Churches Together in England «tiefe und beunruhigende Ängste in Bezug auf die Einwanderung» ein; aber das Ausmass der Unruhen sei «inakzeptabel» gewesen. «Bedauerlicherweise haben wir gewalttätige, rassistische Angriffe und Einschüchterungen auf unseren Strassen erlebt. Moscheen wurden angegriffen, Hotels, in denen Asylbewerber untergebracht sind, in Brand gesteckt und Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe angegriffen. Rassismus hat auf unseren Strassen und in der Gesellschaft nichts zu suchen und darf weder in den Gemeinden noch im Internet geschürt werden», so die Kirchenleiter.

Dank an die Polizei

Sie bedankten sich bei den Einsatzkräften, «die sich zum Schutz der Öffentlichkeit in Gefahr begeben haben»: «Die Polizei ist in ihrem Bemühen, den Frieden auf den Strassen zu wahren, mit einem inakzeptablen Ausmass an gewalttätigen Ausschreitungen und Krawallen konfrontiert.» Ebenfalls dankten sie den Bürgern, «die bei den Aufräumarbeiten geholfen haben und damit ihre Entschlossenheit gezeigt haben, dem Wohl aller zu dienen». Sie lobten auch die Arbeit vieler lokaler Kirchen im ganzen Land, die ihre Einwohnergemeinden unterstützten und «Orte der Zuflucht» seien.

«Der Gewalt ein Ende setzen»

Die Erklärung endet mit einem Aufruf, weiter zusammenzuarbeiten, um der Gewalt ein Ende zu setzen: «Lasst uns alle zusammenarbeiten, um diese gewalttätigen Ausschreitungen zu beenden, den Frieden wiederherzustellen und unser Land zu heilen.»

Die Vorsitzenden von Churches Together in England sind der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, der Kardinalerzbischof von Westminster, Vincent Nichols, der Vorsitzende der Gruppe der Freikirchen, Pastor Canon Helen Cameron, die Leiterin der Lutherischen Kirche in Grossbritannien, Bischof Paulina Hławiczka-Trotman, der nationale Vorsteher der «Kirche Gottes der Weissagung» im Vereinigten Königreich, Bischof Tedroy Powell, und der Erzbischof des Ökumenischen Patriarchats (Diözese Thyateira und Grossbritannien), Erzbischof Nikitas.

«Volle Härte des Gesetzes»

In Grossbritannien wurden bereits drei Personen wegen der Unruhen verurteilt, und es werden noch viele weitere Anklagen erwartet. Premierminister Sir Keir Starmer begrüsste die schnellen Verurteilungen: «Wir handeln schnell. Wer auf unseren Strassen oder im Internet gewalttätige Unruhen provoziert, wird mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft.»

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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