Jeder braucht seine Insel
Seit 2015 setzen sich Erika und Joachim Hermann als Hauseltern im Gebetshaus Läbeshuus in Heiligenschwendi ein: «Es war unsere Lebensberufung der Anbetung, die uns ins Läbeshuus gebracht hat.» Und so setzt sich das ehemalige Pfarrerehepaar heute voller Elan als Pensionierte für das Haus ein. Hier beten sie Jesus an, setzen sich als Fürbitter und als Seelsorger ein. «Es ist unser Anliegen, dass Menschen in ihrem Leben freigesetzt werden!» Als Landeskirchenpfarrer geniesst Joachim seinen Ruhestand, seine Berufung hingegen wurde nicht pensioniert.
Berufung heisst «sein» vor «tun»
Nach der Taufe von Jesus ertönte die Stimme des Vaters: «Dies ist mein geliebter Sohn!» Bevor Jesus seinen Dienst angetreten hatte, wurde er von seinem Vater bestätigt. Und genau so macht Gott es immer: «Auch wir dürfen erfahren, wie unser himmlischer Vater uns Annahme ausspricht – bevor wir etwas getan oder geleistet haben!» betont Joachim Hermann. «Letztlich geht es immer darum, dass wir in der Beziehung mit Jesus stehen und von ihm empfangen.»
Viele Christen kommen an einen Punkt, an dem sie sich ganz neu über ihre Stellung vor Gott gewiss werden müssen. Und hierzu ist eine Zeit im Läbeshuus eine grosse Hilfe.
Neue Hauseltern im Läbeshuus
Im Jahr 2000 wurde in Heiligenschwendi das Retraite- und Gebetshaus «Läbeshuus» eröffnet. Die Pionierphase liegt somit in der Vergangenheit und es gilt, dem Betrieb Vision und Stabilität zu verleihen. Als Hauseltern übernahmen Erika und Joachim die Verantwortung für den geistlichen Dienst und sind froh, die Betriebsleitung in den Händen von Edith Zeller zu wissen. Mehrere engagierte Personen erhalten Gastbetrieb und Gebetsdienst aufrecht.
Seit vielen Jahren bietet das Läbeshuus Stille- und Fastenangebote an. Dazu kommen Themen wie «Hören auf Gott», Jüngerschaft und Nachfolge, Ehe und Familie und vieles andere. Jeden Dienstagabend treffen sich Gäste und Anwohner zu Anbetung und Lobpreis.
Eine Auszeit nehmen und sich beschenken lassen
Ein paar Tage oder Wochen im Läbeshuus zu verbringen erleben viele als grossen Gewinn. Hier können sie eine Haltung des Empfangens einnehmen und zur Ruhe zu kommen. Hermanns weisen immer wieder darauf hin, dass Gott uns nicht deshalb beschenkt, weil wir dies verdient haben, sondern ganz einfach deshalb, weil er uns liebt.
Stimmen, die unsere Annahme von Leistung abhängig machen wollen, gibt es in unserer Zeit mehr als genug. Überall wird nach Leistung verlangt und oftmals bleibt das Gefühl zurück, es unmöglich gut genug machen zu können (und deshalb als Person ungenügend zu sein).
Ganzheitlich zur Ruhe kommen
Um zur Ruhe zu kommen, müssen oft verschiedene Faktoren berücksichtig werden. Dem trägt auch das Läbeshuus-Team Rechnung. Ein warmes Willkommen, liebevoll gestaltete Zimmer und liebevoll zubereitete Mahlzeiten helfen, damit sich die Gäste wohlfühlen können. Und dann ist es natürlich die traumhafte Sicht auf den Thunersee und die Berner Alpen, welche manchen Besucher zum Schwärmen bewegt.
Viele Gäste brauchen aber nicht nur äussere Umstände, sondern eine liebevolle Berührung vom himmlischen Vater. Hermanns berichten: «Menschen in schwierigen Lebenssituationen muss gesagt werden: Gott will dich nicht bestrafen. Er liebt dich ganz unabhängig von dem, was du gerade erlebst. Er gibt dir aber gerade in dieser Zeit die Möglichkeit, dass dein Glaube erstarken kann.»
Menschen aus verschiedenen Ländern, Glaubensrichtungen und sozialen Schichten finden im Läbeshuus einen Ort der Stille. Viele brauchen erst ein paar Tage, um sich erst einmal entspannen zu können. Dann geschieht es oft, dass Leute dem liebenden Vater begegnen, der sie ganz einfach beschenken will. Und so erleben sie, was es heisst, in eine tiefe göttliche Ruhe zu finden.
Mehr Informationen über das Läbeshuus unter www.laebeshuus.ch
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Datum: 16.01.2019
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet