Durch Physik gibt sie Gottes Liebe weiter

Für die Klimaforscherin Katharine Hayhoe ist ihr Engagement ein Ausdruck der Liebe Gottes
Katharine Hayhoe ist Klimaforscherin. Das Engagement der Physikerin ist für sie Ausdruck der Liebe Gottes. «Man denkt nicht oft darüber nach, dass Physik ein Weg ist, andere zu lieben.» Doch bei ihr ist genau dies der Fall.

«Schon als Kind habe ich die Wissenschaft geliebt», erinnert sich Katharine Hayhoe. «Mein Vater war nicht nur Lehrer in unserer örtlichen Kirche, sondern auch Lehrer für Naturwissenschaften. So wuchs ich mit dem Gedanken auf, dass Wissenschaft nichts anderes ist als der Versuch, herauszufinden, wie Gott dieses unglaubliche Universum, in dem wir leben, erschaffen und eingerichtet hat.»

Sie hat einen Bachelor in Physik und Astronomie. «Ursprünglich wollte ich Astrophysikerin werden. Fast am Ende meines Studiums gab es einen neuen Kurs über den Klimawandel, und ich dachte mir, das klingt interessant, warum nicht?»

Eine unerwartete Entdeckung

Sie war schockiert. «Der Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein Problem der Nahrungsmittelversorgung, des Hungers, der Armut und der Gesundheit.»

In diesem Moment sei ihr klar geworden, «dass ich alles tun muss, um dieses Problem zu lösen. Damit drücke ich Gottes Liebe aus und nutze die Gaben, die Gott mir gegeben hat. Man denkt nicht oft darüber nach, dass Physik ein Weg ist, andere zu lieben.» Aber es ist ihr Weg.

Veränderung in Kolumbien beobachtet

Katharine Hayhoe beobachtet: «Naturereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände werden häufiger, intensiver und gefährlicher.»

Ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie als Missionarskind in Kolumbien. «In Kolumbien ist der Kaffeeanbau sehr wichtig. Er wächst nur in bestimmten Höhenlagen und Temperaturbereichen. Wenn sich das Klima ändert, verschieben sich die Anbaugebiete. Der Bauer, der früher auf seinen Feldern erstklassigen Kaffee angebaut hat, steht plötzlich vor einer unsicheren Ernte.»

Dort sah sie, wie Überschwemmungen Menschen treffen, die ihre Häuser aus Pappe und Stöcken an Berghängen gebaut haben. «Wenn die Flut kommt, werden ihre Häuser komplett weggespült. Sie haben keine Versicherung für den Wiederaufbau. Auch die Bauern, die auf ihre Ernte angewiesen sind, können ihre Familien nicht ernähren, wenn die Ernte ausfällt. Wenn Wirbelstürme zuschlagen, können sie nicht fliehen und sich einen neuen Wohnort leisten.»

Gemeinsam für den Planeten sorgen

Katharine Hayhoe weiss: «Wenn wir an Massnahmen gegen den Klimawandel denken, denken wir oft daran, unsere Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen, ein Elektroauto zu fahren, weniger Fleisch zu essen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Das sind alles sehr gute Dinge, die aktiv die Menge an Kohlenstoff reduzieren, die durch unsere persönlichen Aktivitäten entsteht.»

Das sei wichtig. Aber es sei auch gut, darüber zu sprechen. «Reden ist der erste Schritt, wenn Menschen anfangen, zusammenzuarbeiten, um ein Problem zu lösen. Ein Gespräch von Herzen zu beginnen, über das zu sprechen, was uns verbindet, statt über das, was uns trennt, und darüber, was wir gemeinsam tun können, um einen Unterschied zu machen, das ist der erste und wichtigste Schritt, den jeder von uns tun kann.»

Das Gespräch mit Gott

Für Katharine Hayhoe ist der spirituelle Aspekt ein wichtiger Pfeiler in ihrem Alltag: «Gebet war ein grosser Teil meiner Reise, und ich sehe Gebet nicht als eine formale Aktivität, die man zu bestimmten Zeiten des Tages ausführt. Für mich ist Gebet ein Gespräch mit meinem Abba, meinem Vater. Es kann so natürlich sein wie das Atmen. Ob ich kämpfe, nicht mehr weiter weiss oder mich freue, Gebet bedeutet, meine Gefühle auszudrücken und sie mit jemandem zu teilen, der mich immer versteht.»

Es gehe darum, mit eigenen Worten zu Gott zu sprechen. «Es geht darum, ein Gespräch zu führen und auszudrücken, wie man sich fühlt, ob man sich freut, traurig ist oder nicht mehr weiter weiss. In solchen Momenten, die es im Leben oft gibt, hilft das Gebet, herauszufinden, wie ich mich fühle, was der nächste Schritt sein soll, oder meine Sorgen offen mit jemandem zu teilen, der immer Verständnis hat.»

Zur Website:
Katharine Hayhoe

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Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / Übersetzt und Bearbeitet von Jesus.ch

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