Ein Transgender und ihr Weg zurück zu Gott
Laura Perry wächst in einem christlichen Haushalt auf. «Ich war ständig in der Kirche, in der Sonntagsschule, im Kinderchor, Bibelstunde und vieles mehr. Aber ich hatte keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus.» Und von klein auf ist sie sich im Bereich ihrer Sexualität unsicher. «Als junges Mädchen hatte ich immer das Gefühl, dass ich ein Junge sein wollte. Ich war sehr sportlich und verstand mich einfach nicht gut mit Mädchen. Als ich 19 war, fand ich heraus, dass ich sehr hohe Testosteron-Werte hatte.»
Aus «Laura» wird «Jake»
Zu dem Zeitpunkt beginnt sie, sich als Transgender zu identifizieren. Sie ändert ihren Namen in «Jake» und lebt mit einem Partner zusammen, der ebenfalls Transgender ist. Jake besucht LGBT-Hilfsgruppen und Ende 2007 beginnt er, Hormone zu schlucken. Durch mehrere OPs werden ihm die Brust und die weiblichen Geschlechtsorgane entfernt. «Ich glaubte die Lügen Satans und dachte, dass diese falschen Entscheidungen mich glücklich machen würden. Aber innen drin fühlte ich mich elend und suchte nach wahrem Frieden.»
Für Jakes Eltern, überzeugte Christen, ist das ein Schock. Doch sie geben ihr Kind nicht auf. Sie vertrauen darauf, dass Jake eines Tages diesen Lebensstil hinter sich lassen wird – und bitten ihre Freunde um Gebet. Für Jake ist das aber eine grosse Beleidigung. «Ihre Gebete waren eigentlich nicht beleidigend, aber es beleidigte mich, dass sie mich nicht akzeptieren. Ich wollte, dass sie mich als Mann bestätigen.»
Bitte um Hilfe
Durch diverse Umstände beginnt Jake, Bibelprogramme am Radio zu hören. Und nach und nach verändert sich etwas. «Gott zeigte mir, dass der Transgender-Lebensstil nicht sein Wille für mein Leben war, dass es eine Sackgasse war. Aber ich fühlte mich immer noch hin- und hergerissen.»
Eines Tages betet er und bittet Gott um Hilfe. Dann fragt seine Mutter Francine, die sie von Zeit zu Zeit trifft, ob er ihr mit einer Webseite helfen kann. Francine muss dabei selbst lernen, das Leben des Kindes Gott zu überlassen und nicht selbst die Dinge in die Hand zu nehmen. Und das überzeugt Jake: «Zu Beginn ging es einfach darum, dass sie jemanden brauchte, um ihre Webseite zu gestalten und ich war der Programmierer. Sie hatte keine Intentionen, mich zurückzugewinnen. Dann begann ich, ihre Inhalte und Notizen zu lesen und nach und nach wurde ich wirklich neugierig. Sie fand Dinge in der Bibel, die ich nie zuvor gesehen hatte, und so wurde ich neugierig und begann, ihr Fragen zu stellen. Und diese Fragen öffneten die Tür zu einer neuen Kommunikation mit ihr.»
Der innere Kampf
Nach und nach wird sein Herz immer weicher und offener. Jake beginnt, wieder mit den Eltern in die Kirche zu gehen, bis er im August 2016 sein Leben Jesus Christus übergibt und sich im folgenden Monat taufen lässt. Nun nennt sie sich wieder Laura, verlässt ihren Partner und zieht zurück in das Haus ihrer Eltern. Doch die Entscheidung fällt ihr gar nicht leicht. «Viele Leute sagten mir: 'Das ist gut für dich, wenn es dich glücklich macht!' Aber diesen Lebensstil hinter mir zu lassen, hatte nichts damit zu tun, dass ich dadurch glücklich wurde. Es war extrem hart für mich, ihn zu verlassen. Ich wollte kein Mädchen sein. Aber es ging darum, mein Leben Christus unterzuordnen. Ich wusste, dass es darum geht, das alte Ich sterben zu lassen, und nicht darum, was ich fühlte oder wollte. Es ging darum, was Gott wollte. Er hat mich erlöst und mein Herz verändert, mehr als ich es mir hätte vorstellen können.»
Jesu Liebe hautnah
Und dann erlebt Laura die Liebe Jesu so hautnah, dass ihr komplettes Leben verändert wird – durch die Frauen aus Francines Bibelkreis. «Als ich nach Hause zog, waren die ersten drei Tage extrem schwer. Jede Minute wollte ich wieder zurück und hatte das Gefühl, ich würde sterben. So einen Schmerz hatte ich noch nie verspürt. Dann legte meine Mutter ein paar Karten vor mich hin, die die Frauen vom Bibelkreis für mich geschrieben hatte – und ich sass am Küchentisch, las sie und musste einfach nur schluchzen. Diese Frauen hatten mir gegenüber so eine Liebe, obwohl sie mich noch nie getroffen hatten.»
Darüber hinaus haben sie über 1'200 US-Dollar gesammelt, damit Laura sich neue Kleidung kaufen kann. Am nächsten Tag geht Laura zum ersten Mal mit in die Bibelstunde. «Ich war umgeben von diesen Frauen, die nicht nur freundlich waren und mich willkommen hiessen, sondern viele von ihnen weinten vor Freude und waren so glücklich, mich zu sehen. Ich konnte authentische Liebe in ihnen sehen, die Freude darüber, wenn ein Sünder umkehrt.»
Heute hat Laura Perry ihr Frausein komplett angenommen, fühlt sich glücklich als Frau und ist in ihrer Gemeinde aktiv. Ausserdem spricht sie immer wieder vor Publikum über ihre Veränderung. Und sie sagt mit einem Lächeln: «Ich bin der lebende Beweis dafür, dass Gottes Liebe grösser ist als die Lügen des Teufels.»
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien zuerst am 20.08.2017 auf Jesus.ch
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