Michael Sweet

«Ihr letzter Atemzug – ich begann zu verstehen»

Michael Sweets Frau Kyle kämpfte zwei Jahre gegen den Krebs. Der Sänger der legendären Rockband «Stryper» war wütend und verstand Gott nicht mehr. Ausgerechnet Kyles letzter Atemzug änderte diese Gefühle.
Michael Sweet, hier als «Stryper»-Frontmann an vorderster Front.
«Stryper»-Gitarrist Oz Fox.

21 Jahre war Michael Sweet mit Kyle verheiratet. «Sie war eine wunderbare, unbeschreibliche Frau.» Dann kämpfte sie zwei Jahre lang gegen den Krebs. «Das war die Hölle auf Erden. Am 25. März im letzten Jahr verlor ich schliesslich meine Frau.»

Was er dabei erlebte, sei nicht für alle verständlich. «Bevor sie ihren letzten Atemzug tat, hatte ich keinen Frieden. Ich weinte, ging durch viele Emotionen, hatte Angst und völliges Unverständnis gegenüber Gott; ich wusste nicht, was er tat. Als sie dann ihren letzten Atemzug tat, machte es „Klick“, und ich verstand. Und ich erhielt einen Frieden wie nie zuvor – im Wissen, dass meine Frau nun bei Gott ist und dass es ihr gut geht.» Er habe begriffen, dass sie nun nicht mehr leidet und dass er sie wiedersehen werde.

Frieden finden

Die ganze «Stryper»-Familie litt mit. Gitarrist Oz Fox: «Wir waren sehr betrübt. Es war schwer, sehen zu müssen, was Michael, Kyle und die Kinder durchmachen mussten. Wir beteten viel und standen ihnen bei, wo wir nur konnten.» Es sei traumatisierend gewesen. «Was auch immer mit Kyle geschehen würde: wir vertrauten auf Gott. Und er entschied sich, Kyle zu sich zu nehmen. Wir liebten sie sehr und wir wissen, dass wir sie wiedersehen. Was Michael sagt, ist war: Man kann diesen Frieden finden, weil man weiss, dass sie bei Gott ist.»

Sein Erleben verarbeitete Sweet in einem Album, das «Touched» heisst und ausschliesslich über seine Webseite erhältlich war. Inzwischen ist der Sänger wieder neu verheiratet, mit Lisa.

Stolz

Lange war es ruhig um «Stryper» geworden. Nach der ersten Ära von 1981 bis 1993 war ungewiss, ob die Truppe je wieder zusammen spielen würde. Nach der Jahrtausendwende folgte dann aber ein Comeback, zuerst schleppend, mit einem neuen Sound auf dem Album «Reborn» und zuletzt nun im klassischen Stil der Band auf dem Silberling «Murder by Pride».

Michael Sweet zum Thema des titelgebenden Songs: «Wir alle leiden unter Stolz. Es gibt einen guten Stolz, den auf die Frau, Kinder oder Freunde, wenn ihnen etwas Gutes gelingt. Und es gibt auch einen schlechten Stolz: Jener, der uns davon abhält, das zu tun, was Gott will. Das versuche ich mit diesem Lied zu sagen. Du wirst vielleicht von deinem eigenen Stolz umgebracht oder gelähmt, zurückgeworfen und unterdrückt. Die Botschaft ist, dies nicht zuzulassen, sondern Gott den Stolz behandeln zu lassen.»

Eine Sprache

Zum typischen Sound der Gruppe sei man zurückgekehrt, weil dies von den Hörern gewünscht sei. Michael Sweet: «Das gilt für jede Band. Wenn Van Halen ein Album rausbringt, das nicht wie Van Halen klingt, passt uns das auch nicht. Deshalb sind wir bei "Murder by Pride" zu den Qualitäten zurückgekehrt, welche die Fans von uns kennen: hohe Stimmlagen, Solos, Background-Stimmen, die Sounds wie in „To hell with the Devil“ oder „Solider under command“.»

Herzensziel der Gruppe sei, mit der Musik Gott zu dienen. «Wir wollen ein Licht in der Dunkelheit sein, eine Ermutigung in einer entmutigten Welt. Die Welt ist ein schwieriger Ort um zu leben. Es geschieht viel Schlechtes, wir wollen zeigen, dass es Hoffnung gibt.»

Die Gruppe engagiert sich unter anderem für «World Vision» und die Bibelübersetzer von «One Verse», insbesondere für eine Übersetzung in Tansania. Oz Fox: «Sie zeigen den Jesus-Film in einer Sprache, in der noch keine Bibel erhältlich ist. Die Menschen sind dann tief berührt und wollen mehr erfahren und auch eine Bibel in ihrer Sprache haben.»

Berührt

Oz Fox sagt, dass sie immer wieder hören, dass Menschen von den Texten berührt werden. «Sie sagen, dass sich ihr Leben änderte, dass sie aus Drogen oder Alkohol herausfanden, dass Probleme in der Ehe beigelegt wurden, oder dass sie Christen gewesen waren, dann den Glauben verlassen hatten und durch die „Stryper“-Musik wieder zurückfanden.» Viele Menschen seien verändert worden. Fox betont: «Aber nicht durch uns! Wir nehmen diese Ehre nicht für uns: Denn Gott gab uns Talent, Möglichkeiten, Gabe und den Ruf – wir sind einfach ein Werkzeug, das er verwendet. Gott hat die Band zusammengebracht, er ist der Kapitän und der Leiter.»

Datum: 20.12.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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