High in der Kirche

Vom Gangster-Rap zu christlichen Texten

Miles Minnick entdeckt bereits in jungen Jahren sein Talent fürs Rappen. Er beginnt jedoch zu kiffen und wird früh Vater. Als er sogar high in eine Kirche geht, begegnet ihm Gott. Doch Miles ist noch nicht bereit, seine eigenen Träume loszulassen.
Miles Minnick (Bild: Facebook)
Miles Minnick

Mit 14 Jahren wurde Miles Minnick bei einem Club von einer Schar Mädchen belagert, die ein Autogramm von ihm wollten. Sie dachten, er sei Lil Bow Wow, ein bekannter US-Rapper und Schauspieler. In diesem Moment wurde ihm klar, dass Hip-Hop seine Berufung ist: «Wenn das die Art von Aufmerksamkeit ist, die Rapper bekommen, sollte ich anfangen zu rappen».

Sofort fing er mit Freestyle-Rap im Vergnügungspark an. Bald gewann er Talentwettbewerbe und bekannte Rapper der San Francisco Bay Area wurden auf ihn aufmerksam und luden ihn zur Zusammenarbeit ein.

Auf der Strasse

«Als ich acht oder neun Jahre alt war, gingen wir vielleicht einmal im Monat in die Kirche», erinnert er sich. Als Miles zwölf Jahre alt wurde, nahm sein Bruder an einem Kirchenlager teil und kam mit einem Feuer für Gott nach Hause. «Er versuchte, mich auf den richtigen Weg zu bringen», erzählt Miles. Aber er hing an seinem alten Leben und liess sich nicht überzeugen.

Als er 15 war, wurde seine Freundin von ihm schwanger und sie brachten das Baby nach der Geburt jeweils mit in den Unterricht. Der Lehrer hielt den Säugling oft im Arm, während er gleichzeitig an der Tafel unterrichtete. «Wir waren die Lieblinge der Schule. Alle wollten uns unterstützen», erinnert er sich. «Ich habe versucht, ein guter Vater zu sein, war jedoch selbst noch ein Kind.»

«Ich war ein Kiffer»

Im Alter von 16 Jahren hatte Miles seine Begegnung mit Christus. Ironischerweise geschah dies, als er Gras verkaufte und rauchte. «Ich war ein Kiffer», blickt er zurück. Als er eines Tages high war, platzte es plötzlich aus einem Freund heraus: «Hey Bruder, wir sollten in die Kirche gehen!»

«In die Kirche gehen? Jetzt gleich?», fragte er seinen Kumpel, der ebenfalls Marihuana rauchte. Miles hielt es zunächst für keine gute Idee, schliesslich waren beide high. Doch da kam sein Kamerad mit dem überzeugenden Argument, dass es in der Jugendgruppe hübsche Mädchen gebe.

Vom Rausch zum Halleluja

Da die Jugendgruppe nicht stattfand, gingen sie in den Hauptgottesdienst der «New Birth Church». «Ich wollte eigentlich nicht hingehen, aber schliesslich sass ich auf der Kante meines Stuhls, las die Lieder vom Projektor ab und sang mit.»

Und da geschah es: «Es hat mich gefesselt. Ich fühlte etwas, was ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Am Ende des Gottesdienstes machte der Pastor einen Aufruf, nach vorne zu kommen, um sein Leben Jesus zu geben. Ich wusste nicht einmal, was das bedeutete. Ich wusste nur, dass ich es wollte. Also ging ich nach vorne, der Pastor legte mir die Hände auf und betete für mich. Da wurde ich vom Geist Gottes ergriffen.»

«Ich weinte mir die Augen aus»

«Ich lag auf dem Boden und weinte mir die Augen aus», fügt er hinzu. An diesem Tag habe Gott seinen Marihuana-Rausch durch ein ganz neues, besseres Gefühl ersetzt. «Viele Leute denken, dass sie nicht schmutzig in die Kirche gehen können. Ich kam betrunken und high in die Kirche, und Gott hat mich verändert.» Nach dieser Begegnung begann Miles Minnick, sein Leben zu ändern.

Er besucht die Gemeinde regelmässig und wurde fünf Jahre später sogar zum Jugendpastor. Im Alter von 18 Jahren heiratete er Tina, welche jedoch nicht die Mutter seines ersten Kindes ist.

Plötzlich christliche Texte

Doch auch während Miles in die Kirche ging, machte er weiter in der säkularen Rap-Szene von sich reden und rappte mit den angesagtesten Gangsta-Rappern der Bay Area. «Ich hatte Gott nur einen Teil meines Lebes gegeben», erinnert er sich, «und ich war nicht bereit, meine Träume und Leidenschaften loszulassen.»

Als er bei einem Highschool-Rap-Wettbewerb in seinem letzten Schuljahr feststellte, dass die Juroren Christen waren, fing er erstmals an, christliche Texte zu schreiben. Nach seinem Auftritt brach der Saal in Applaus und Jubel aus und er gewann den Wettbewerb. Der Triumph trug die Handschrift Gottes: Miles entschied sich von da an christlichen Rap schreiben.

Gottes Plan

Er schloss sich einer christlichen Organisation an und trat in High Schools und sogar in L.A. auf, verdiente jedoch fast kein Geld. Das Wenige, was er hatte, spendete er im Vertrauen auf Gott einer Gemeinde. Schliesslich führte diese Tat dazu, dass seine Karriere so richtig aufblühte.

Plötzlich wurde er überall in Kalifornien gebucht. Gleichzeitig verlor er seinen Arbeitsplatz, was ihm ermöglichte, in London, Los Angeles, Atlanta und Texas aufzutreten. Rückblickend sieht Miles Minnick Gottes guten Plan für sein Leben und ist dankbar, wie Gott eingegriffen hat.

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Datum: 06.01.2022
Autor: Jaden Ahmed / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / gekürzte Übersetzung: Livenet

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