«Barrieren müssen ausgeräumt werden»
Aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Grossbritannien, Spanien, Rumänien und der Ukraine kamen die Teilnehmer zusammen. Anlass war die 11. Tagung des «PerspektivForums Behinderung», die in diesem Jahr gemeinsam mit dem «European Disability Network» (EDN) durchgeführt wurde. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wie sich das Leben in christlichen Gemeinden in den einzelnen europäischen Ländern für Menschen mit und ohne Behinderung derzeit gestaltet. Ausserdem diskutierte man, welche praktischen Anregungen hilfreich sein können und welche Chancen sich hier zukünftig bieten.
Voneinander lernen
Das «PerspektivForum Behinderung» vertritt bereits seit 15 Jahren die Ansicht, dass eine Gemeinde ohne Menschen mit Behinderungen eine «behinderte» Gemeinde ist. Denn vieles lässt sich voneinander lernen. So kann beispielsweise auch für eine Mutter mit Kinderwagen eine Rampe hilfreich sein. Andererseits sind Menschen, die vielleicht aufgrund einer Behinderung äusserlich «schwach» wirken, tatsächlich «stark» und können so eine wichtige Stütze für das Gemeindeleben sein.
Besonders von den bei der Tagung vertretenen osteuropäischen Ländern konnte man eindrücklich erfahren, mit welcher Kreativität Fahrstühle gebaut oder gegenseitige Hilfen organisiert werden.
Schwächen eingestehen
Wer also in erster Linie «stark» oder «schwach» ist, lässt sich auf den ersten Blick nicht immer gleich erkennen. Umso schwieriger wird es, wenn sich kaum einer traut, authentisch zu sein oder sogar zu seinen Schwächen und Fehlern zu stehen. «Ist das nicht auch eine Art Behinderung», fragte ein Teilnehmer.
Der Wunsch der Tagungsteilnehmer konnte man so zusammenfassen: Die Türen in den Gemeinden sollen sich von innen öffnen, sichtbare und unsichtbare Barrieren ausgeräumt werden, sodass alle Menschen, die Jesus beruft, willkommen sind.
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Datum: 23.10.2012
Autor: Martina Köninger
Quelle: Livenet