50 Kraftriegel von Dietrich Bonhoeffer
In diesem Monat jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 80. Mal. Doch seine Zitate haben kein bisschen an Aktualität verloren. Wir haben 50 Wortgewalten des Theologen und Schriftstellers Dietrich Bonhoeffer zusammengestellt.
In einer Zeit, in der viele Menschen wieder nach Orientierung suchen, nach Halt, nach einem Gefühl für das Richtige – da ist Bonhoeffer kein verstaubter Theologe. Sondern ein Vorbild. Ein Kompass. Einer, der uns zeigt: Mit Gott kann man bestehen. Auch in der Dunkelheit. Auch in der Angst. Und der Mut macht, auch heute.
- Mit Gott tritt man nicht auf der Stelle, sondern man beschreitet einen Weg.
- Wir müssen bereit werden, uns von Gott unterbrechen zu lassen.
- Der erste Gedanke und das erste Wort in der Frühe des Tages möge dem gehören, dem unser ganzes Leben gehört.
- Das rechte Wort kommt aus dem Schweigen, und das rechte Schweigen kommt aus dem Wort.
- Gott ist uns näher als das Vergangene.
- Der Herr der Zeiten ist Gott. Der Wendepunkt der Zeiten ist Christus. Der rechte Zeitgeist ist der Heilige Geist.
- Nicht nur die Angst ist ansteckend, sondern auch die Ruhe und die Freude, mit der wir dem jeweils Auferlegten begegnen.
- Alles, was wir mit Recht von Gott erwarten, erbitten dürfen, ist in Jesus Christus zu finden.
- In dem, was wir erkennen, sollen wir Gott finden, nicht aber in dem, was wir nicht erkennen.
- Das Gebet ist das Herz christlichen Lebens.
- Die Auferstehung Christi macht offenbar, dass wir Zukunft haben. Leiden und Tod verlieren dadurch nichts von ihrer Bitterkeit, aber sie erscheinen in einem neuen Licht.
- Quantitäten machen einander den Raum streitig, Qualitäten ergänzen einander.
- Das neue Jahr wird kein Jahr ohne Angst, Schuld und Not sein. Aber dass es in aller Angst, Not und Schuld ein Jahr mit Gott sei, dass unserem Anfang mit Christus eine Geschichte mit Christus folge, die ja nichts ist als ein tägliches Anfangen mit ihm, darauf kommt es an.
- Gottes Gebot ist nicht nur Sollen, sondern auch Erlauben, es verbietet nicht nur, sondern es befreit zum echten Leben.
- Vergebung ist ohne Anfang und Ende.
- Gott gab uns sein Wort, aus dem wir seinen Willen erkennen sollen. Die Bibel will gelesen und bedacht sein, täglich neu.
- Im Glauben kann ich alles ertragen – hoffe ich – aber eine ängstliche Vorsicht zermürbt.
- Gewiss ist, dass keine irdische Macht uns anrühren kann ohne Gottes Willen, und dass Gefahr und Not uns nur näher zu Gott treibt.
- Jesus Christus ist die Weite unseres Lebens. Jesus Christus ist die Mitte unserer Gemeinschaft. Jesus Christus ist bei uns bis an der Welt Ende. Das danken wir Ostern.
- Aus Liebe zum Menschen wird Gott Mensch.
- Die Bibel kann man nicht einfach lesen wie andere Bücher. Man muss bereit sein, sie wirklich zu fragen. Nur so erschliesst sie sich. Nur wenn wir die letzte Antwort von ihr erwarten, gibt sie diese uns. Das liegt daran, dass in der Bibel Gott zu uns redet.
- Die Kräfte zur Arbeit nehmen zu, wo wir Gott darum gebeten haben, er wolle uns heute die Kraft geben, die wir für unsere Arbeit brauchen.
- Fragen wir, wie wir ein Leben mit Gott anfangen könnten, so antwortet die Bibel, dass Gott schon längst das Leben mit uns angefangen hat.
- Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheissungen erfüllt Gott.
- Man soll Gott in dem finden und lieben, was er uns gerade gibt.
- Die Stunde unseres Scheiterns ist die Stunde der unerhörten Nähe Gottes und gerade nicht der Ferne.
- Wo Gottes Wort bei mir ist, finde ich in der Fremde meinen Weg, im Unrecht mein Recht, in der Ungewissheit meinen Halt, in der Arbeit meine Kraft, im Leiden die Geduld.
- Gott führt uns freundlich durch diese Zeiten, aber vor allem führt er uns zu sich.
- Jesus ruft nicht zu einer neuen Religion, sondern zum Leben.
- Die Frage nach dem christlichen Leben wird weder vom Radikalismus noch vom Kompromiss, sondern von Jesus Christus selbst entschieden und beantwortet.
- Die Liebe will nichts von dem anderen, sie will alles für den anderen.
- Kein Mensch baut die Kirche, sondern Christus allein. Wer die Kirche bauen will, ist gewiss schon am Werk der Zerstörung.
- Es gibt vor Gott kein lebensunwertes Leben; denn das Leben selbst ist von Gott wert gehalten.
- Allein vor Gott wird der Mensch das, was er ist.
- Und so muss man sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den grossen Gedanken, die einen stärken.
- Für uns Menschen sind die Unterschiede zwischen Tod und Leben ungeheuer gross. Für Gott fallen sie in eins zusammen.
- Gott ist so gross, dass ihm das Kleinste nicht zu klein ist.
- Nicht von der Welt zu Gott, sondern von Gott zur Welt geht der Weg Jesu Christi und daher der Weg alles christlichen Denkens.
- Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.
- Das christliche Verhältnis zwischen dem Starken und dem Schwachen ist, dass der Starke zu dem Schwachen aufsehen und niemals herunterschauen soll.
- Wir schweigen am frühen Morgen des Tages, weil Gott das erste Wort haben soll und wir schweigen vor dem Schlafengehen, weil Gott auch das letzte Wort gehört.
- Die Kraft des Menschen ist das Gebet. Beten ist Atemholen aus Gott; beten heisst sich Gott anvertrauen.
- Das Gebet in der Frühe entscheidet über den Tag. Vergeudete Zeit, derer wir uns schämen, Versuchungen, denen wir erliegen, Schwächen und Mutlosigkeit in der Arbeit, Unordnungen und Zuchtlosigkeit in unseren Gedanken und im Umgang mit anderen Menschen haben ihren Grund sehr häufig in der Vernachlässigung des morgendlichen Gebetes.
- Hätte Jesus nicht gelebt, dann wäre unser Leben trotz aller anderen Menschen, die wir kennen, verehren und lieben sinnlos.
- Der Mensch empfängt unendlich mehr, als er gibt. Dankbarkeit macht das Leben erst reich.
- Gottes Wege sind die Wege, die er selbst gegangen ist und die wir nun mit ihm gehen sollen.
- Es ist jämmerlich, sich zufrieden zu geben mit den Worten: ich bin nicht religiös veranlagt – wenn es doch einen Gott gibt, der uns haben will. Es ist eine Ausrede.
- Das Jenseitige ist nicht das unendlich Ferne, sondern das Nächste.
- Christus ist nicht in die Welt gekommen, dass wir ihn begriffen, sondern dass wir uns an ihn klammern, dass wir uns einfach von ihm hinreissen lassen in das ungeheure Geschehen der Auferstehung.
- Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
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