Pastor wird mit Oldtimern zu YouTube-Star
«Wir nehmen alte, heruntergekommene, vergessene Wracks, die für ‘tot’ erklärt wurden, und hauchen ihnen neues Leben ein», bilanziert David Wheeler. Der Pastor schraubt und hämmert in abgetragenen Jeans, Stiefeln und schmierigen T-Shirts an den vor-sich-hin-rostenden Vehikeln und versucht, sie wieder auf die Strasse zu bringen.
Dies steht in völligem Kontrast zu einem anderen – ebenfalls öffentlichen – Erscheinen von Wheeler: Am Sonntagmorgen steht er in Anzug, Hemd, Krawatte und polierten Schuhen in der «Porterdale Baptist Church» im US-Bundesstaat Georgia als Pastor vor den Zuhörern.
Zwei Rollen, ein Ziel
In beiden Rollen versucht David Wheeler, die Menschen auf Jesus hinzuweisen, der ihnen neues Leben schenken kann. Auf seinem YouTube-Kanal «RevStoration» verwebt er Inhalte aus der Bibel bei seinen Arbeiten an Bremsen, Batterien und Kugelgelenken.
Durch diese Allegorien führt er Menschen, die seine Liebe zu alten Autos teilen, an den Glauben heran.
So wie David Thrash aus McDonough. Er klickte sich bei YouTube durch und stiess auf die Inhalte von David Wheeler. Er fand dadurch zu Jesus und liess sich von Wheeler taufen. «Er hatte einfach etwas Einladendes an sich. Er ist lustig und seine Videos beziehen Gott mit ein.»
Wheeler fand selbst durch Autos zum Glauben
Steve Foster vom «Georgia Baptist Mission Board» bilanziert, dass Evangelisation – verknüpft mit einem Hobby – ein wirksames Werkzeug sei, um das Evangelium zu verbreiten; so zum Beispiel bei Outdoor-Aktivitäten wie Jagen oder Angeln.
Foster weiter: «Es gibt viele Leute, die alte Autos lieben, und so kann das, was David tut, Menschen erreichen, die sonst auf keinem anderen Weg erreicht werden.»
So wie übrigens auch Wheeler selbst: Er kam als Zwölfjähriger zum Glauben, als er einem Pastor aus Georgia bei der Arbeit an einem Auto half. Brady Blalock von der «Second Baptist Church» in Griffin hatte ihn gebeten, ihm beim Reifenwechsel zu helfen. Während die beiden also die Räder am Fahrzeug wechselten, erklärte Blalock seinem jungen Helfer das Evangelium. Das war 1992.
Nachahmen erwünscht
Manche Menschen kommunizieren mit Wheeler (der den Kanal mit der ganzen Familie betreibt), sie senden Gebetsanliegen und stellen Fragen über den Glauben.
In den drei Jahren, in denen die Sendungen mittlerweile zu sehen sind, sind mindestens ein halbes Dutzend Zuschauer zum Glauben an Christus gekommen. «Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen zum Glauben gekommen sind, die sich nicht an uns gewandt haben», sagte Wheeler. «Das werden wir wahrscheinlich nie erfahren, bis wir in der Ewigkeit angekommen sind.»
Wheeler ermutigt dazu, dass andere Christen ihre Hobbys ebenfalls zur Evangelisation nutzen können.
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