Evangelisation im Schutz der Nacht
Xuan (Name geändert) lebt in einer Gegend Vietnams, in der es keine christlichen Kirchen gibt. Christen treffen sich in Privathäusern zum Gottesdienst und die Behörden überwachen sie, damit niemand die Christen besucht. So soll mögliche Evangelisation vermieden werden.
«Gott hat uns gerettet»
Xuan kommt aus einem Hmong-Stamm im Zentrum Vietnams, die meisten Stammesmitglieder folgen animistischen Traditionen. So auch Xuan – bis sie und ihr Kind 2009 schwer krank wurden. «In der Zeit sagte mir jemand, dass wenn wir an Gott glauben würden, er uns von der Krankheit heilen könnte. Und im selben Jahr wurden wir beide geheilt, weil wir dem Herrn Jesus vertrauten. Gott hat uns gerettet.»
Doch damit waren die Dorfältesten überhaupt nicht einverstanden. Sie bestanden darauf, dass Xuan das Dorf verlässt und konfiszierten ihr Vieh. «Die lokalen Behörden verfolgen jeweils die neuen Christen in der Gegend», erklärte Xuan gegenüber der christlichen Organisation Open Doors. «Sie zwingen die Christen, ihren Glauben aufzugeben.» So üben sie etwa Druck auf Männer aus, ihre Ehefrauen zu verlassen, wenn diese Christen geworden sind. Sollten sie das nicht tun, wird ihnen jede soziale Unterstützung verweigert.
Bereit für alles
Obwohl Xuans Mann kein Christ war, schützte er seine Frau und verhinderte, dass sie aus dem Dorf vertrieben wurde. Die Behörden erlaubten ihr zu bleiben unter der Voraussetzung, dass sie nicht evangelisieren würde. «Aber ich hielt mich nicht an die Forderung. Ich erzählte anderen in meinem Dorf vom Evangelium. Heute gibt es weitere Christen im Dorf. Aber ich evangelisiere heimlich. Ich besuche die Leute in meiner Nähe – bei Nacht.» Sie ist überzeugt, dass sie nicht aufgeben wird. «Selbst wenn mich die lokalen Behörden erwischen, können sie alles mit mir machen. Selbst wenn sie mich töten – dann sterbe ich für den Herrn Jesus!»
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