Kleine Pflanze mit grosser Aussage

Wiesensalbei
Die kleine Pflanze Wiesensalbei sagt Grosses über die Schöpfung. Viele Bauelemente werden gleichzeitig benötigt – ein Umstand, der auf einen durchdachten Plan hindeutet, wie der Biologe Reinhard Junker erklärt.

«Der Wiesensalbei ist ein Lippenblütler, der Anfang Mai in unseren Gefilden blüht», beobachtet Reinhard Junker, Mitarbeiter und früherer Leiter der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen». «Das Spannende an dieser Pflanze ist, dass in der Blüte ein kleiner Schlagbaum installiert ist. Der besteht aus den beiden Staubfäden. Diese sind seitlich mit der Kronröhre verbunden. Und über diese Stelle hinaus gibt es noch einen Fortsatz. Dieser Fortsatz ist praktisch das kurze Ende, das man bedienen muss, damit sich das lange Ende des Schlagbaums bewegt.»

Wenn ein Insekt diese Blüte besucht, um an den Nektar am Blütengrund zu gelangen, muss es automatisch mit seinem Kopf dieses kurze Ende nach hinten drücken. «Das hat zur Folge, dass wenn sich das Insekt da reinzwängt, sich die zwei Staubfäden nach unten bewegen und auf den Rücken des Insekts gelangen. Am Ende der Staubfäden sind die Staubfächer, aus denen der Pollen auf den Rücken des Insekts gedrückt wird.» Auf diese Weise bringt das Insekt den verabreichten Pollen zu einer anderen Blüte.

Ausgedacht und ausgeklügelt

Reinhard Junker

«Dies ist eine eigentlich einfache Konstruktion», fasst Reinhard Junker zusammen. «Sie ist aber sehr überraschend und es ist seltsam, das in einer Blüte zu finden.»

Die Konstruktion bestehe aus verschiedenen Bauteilen, die komplett zusammen vorhanden sein müssen, damit der Schlagbaum überhaupt betätigt werden kann. «Wir brauchen ein Gelenk, das flexibel sein muss. Wir brauchen die seitliche Verbindung zur Kronröhre, damit die Staubfäden nicht einfach im luftleeren Raum herumstehen und wir brauchen diesen Fortsatz, mit dem man die langen Enden bewegen kann.»

«Auch wenn es ein einfaches Gebilde ist, ist klar: Es kann nur ganz oder gar nicht da sein. Es ist von daher ein sehr guter Hinweis, dass es ausgedacht und ausgeklügelt gestaltet ist.»

Viele Bauelemente werden gleichzeitig benötigt

«Es müssen verschiedene Bauelemente vorhanden sein und diese müssen natürlich auch passend aufeinander abgestimmt sein, in der richtigen Art der Anordnung sowie mit den passenden Eigenschaften», gibt Reinhard Junker einen Einblick in den komplexen Aufbau.

«Ein flexibles Gelenk aus Pflanzengewebe zu machen, das ist keine Kleinigkeit. Es ist ganz klar, dass das nicht irgendwie einfach mal so auftaucht. Das braucht natürlich Planung.»

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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