Was unsere Kinder wirklich brauchen
Diese fünf Dinge stehen wahrscheinlich auf keiner Geburtstags-Wunschliste und trotzdem sehnt sich jedes Kind danach. Es sind wertvolle und unbezahlbare Gaben, die Eltern einiges an Zeit und Mühe kosten werden. Aber die Investition zahlt sich aus. Hier die fünf wichtigsten Dinge, die Eltern ihren Kindern mitgeben können:
Aufmerksamkeit
Ganz gleich, wie alt Ihre Kinder sind – ob sie noch stundenlang in den Schlaf geschaukelt werden wollen oder ob es schon endlose Diskussionen über angemessene Kleidung gibt – Ihre Kinder sehnen sich nach Ihrer Aufmerksamkeit.
Das bedeutet auch, mal das Smartphone beiseite zu legen und präsent zu sein. Auf die Knie zu gehen, um Lego mitzuspielen. In den Pool zu springen, statt nur am Rand zu liegen und zu lesen. Am Spielplatz mittendrin zu sein, statt von Weitem Anweisungen zu geben. Den Kinderfilm anzuschauen, statt nebenan zu arbeiten. Das bedeutet, zu den Fussball-Turnieren zu gehen und Zeit zu haben, wenn jemand melancholisch auf der Couch niedersinkt. Ihre Kinder sehnen sich danach, gesehen und gehört zu werden.
Zuspruch
Dieser Punkt ist besonders schwer, weil es schlicht nicht möglich ist, alles zu erlauben und gut zu finden. Aber wann immer es geht, seien Sie grosszügig damit. Wenn Ihre Tochter rosa Haare möchte, erlauben Sie es. Wenn Ihr 1,60 Meter grosser Sohn unbedingt ins Basketballteam will, trauen Sie es ihm zu. Wenn Ihre Tochter anfängt, über einen «speziellen Freund» zu reden und Sie sie am liebsten einsperren würden, warten Sie ab.
Ihr Zuspruch ist wie eine Rücklage, die Sie in Ihre Beziehung legen. Und wenn es dann wirklich mal an der Zeit ist, «Nein» zu sagen, dann wird das vielleicht mit weniger Verachtung aufgenommen. Seien Sie jemand, der «Ja» zu seinen Kindern sagt, an sie glaubt und sich für sie einsetzt – solange sie nichts Unmoralisches, Lebensgefährliches oder Illegales tun. Das ist wertvoller, als jemand, der seinen Kindern nichts zutraut, ihnen wenig erlaubt und sie in Frage stellt.
Sicherheit
Geben Sie Ihren Kindern zu spüren, welche Priorität sie in Ihrem Leben haben. Dass sie wichtiger sind als materielle Dinge. Schon kleine Kinder spüren es, wenn Eltern Beziehungsstress haben. Geben Sie ihnen die Sicherheit, dass Sie nicht einfach weg sein werden und dass Ihre Gefühle für sie unabhängig von der Situation Ihrer Ehe sind.
Teenager brauchen die Sicherheit, dass ihre Anliegen und Gedanken nicht gleich beim nächsten Tratsch weitererzählt werden. Sie wollen nicht, dass die Nachbarn wissend lächeln. Sie brauchen jemanden, dem sie vertrauen können, wo sie einfach nur sie selbst sein dürfen. Jemanden, mit dem sie Geheimnisse, Ängste und Wünsche teilen können.
Annahme
Wissen Ihre Kinder, dass sie mit allem zu Ihnen kommen können und Sie sie trotzdem lieben, auch wenn Ihnen nicht gefällt, was Sie hören? Wissen sie, dass sie mehr wert sind als ihre Noten, Auszeichnungen oder Begabungen? Oder leben sie unter dem Leistungsdruck, Sie stolz machen zu wollen? Egal, ob Ihr Sohn ein Naturbursche ist oder lieber daheim rumhängt, ob Ihre Tochter an Autos schrauben will oder Haare schneiden, nur wenn sie sich angenommen und akzeptiert fühlen, werden sie ihre eigenen Begabungen und Träume wagen.
Je fremder uns ihre Wege vorkommen, umso schwerer wird uns das fallen. Aber letztendlich wollen sie wissen, dass Sie hinter ihnen stehen, ganz gleich, was sie tun – und wieder gilt: solange das nicht lebensgefährlich oder illegal ist.
Liebe
Eigentlich sind alle anderen Punkte darin enthalten. Wissen Ihre Kinder, dass Sie sie bedingungslos lieben? Haben Sie Ihnen das gesagt und auf eine Art gezeigt, dass sie es auch spüren können? Zum Beispiel durch besondere gemeinsame Zeiten, Umarmungen, Kraul-Einheiten, gemeinsame Unternehmungen, Wertschätzung und Lob ... Liebe ist das wichtigste Bedürfnis der Menschen. Ja, es bedarf einiges an Mühe. Manchmal bedeutet es, dass wir unseren Stolz herunterschlucken und selbstlos sein müssen. Und es braucht viel von unserer Zeit. Aber was Sie hier investieren, ist wichtiger als alles andere, was Sie einem Kind geben können.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien zuerst am 07.08.2016. auf Jesus.ch.
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