Wenn Menschen uns verwirren und schockieren

Hand mit Stift vor leerem Blatt
Lehrmeinungen können irritieren, Freunde enttäuschen und das Verhalten von Vorbildern kann schockieren. Doch genau in solchen Zeiten gilt es, sich aufs Wesentliche zu besinnen.

Die meisten Christen wurden schon einmal von unterschiedlichen Lehrmeinungen irritiert. Sollen wir zum Heiligen Geist beten oder ist dies sogar verboten? Dürfen Geschiedene problemlos wieder heiraten oder ist dies immer Ehebruch? Gehört willentlicher Gehorsam unbedingt zum Christsein dazu oder wäre dies sogar Selbsterlösung? Solche und viele andere Fragen können durchaus verwirren – besonders da äusserst unterschiedliche Antworten darauf gegeben werden.

Halten Sie sich an Ihrem Gott fest

Gerade junge Christen können durch unterschiedliche Lehrmeinungen stark irritiert werden. Ihnen gilt folgender Rat: «Halte dich an deinem Gott fest!» Verwirrung hat keinen Raum, solange wir in lebendiger Gemeinschaft mit Gott stehen. Es braucht eine gewisse Demut, einfach zu sagen: «Ich bin verwirrt und weiss nicht, was ich glauben soll.» Wer aber in diesem Sinne kapitulieren kann und trotzdem erlebt, dass Gott ihn annimmt, hat einen starken Halt.

Und dann sind wir gut beraten, einfach mal alle Bücher, Youtube-Botschaften und Konferenzredner zu vergessen und uns der Bibel hinzuwenden. Schliesslich ist sie die einzige wirklich zuverlässige Offenbarungsquelle.

Wer ist Ihr Lehrer?

Unsere Gesellschaft ist von einem Starkult durchdrungen. Wir scheinen jemanden zu brauchen, zu dem wir aufblicken können – und dieser «jemand» ist leider oftmals nicht Jesus, sondern ein Sportler oder Entertainer. Dieses Star-Denken findet sich auch unter Christen. Viele brauchen einen Lehrer, einen geistlichen Riesen, von dem Wegweisung empfangen wird. Problem ist nur, dass sie alle – egal über wie viel Erkenntnis sie verfügen – fehlbare Menschen sind. Sie alle können sich irren und wir sind gut beraten, von ihnen zu lernen, ohne von ihnen abhängig zu sein.

Viel zu oft wird die Lehre eines gewissen Menschen als absolute Wahrheit betrachtet. Manche Christen sind diesen Lehrern derart hörig, dass sie keine abweichenden Aussagen akzeptieren können.

Die Augen nur auf Gott gerichtet

Die Bibel spricht sehr viel von Gottesfurcht. Damit ist die innere Haltung ausgedrückt, welche sich nicht von Menschen oder dem eigenen Verstand einnehmen lässt, sondern einzig Gottes Willen und seine Nähe sucht. Gerade in Zeiten der Verwirrung ist Gottesfurcht der Weg zu Klarheit und innerer Freiheit.

Wer Gott sucht, wird die Wahrheit finden. Wer die unterschiedlichen Meinungen der Menschen gegeneinander abwägt, kommt im besten Fall zu einem intellektuell befriedigenden Resultat – aber: Hat er damit wirklich die Wahrheit gefunden? Ist es möglich, sich durch theologische Lehrmeinungen hindurch zu einer Gewissheit durchzuringen und dadurch zur Ruhe zu kommen? Manchmal mag dies vielleicht gelingen, aber wie viel besser ist es, die Gegenwart Gottes zu suchen und ihn durch die Bibel zu uns reden zu lassen!

Die Bedeutung anderer Menschen

Wir werden durch unsere Vorbilder geprägt und gewisse Lehrer werden immer einen grossen Einfluss auf uns haben. Ist es denn falsch, von diesen Menschen zu lernen? Natürlich nicht! Schliesslich war es Gottes Idee, dass wir uns ergänzen und uns gegenseitig zu einem stärken Glaubensleben verhelfen. Ohne Gemeinschaft verkümmert der Mensch, und das Ignorieren der Meinung anderer kann früher oder später negative Folgen haben.

Es geht also nicht darum, ob wir andere Menschen brauchen, sondern vielmehr, von wem wir abhängig sind. Wer gelernt hat, in der persönlichen Beziehung mit Jesus zur Ruhe zu kommen und sich mit der Erkenntnis durch biblische Texte zu begnügen, wird sehr viel von den Erfahrungen und der Erkenntnis anderer Christen profitieren. Er wird selbst dann von ihnen lernen können, wenn er sich ihrer Unvollkommenheit schmerzhaft bewusst wird.

Wenn Vorbilder fallen

Selbst wenn sich anerkannte Lehrer offenkundig irren, braucht der eigene Glaube nicht ins Wanken zu kommen. Genauso wenig braucht ein Christ zu verzweifeln, dessen Vorbild ernsthafte moralische Fehler begangen hat. Natürlich ist dies traurig und vielleicht sogar schockierend. Vielleicht ist jemand durch blasphemisch wirkende Aussagen seines Lieblingsautoren irritiert – aber dies muss noch lange nicht seinen Glauben erschüttern.

Wenn die Meinungen anderer Menschen irritieren, wenn Vorbilder enttäuschen oder alle Stricke reissen, wollen wir uns auf das Wesentliche besinnen: Gott ist treu, in seiner Gegenwart kommen wir zur Ruhe und sein Wort ist Wahrheit.

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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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