Freiwilliges soziales Jahr

Ein Jahreseinsatz in Afrika mit Auswirkungen für Deutschland

Viele junge Leute engagieren sich nach der Schule oder Ausbildung bei einem freiwilligen sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst – vorzugsweise im Ausland. Doch mit welcher Perspektive kommen sie nach dieser Zeit zurück? Lohnt sich dieser Aufwand? «Ganz klar ja», meint Linda Stark (22).
Junge Frau hilft einem Kind in Afrika im Rahmen eines DMG-Einsatzes.
Linda Stark

Die junge Frau war ein Jahr lang mit DMG interpersonal in Ghana. Als Christin wollte sie diese Zeit einsetzen, um ihren Horizont zu weiten und ihr Leben mit Jesus zu vertiefen. Linda Stark entdeckte ihr Herz für Afrika und speziell die Menschen in Ghana. Sie erfuhr Gott auf eine Art und Weise, wie das zu Hause kaum möglich gewesen wäre. Und sie erfuhr, wie lohnend es ist, in Menschen zu investieren.

Wieder zu Hause – mit anderem Blick

Nach ihrer Zeit im Ausland ging Linda wieder zurück nach Hause. In Bünde, einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen hatte sich nicht viel verändert. Aber einiges sah sie plötzlich mit anderen Augen. Linda staunte nicht schlecht, als sie Ghanaer auf der Strasse traf. Dabei handelte es sich um Asylbewerber, die in ihrem Viertel untergebracht waren. Sie beriet sich mit ihrem Bruder, die beiden vereinbarten einen Besuch und lernten die Flüchtlingsfamilien kennen. Es blieb nicht bei einem Besuch. Als Hilfe gegen die Langeweile in der Asylantenunterkunft organisierten die beiden von nun an ein regelmässiges Fussballtraining. Immer mehr Asylbewerber nahmen daran teil. Noch heute wird zweimal in der Woche gekickt.

Menschen involvieren

Schnell wurde die ganze Aktion für Linda Stark und ihren Bruder allein etwas zu gross. Sie baten in der Stadt um Unterstützung durch Finanzen und Sachspenden und hatten direkt Erfolg damit. So erhielten sie innerhalb kurzer Zeit genügend Fussballschuhe, Trikots und Bälle und konnten Trinkflaschen kaufen. Auch Lindas Gemeinde, die Baptistengemeinde am Ort, unterstützte die Initiative gern. Sie richteten einen wöchentlichen Wäschedienst für die Trikots ein. Als Fragen zur Situation der Asylbewerber auftauchten, kam Hilfe von der DMG. Horst Pietzsch ist in der Deutschen Evangelischen Allianz als Referent des Arbeitskreises Migration und Integration (AMIN) tätig. Er hielt einen Vortrag mit vielen Informationen über die aktuelle Migrationssituation in Deutschland und ergänzte dies mit praktischen Tipps für Kirchen und Gemeinden. Momentan überlegen die verschiedenen christlichen Gemeinden der Stadt einen regionalen AMIN-Kreis zu bilden. Sie wollen sich gern weiter für Migranten engagieren und ihnen gemeinsam Gottes Liebe zeigen.

Geplant war all das nicht, als Linda Stark sich nach ihrer Schulzeit auf den Weg nach Ghana gemacht hatte – aber das Ergebnis ist typisch. Denn ein Jahreseinsatz in Afrika hat eigentlich immer Auswirkungen in der Heimat.

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Datum: 23.04.2015
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / DMG

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