Vertrauen, Gebet, Wachstum
In der Thuner Expo-Halle, wo gewöhnlich Aussteller ihre Produkte feilbieten, geht es am 10.-13. Juni um Existentielles. Den Zuspruch Gottes aus Hesekiel 16 („Du sollst leben!") legt Konferenzleiter Walter Bernhard auf die Anwesenden um: „Wenn das dich betrifft, dann steh auf und sag: ‚Ich will leben!‘"
Bernhard verschweigt im freisetzenden Gebet die dunkle Seite der Realität nicht: „Die Macht des Todes ist zerbrochen. Jesus kommt befreiend in dein Leben, weil er stärker ist als der Tod. Ich lade dich ein. Entscheide dich. Sag jetzt: ‚Ja, ich will leben mit dir zusammen, Jesus.‘"
Wachstümlicher Prozess
Innere Verletzungen und Belastungen aus den frühsten Lebensabschnitten kommen in Thun ebenso zur Sprache wie Sünden, Bindungen und Blockaden. Sie zu lösen und die Person zu heilen und freizusetzen ist eines; nachhaltige Veränderung ergibt sich, wie Bernhard gegenüber Livenet sagt, jedoch erst im Wachstum der neuen, von Christus geschenkten geistlichen Persönlichkeit: „Wir zielen aufs Herz und ringen um viele kleine Durchbrüche." Wer sein ganzes Herz samt Wunden Gott hinhalte und seine Barmherzigkeit an sich erlebe, könne sie weitergeben und Menschen in ihren wahren Bedürfnissen dienen.Öffentlicher Abend: Gebet für Heilung
Am Donnerstag Abend steht die Expo-Halle für alle offen, die Gebet und Stärkung wünschten. Jesus habe die Brücke gebaut vom Himmel zur Erde, ruft Walter Bernhard von der Bühne. „Vom Himmel her, vom Auferstandenen selbst, erwarten wir die Heilung!" Aufgrund von Eingebungen werden verschiedene Leiden benannt und Betroffene eingeladen, zur Bühne zu kommen. Helferinnen und Helfer beten mit ihnen und salben sie, wenn sie es wünschen.‚Schatzsuche‘ in der Fussgängerzone
An den drei Nachmittagen entdecken und übten die Teilnehmenden, in der Mehrheit Frauen, in Workshops pastorale, schöpferische und evangelistische Begabungen. Eine Gruppe übt die ‚Schatzsuche‘, eine Form des Gesprächs mit Passanten in der Stadt, die auf vorher empfangenen Eindrücken basiert. Teilnehmende schildern am Abend bewegt, dass sie tatsächlich die Personen angetroffen haben, von denen sie zuvor äussere Merkmale und Umstände (Rückenschmerzen z.B.) im Gebet empfangen und notiert hatten. Eine Gruppe berichtet, sie habe Merkmale von Jugendlichen aufgeschrieben. Als zwei der Merkmale (rotes Haar, schwarze Lederjacke) bei der vorgefundenen Gruppe noch nicht zutrafen , sagten die Jugendlichen: „Die zwei kommen noch." Die Christen nahmen die Clique in die Mitte und beteten für sie.Das Team um den Thuner Gebetsleiter Walter Bernhard führt die Konferenz ohne Tagesgäste durch, um konzentrierter an den Themen Heilung und Heiligung und der Klärung von geistlicher Identität und Berufung zu arbeiten. Das Team verantwortet auch die „Schule für Heilung" (SFH) im Gwatt unweit von Thun. Für gegen 200 Personen bilden die ‚Tage der Heilung‘ den praxisorientierten Abschluss des SFH-Jahreskurses 2007/08. Das Team muss auf den erkrankten Erich Reber und - ausser am öffentlichen Abend - auch auf Daniel Hari verzichten.
"Hallelujah, your love makes me sing"
Die Teilnehmenden loben Gott und bitten um die geistliche Kraft; in kleinen Gruppen beten sie füreinander. Sie üben dabei das Vertrauen auf das Reden und Leiten des Heiligen Geistes, um ihrer Berufung näher zu kommen. Bernhard erinnert an den Waisenvater von Bristol, Georg Müller und mahnt, den Mut nicht zu verlieren, „wenn uns Gott noch eine Vorbereitung verpasst. Viele Christen kommen nicht durch die Mauer, weil sie Gott nicht die Zeit geben - bei Josef waren es über 15 Jahre..."Flury und Anni Bärtsch rufen zur beherzten Evangelisation auf. „Die Liebe Gottes kommt nicht zur Ruhe, bis sie die tiefste Tiefe der Welt erreicht", ruft Flury mit Verweis auf Johannes 3,16. „So ist Gott. Er liebt die Armen. Er liebt die, die um ihre Armut wissen." Anni legt Verse aus dem Hohelied 5 aus: „Es geht darum, dass wir wieder hinausgehen in die Nacht."
Vertrauen und glauben wie Kinder
Mit kindlichem Glauben, so Flury Bärtsch, soll Jesus Menschen nahegebracht werden - soll auch für Kranke, denen die Medizin nicht helfen kann, gebetet werden. Dies geschieht modellhaft in anderen Teilen der Welt: „Christen in Indien haben ganz kindlich um Heilung gebeten, sind wie Kinder vor den Vater gegangen und haben Wiederherstellung erfleht - Gott hat sie geschenkt." Dies tun die Teilnehmenden der Thuner Konferenz, Gottes Sieg proklamierend und singend: „DFröid am Herr isch üsi Stärchi..."In die Berufung hineinwachsen
Walter Bernhard betont, dass Gott das allgemeine Priestertum der Glaubenden aufleben lassen will: „Er will dich und mich gebrauchen. In Indien beruft er die ganz einfachen Menschen, und sie stehen auf, auch Kinder. Und es geschieht, wegen der Vollmacht Gottes in ihnen. Gott hat uns die Vision gegeben, dass dies in der ganzen Schweiz, in Europa geschehen soll. Darum diese Konferenz zur Freisetzung in die Berufung hinein."Datum: 24.06.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch