Ein unhöflicher Gesprächspartner

Niko erwartete nicht eine solche Diskussion.
Niko kam spät abends – fast, als wenn er sich schämte. Er suchte eigentlich nur eine gute Diskussion, aber sein Gesprächspartner fuhr grad voll ein. Was dabei herauskam, war unvorhersehbar.

Er hatte sich lange Gedanken gemacht. In der Kirche war er im Vorstand, die Religion gehörte selbstverständlich dazu. Seinen Glauben hatte er schon von den Eltern geerbt, und der Herrgott hatte seinen festen Platz. Nein, ein Heide war er nicht. Und doch…. Wenn er ehrlich war, fehlte da etwas.

Was trieb ihn?

Wir können uns nur vorstellen, was diesen geachteten, tief religiösen Nikodemus zu dem jungen, umstrittenen Wanderprediger trieb, der so «in» war und dem die Leute Wunderkräfte nachsagten.

Religion weckt Sehnsucht. Vielleicht gehen Sie in die Kirche und versuchen, als guter Christ zu leben. Aber da ganz tief unten ist das Gefühl: «Tu ich genug?» Ihr Glaube spielt sich im Kopf ab. Sie sind sich der Traditionen sehr sicher, aber das Herz ist irgendwie leer. Und die Frage, ob es reicht – ob Sie nach dem Tod bei Gott ankommen – treibt Sie immer wieder mal um.

So einer war Nikodemus. Er fing mit einem Kompliment an und suchte eine gute Diskussion (Johannes-Evangelium, Kapitel 3). Aber Jesus hielt sich nicht lange mit Vorreden auf.

Reset – wie beim Computer

«Du, wenn ein Mensch nicht von neuem geboren wird, kann er Gott und sein Reich gar nicht sehen.» Mit einem Satz stiess Jesus in die Mitte des Problems vor. Religion ist gut, aber sie ist Kosmetik. Jesus ist nicht gekommen, Fromme noch frommer zu machen oder an uns rumzupolieren. Er bietet etwas an, was keiner sonst gewagt hat zu sagen: Man kann – ja man muss – noch einmal ganz von vorne anfangen.

Wenn ein PC nicht mehr funktioniert, gibt's einen kleinen Knopf, den Reset-Knopf. «Auf Werkseinstellungen zurücksetzen» nennt man das. Wenn Jesus uns anbietet, von neuem geboren zu werden, ist das so etwas Ähnliches. Eine einmalige Chance – egal, ob Sie es im Leben völlig verbockt haben oder ob Sie als anständiger Mensch doch diese innere Leere spüren. Jesus meint nicht die «Wiedergeburt» der Hindus irgendwann in einem späteren Leben, sondern das Angebot eines neuen Starts mitten im Leben hier.

Not harder, but smarter

Es ist klar: Diese neue Geburt ist nicht ein körperlicher Vorgang, sondern etwas Inneres. Es ist auch kein psychologischer Klimmzug, dass man sich selbst quasi «neu erfindet». Wer sich nicht auf seine Leistung verlässt, sondern an Jesus glaubt, der bekommt «ewiges Leben» – eine neue Art von Leben, das von innen heraus alles verändert (Johannes-Evangelium Kapitel 3, Vers 16).

Es geht also nicht darum, dass wir religiös(er) oder noch anständiger werden. Sondern dass wir uns mit unserer ganzen Existenz auf Jesus einlassen. Im Verlauf des Gesprächs macht Jesus deutlich: Religion versucht, sich den Weg von unten nach oben zu erarbeiten. Moralisches Bemühen, Esoterik und Psycho-Tricks probieren dasselbe. Gott hat aber einen anderen Weg geschaffen – einen Weg quasi «von oben nach unten»: Jesus, der sich für die Menschen opfert und jedem, der an ihn glaubt, neues Leben gibt. Wer es also wagt, von seinen Leistungen wegzusehen und sich mit seiner ganzen Existenz auf Jesus zu verlassen, wird erleben, wie tief innen etwas ganz Neues anfängt.

Niko hat seine Chance gepackt. Er wurde zu einem Nachfolger dieses Jesus Christus – wie Millionen Menschen seither.

Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch

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