Ein Familienmitglied wird angegriffen
Damit ist nicht gemeint «wir sind ja alles Menschen». Nein, Israel und die Christen stehen in einem speziellen Verhältnis zueinander. Das Volk der Juden war einmal das besondere «Volk Gottes», nicht weil sie etwas Besonderes oder etwas Grosses sind, sondern weil Gott es so wollte und an ihnen exemplarisch zeigen wollte, wie er mit uns Menschen gern umgehen möchte.
Das Volk Israel ging hervor aus der Verheissung an Abraham (1. Mose, Kapitel 12, Verse 1-3). Egal, ob man dem heutigen modernen Israel noch irgendeinen Rest dieser «Gottes-Volk-schaft» zuschreibt oder ob man alle Verheissungen des Alten Testaments in Christus als erfüllt sieht – zwischen Israel und den Christen besteht eine besondere Beziehung, denn wir Christen sind in die Verheissungen an Abraham wie in einen Baum «eingepfropft» (vgl. Römer, Kapitel 11, Vers 7). Wir sind der «jüngere Bruder».
Wie sollen wir uns verhalten?
Jesus war ein Jude aus Galiläa. Der Zorn gegen das jüdische Volk ist letztlich ein Zorn gegen den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (auf den sich Muslime ironischerweise auch berufen) und den Vater Jesu Christi. Darum geht er uns ebenfalls etwas an. Hier wird ein Mitglied der Familie angegriffen. Egal, ob sich die Regierung Israels richtig oder falsch verhält (wer weiss schon, was in dieser Situation richtiges Handeln wäre?) – wir müssen für das Land beten und ihm solidarisch zur Seite stehen.
Die Hamas hat mit beispielloser Gewalt und Brutalität unschuldige Menschen massakriert. Beten wir, dass Israel, das äusserlich hochgerüstet, aber trotzdem offenbar verwundbar und dazu innerlich zerstritten ist, sich auf seine Wurzeln und seinen Gott besinnt. Israel ist ein wunderbares Land, aber auch ein halsstarriges Volk (wer die Bibel kennt, dem ist das nicht neu). Beten wir um Weisheit Gottes für die Führung von Staat und Armee. Wie auch immer wir die Prophezeiungen der Bibel lesen und wie auch immer wir über die Weltpolitik denken, als Christen müssen wir jetzt an der Seite Israels stehen.
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