Weitere «spektakuläre» Funde in Huqoq

Tiger jagt Steinbock – Dekoration an einer Synagoge in Huqoq, Israel
In der 1'600 Jahre alten Synagoge von Huqoq ist von Archäologen ein weiteres beeindruckendes Mosaik aus der Simson-Geschichte entdeckt worden.

Seit 2011 graben Archäologen in dem um das Jahr 500 erbauten, imposanten, spätrömischen Gotteshaus im antiken Dorf Huqoq im Osten Galiläas. Die Synagoge ist nicht nur wegen ihrer guten Erhaltung ein Highlight, sondern auch wegen der zahlreichen biblischen Motive, die das Gotteshaus einst schmückten.

Die ersten Mosaike wurden bereits im Jahr 2012 bei der Ostwand der Synagoge gefunden. Der erste und einer der spektakulärsten Funde war in jenem ersten Jahr eine Darstellung des Simson. In den folgenden Jahren kamen unter anderem beeindruckende Darstellungen der Arche Noahs und der Überquerung des Roten Meeres dazu. Mit jedem Fund wurde klarer, welch hohen künstlerischen Wert die Mosaike haben, wie die leitende Archäologin Jodi Magness, Professorin für Frühjudentum an der University of North Carolina Chapel Hill, erklärte. Unter anderem fand man die erste nicht-biblische Geschichte, die jemals in der Dekoration einer antiken Synagoge gefunden wurde und die möglicherweise ein Treffen zwischen Alexander dem Grossen und einem jüdischen Hohepriester darstellt.

Simson-Geschichte als Lieblings-Story

Im Jahr 2022 wurden in Huqoq die frühesten bekannten Darstellungen der biblischen Heldinnen Debora und Jael in der antiken jüdischen Kunst gefunden (Livenet berichtete). Bei den Ausgrabungen dieses Sommers wurde jetzt eine Mosaikplatte entdeckt, auf der weitere biblische Simson-Geschichten dargestellt sind, darunter Simson und die Füchse (Richter, Kapitel 15, Vers 4) und Simson, der die Tore von Gaza trägt (Richter, Kapitel 16, Vers 3).

Eine verzierte Umrandung zeigt ebenfalls Raubtiere, die andere Tiere verfolgen. Zu den neu freigelegten Abschnitten gehören ein philistäischer Reiter und ein toter philistäischer Soldat «mit einem auffallenden klassischen Gesicht», so Jodi Magness. Die beeindruckende Tafel enthält auch eine Inschrift in aramäischer Sprache, die entweder an die Spender, die das Mosaik finanziert haben, oder an die Künstler, die es geschaffen haben, erinnert.

In diesem Jahr wurde die letzte Saison der Ausgrabungen an der Stätte abgeschlossen. Sie wird nun in die Obhut der israelischen Altertumsbehörde und des Keren Kayemet Le'Israel (Jüdischer Nationalfonds) übergeben und soll zu einer Touristenattraktion ausgebaut werden.

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Christian Today / National Geographic

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