Für alle, die mit der Bibel nichts anfangen können

Junger Mann liest die Bibel
«Warum sind so viele fasziniert von diesem Buch, aber wenn ich die Bibel aufschlage, passiert nichts? Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Ich kann damit nichts anfangen.» – Wenn es Ihnen so geht, sind Sie hier genau richtig.

Es ist das Buch, das Generationen von Menschen bewegt und verändert hat. Fast jeder hat eine Bibel zu Hause, aber viele tun sich schwer, darin zu lesen. Hier sind unsere Tipps, wie dieses Buch auch für Sie lebendig wird.

Öffnen Sie Ihr Herz

Die Bibel ist anders als andere Bücher. Kenner bezeichnen sie als «das Wort Gottes», das intensiv zu ihnen spricht. Tatsächlich braucht aber man zum Bibel lesen keine Vorkenntnisse. Alles, was man braucht, ist ein offenes Herz.

Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, an dem Sie ungestört sind. Öffnen Sie sich und sagen Sie zu Gott: «Wenn es dich gibt, zeig mir, wer du bist. Öffne mein Herz für den Schatz, der in diesem Buch verborgen ist. Sprich zu mir. Zeig mir, was diese Zeilen bedeuten.»

Wo soll man anfangen zu lesen?

Das Alte Testament beginnt mit dem lyrischen Schöpfungsbericht und dann folgen Geschichten von Männern und Frauen, die Gott kannten. Das Volk Israel steht hier als Beispiel für ein Volk, das zu Gott gehört. Dann gibt das Buch der Psalmen, das sind ehrliche Gebete und Lieder aus allen Lebenslagen. Es gibt Sprüche der Weisheit und ein romantisches Buch, das Hohelied der Liebe. Und dann kommen die Bücher der Propheten, die vorausgesagt haben, was passieren wird und die den kommenden Messias beschreiben.

Das Neue Testament beginnt mit den vier Evangelien, die das Leben von Jesus und seine Worte festgehalten haben. Dann kommt die Apostelgeschichte, die berichtet, wie es mit den ersten Christen weiterging. Darauf folgen einige Lehrbriefe, wie das Evangelium zu verstehen ist. Schliesslich endet es mit der Offenbarung, einem Ausblick auf das Ende der Welt und den Himmel.

Wenn Sie mal einen Anfang wagen wollen, können Sie sich eines der Evangelien vornehmen, zum Beispiel das Lukasevangelium. Wenn Sie möchten, können Sie dazu einen Psalm lesen oder ein paar Verse aus dem Buch der Sprüche.

Wenn Sie tiefer eintauchen wollen, gibt es gute Bibellesepläne, mit denen Sie in einem gewissen Zeitraum die ganze Bibel durchlesen können.

Übrigens: Bei all dem macht es Sinn, eine Bibel-Übersetzung zu wählen, deren Worte man auch versteht. Manche lieben Luther-Deutsch, andere tun sich eher schwer damit; dann ist eine Übersetzung in heutigem Deutsch besser, zum Beispiel «Hoffnung für Alle».

Weniger ist mehr

Lesen Sie lieber weniger und dafür regelmässig. Jeden Tag fünf Minuten wird Ihnen mehr bringen, als das ganze Neue Testament auf einmal. Lesen Sie einen Abschnitt und überlegen Sie, was Ihnen diese Worte über Gott sagen. Was hat das mit Ihrem Leben zu tun? Was spricht Sie an, was bewegt Sie? Was davon möchten Sie umsetzen?

Wenn Sie etwas nicht begreifen oder mit etwas nichts anfangen können, lassen Sie es ruhig so stehen. Selbst der berühmte Bibelübersetzer Martin Luther kannte diese Momente. Er sagte einmal: «Ich lese die Bibel, wie ich meinen Apfelbaum ernte: Ich schüttle ihn, und was runterkommt und reif ist, das nehme ich. Das andere lasse ich noch hängen. Wenn ich eine Stelle der Bibel nicht verstehe, ziehe ich den Hut und geh vorüber.»

Wenn es ganz grundlegende Fragen sind, die Ihnen beim Bibellesen kommen, dann fragen Sie doch ruhig jemand, der sich damit auskennt. Einen gläubigen Bekannten, einen Pastor oder suchen Sie ein Bibelkommentar im Internet, zum Beispiel Enduring Word, das einen Bibelvers nach dem anderen erklärt.

Anfangen mit Gott zu sprechen

Was denken Sie über das, was Sie in der Bibel lesen? Sagen Sie es Gott! Zum Beispiel: «Wow, das ist ja unglaublich mit dieser Heilung. Funktioniert das heute auch noch?» Und: «Stimmt es, dass du ein guter Vater bist? Was bedeutet das?» Achten Sie auf die Gedanken und Fragen, die Ihnen zu den Texten kommen. Manchmal benutzt Gott die leise innere Stimme, um Ihnen etwas zu sagen oder zu antworten.

Beanspruchen Sie Bibelverse für sich. Zum Beispiel steht in der Bibel in Jakobus, Kapitel 4, Vers 8: «Wendet euch Gott zu, dann wird er zu euch kommen.» Sagen Sie zu Gott: «Also, hier steht eindeutig, dass du zu mir kommst, wenn ich mich dir zuwende. Bitte, komm!» Probieren Sie es einfach aus. Auf dass dieses Buch auch Sie inspiriert, wie so viele Generationen vor Ihnen!

Hier ein paar Tipps zum Bibellesen von Martin Luther

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien zuerst am 31.01.2017 auf Jesus.ch

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Autor: Mirjam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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