Aus Versehen in den Gottesdienst gestolpert

James aus Nordasien
Eigentlich wollte James mit den Jungs der Gang einen Film im Kino sehen. Dass sich dort am Sonntagmorgen eine lebendige christliche Gemeinde traf, war ihm nicht bewusst. Doch was er erlebte, war anders als alles, was er je gesehen hatte.

James (Name geändert) konnte nicht hören. Die extreme Kälte in seiner Heimat in Nordasien hatte im Säuglingsalter eine Entzündung produziert, die seinen Hörgang geschädigt hatte. Vielen Kleinkindern geht es ebenso, weil die medizinische Versorgung dort unzureichend ist. Zuhause wurde er viel geschlagen und so formte er mit anderen gehörlosen Kindern eine Bande. Er war glücklich, endlich eine «Familie» und Freunde gefunden zu haben – doch die tagtägliche Gewalt auf der Strasse und die Arbeitslosigkeit führten zu einem hoffnungslosen Leben.

Eines Tages landete James aus Versehen in einer Kirche. Für die neu gegründete Hope Church war es ein echtes Wunder, dass sie in der mehrheitlich buddhistischen Region die Erlaubnis erhalten hatte, sich jeden Sonntag in einem Kino zu treffen. Am ersten Sonntag – Ostersonntag – kamen über 600 Leute in das Kino, um die Gute Nachricht zu hören. So auch James und die Gang – obwohl sie in das Kino gekommen waren, um einen Film zu sehen. Stattdessen landeten sie in einem fröhlichen Gottesdienst.

Angesprochen

Es war anders als alles, was James bisher gesehen oder erlebt hatte. Er spürte den Rhythmus der Musik, die Worte der Lieder wurden an die Wand projiziert, so dass er mitlesen konnte. Begeistert kehrten er und seine Freunde auch in der folgenden Woche zurück. Sie kamen früh, um beim Aufbau zu helfen und James ging sogar zur Sonntagsschule. Hier hörte er erstmals von David und Goliath, Zachäus, den zwölf Jüngern und von Jesus am Kreuz. Viele der gehörlosen Jungen aus der Gang gaben ihr Leben Jesus – aber etwas hielt James zurück.

Übernatürlicher Kampf

Seine Eltern waren strenggläubige Buddhisten, so wie die Mehrheit der Menschen der Region. Doch Nachts hatte er Angst vor dem Schlafen – denn oft war eine Art unsichtbare Macht in seinem Zimmer, die ihn erwürgen wollte. In seinen Träumen sah er schreckliche Dinge und wurde aufgefordert, Gewalt zu verüben. Um dagegen anzugehen, trank James viel Alkohol… doch es half nicht wirklich.

Irgendwann ging James doch nach vorne, um sein Leben Jesus zu geben. Als der Pastor für ihn betete, begann James stark zu zittern und rannte aus der Kirche… Dem Pastor war klar, dass es sich hier um eine übernatürliche Gewalt handeln musste. Am nächsten Tag kam James nervös und beschämt in das Büro der Gemeinde. Er hatte in der Nacht kein Auge zugedrückt. Per Gebärdensprache entschuldigte er sich beim Team – doch das bat ihn, für ihn beten zu dürfen. Drei Stunden lang beteten sie für den Jungen – drei Stunden dauerte der geistliche Kampf, bis James endlich einschlief.

Frieden

Als er wieder aufwachte, war er ein neuer Mensch. Er hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht und Tränen in den Augen – Jesus hatte ihn befreit. Als ihn der Pastor am nächsten Tag fragte, wie es ihm geht, formte er mit seinen Händen ein einziges Wort: «Frieden».

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Autor: Assemblies of God World Missions / Rebekka Schmidt
Quelle: agwm.org / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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