Was Weihnachten mit Ostern zu tun hat

Gipfelkreuz
«Wissen Sie, was Weihnachten mit Ostern zu tun hat?» Mit dieser Frage ging ich bei einer Strassenaktion verschiedener Kirchen aus meiner Region auf die Passanten zu. Jemand war als Osterhase und jemand als Weihnachtsmann verkleidet.

Nur einige kamen darauf, dass es sich um zwei christliche Feiertage handelt. Und noch weniger Personen konnten erklären, was genau an Weihnachten oder Ostern passiert ist. Ja, was ist denn passiert?

Ursprünglich kommt an diesen beiden christlichen Festen weder ein Weihnachtsmann noch ein Osterhase vor. Es geht um eine zentrale Person und diese Person heisst Jesus Christus. Was wissen Sie über Jesus Christus? Die historische Existenz von Jesus ist kaum umstritten. Zuverlässige historische Quellen, neben der Bibel, bezeugen, dass Jesus existiert hat. So beschreiben es der römische Geschichtsschreiber Tacitus und der Historiker Josephus. Beide schreiben über Jesus
aus Nazareth und bestätigen, dass er gelebt hat. Er muss eine eindrückliche historische Person gewesen sein, wenn heute in den meisten Ländern der Welt die Zeitrechnung von seiner Geburt ausgeht.

Jesus: Mensch und Gott?

Wenn wir der Frage nachgehen, was Weihnachten mit Ostern zu tun hat, können wir zunächst festhalten, dass wir an Weihnachten Jesu Geburt und an Ostern Jesu Tod beziehungsweise seine Auferstehung feiern. Das erste können wir noch irgendwie einordnen. Jesus wird als Mensch geboren. Aber das zweite, dass Jesus stirbt und vor allem dass er wieder von den Toten aufersteht, ist schon ungewöhnlich. Nach den Berichten des Neuen Testamentes ist Jesus eben nicht nur ein Mensch, sondern er ist auch der Sohn Gottes. Er hat von sich behauptet, dass er sogar selbst Gott ist. Können wir deshalb automatisch davon ausgehen, dass Jesus auch Gott war?

C.S. Lewis, ein irischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler aus dem 20. Jahrhundert, antwortet darauf folgendermassen: «Ich möchte damit jedermann vor dem wirklich dummen Einwand bewahren, er sei zwar bereit, Jesus als grossen Morallehrer anzuerkennen, nicht aber seinen Anspruch, Gott zu sein. Denn gerade das können wir nicht sagen. Ein Mensch, der solche Dinge sagen würde, wie Jesus sie gesagt hat, wäre kein grosser Morallehrer. Er wäre entweder ein Irrer – oder Satan in Person. Wir müssen uns deshalb entscheiden: Entweder war – und ist – dieser Mensch Gottes Sohn oder er war ein Narr oder Schlimmeres.»

C.S. Lewis kommt zum Schluss, dass Jesus Christus nicht nur eine historische Person, sondern auch selbst Gott war. Würde das nicht stimmen, dann wäre Jesus kein Morallehrer, sondern verrückt. Warum ist es wichtig, Jesus als Gott anzuerkennen? Es ist wichtig, weil sonst Ostern gar nicht möglich wäre. Jesu Tod und seine Auferstehung würden keinen Sinn machen.

Ich brauche Gott nicht

Christen glauben, dass es einen Gott gibt, der diese Welt und uns geschaffen hat. Es ist ein Gott, der die Menschen liebt und mit ihnen in Beziehung leben möchte. Das mit dem «in Beziehung leben» ist schon unter uns Menschen nicht immer so einfach. Meistens haben wir es gut, doch oft entstehen auch Streit und Eifersucht oder kommt unser Egoismus dazwischen. Wir sehen es in Kriegen weltweit, in der Politik und Wirtschaft, bei kleinen Kindern oder in unseren persönlichen Beziehungen. Niemand ist perfekt. Der wahre Ursprung des Problems liegt darin, dass die Beziehung zwischen uns und Gott kaputtgegangen ist, als sich der Mensch entschied, ohne Gott zu leben. Als er dachte: «Ich brauche Gott nicht, ich schaffe das auch allein.» Ich habe das schon einige Male gedacht – Sie auch?

Dieser «Alleingang» hat zur Konsequenz, dass wir getrennt von Gott leben, nicht nur hier auf der Erde, sondern auch nach unserem Tod.

Die Sache mit dem Kreuz

Als Jesus zur Welt kam, wurde Gott selbst Mensch. Einer von uns und wie wir. Mit dem einen Unterschied, dass er perfekt ist. Er ist gleichzeitig Gott und damit ohne Fehler. Während seines Lebens erzählt Jesus viel über Gott, wie er sich die Beziehung zu uns vorstellt und wie wir Beziehungen untereinander leben sollen.

Er heilt und befreit Menschen. Er schenkt ihnen eine neue Perspektive und einen wahren Lebenssinn. Doch der Höhepunkt seines Kommens geschieht am Ende seines Lebens. Völlig überraschend stirbt Jesus am Kreuz. Eine der schlimmsten und qualvollsten Todesarten, die es in der Menschheitsgeschichte gab.

Und das sollte der Sohn Gottes sein? Doch die Trennung zwischen uns und Gott können wir durch gute Taten nicht einfach wieder gut machen. Es braucht jemanden, der dafür geradesteht. Und das tut Jesus am Kreuz für uns. Er stirbt am Kreuz an unserer Stelle, und sein Tod bewirkt, dass die Trennung zwischen uns und Gott aufgehoben wird.

Titanic und Ostern

Ich habe noch nie von jemandem gehört, der sein Leben für einen anderen Menschen gab. Ich habe es nur in Filmen gesehen. Das berührt mich immer sehr. Ich denke zum Beispiel an den Film Titanic, als Jack im eisigen Wasser stirbt, damit Rose überlebt. Wie ist das möglich, dass jemand sein eigenes Leben für jemand anderen lässt? Da muss eine enorme Liebe für diese Person da sein. Aus solcher Liebe tut Jesus genau das für uns. Mit dem Unterschied, dass Jesus nicht ein Mensch war wie jeder andere. Weil er auch Gott und ohne Fehler ist, hat sein Tod eine geistliche Wirkung für alle Menschen, die an ihn glauben.

In der Bibel steht, dass Jesus nach drei Tagen von den Toten wieder auferstanden ist. Mit seiner Auferstehung besiegt er den geistlichen Tod, den die Trennung zwischen uns und Gott zur Folge hat, und vergibt uns alle unsere Fehler. In der Bibel lesen wir im Johannesevangelium, Kapitel 11, Vers 25, dass Jesus von sich sagte: «Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt.» An Ostern kommt endgültig zur Erfüllung, was an Weihnachten begonnen hat. Und das gilt für alle Menschen: Nehmen auch Sie dieses Angebot der Erlösung durch Tod und Auferstehung von Jesus an?

Dieser Artikel erschien zuerst in der «Viertelstunde für den Glauben». Das Evangelium auf ansprechende Art und Weise selbst weitergeben? Das geht mit der «Viertelstunde»! Die Verteilzeitung «Viertelstunde für den Glauben», herausgegeben von der Schweizerischen Evangelischen Allianz, kann jetzt bestellt und verteilt werden.

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Autor: Viviane Krucker-Baud
Quelle: Viertelstunde für den Glauben

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