SEA-Jubiläum

Kurt Zaugg: «Es braucht alle»

Kurt Zaugg hat ein grosses Herz für alle Menschen – egal welcher Herkunft oder welcher theologischen Ausrichtung. Dies treibt den Unermüdlichen an in seiner Arbeit als Präsident der Evangelischen Allianz Biel.
Kurt Zaugg ruft den «Seelandsäge» über der Stadt und Region aus (Bild: SEA)
Kurt Zaugg mit seiner Frau (Bild: Facebook)

«Wir haben einen Neujahrsbrief an die Bieler Stadtregierung verschickt, in dem wir ihr gedankt haben für ihre Arbeit und geschrieben haben, dass wir sie im Gebet unterstützen», erzählt Kurt Zaugg. Diesem Brief waren Gebetskarten beigelegt: das ganze «Unser Vater»-Gebet auf zehn Karten aufgeteilt. 2'500 solche Gebetskarten-Sets liess die Allianz drucken und verteilte sie den Freikirchen und Landeskirchen der Stadt Biel und Umgebung. Auch eine Liturgie gibt es dazu, so dass das Jahr 2022 in Biel zum Jahr des gemeinsam gebeteten «Unser Vater» werden kann.

Diese Initiative sei im monatlichen Pastorengebet entstanden, erzählt Kurt Zaugg begeistert. Wie es sich für Biel gehört, gibt es dieses Gebetskarten-Set auf Deutsch und Französisch. Die Stadtregierung erhielt im Neujahrsbrief jedoch nur die deutsche Version mit dem Hinweis, dass man die französische bei Interesse bestellen könne. Tatsächlich wurde dann von diesem Angebot Gebrauch gemacht, was Kurt Zaugg natürlich gefreut hat.

«Die ganze Kirche der Stadt Biel»

Der 72-jährige Ehemann, Vater, Grossvater und pensionierte Postangestellte ist seit 13 Jahren Präsident der Evangelischen Allianz Sektion Biel. Eine Sektion, die sehr viel macht. Auf der Webseite sind unter «Allianz Projekte Biel» zwölf verschiedene Aktivitäten aufgeführt, beispielsweise der monatliche «Nationen Gebetsabend», an dem alle eingeladen sind, gemeinsam für die Nationen in Biel zu beten. Biel sei ein Hotspot von Migranten und es würden hier 147 Sprachen gesprochen, sagt Kurt Zaugg. «Jesus hat nur eine Braut, darum gehören wir alle zusammen, auch die Migrationsgemeinden», ist er überzeugt. Deshalb verbringt er gerne Zeit mit den Migranten und spricht auch von «der Kirche der Stadt Biel». Schmunzelnd erklärt er, dass dieser Begriff beim Gegenüber oft Unklarheit auslöse und er gefragt werde, ob er die Stadtkirche meine. «Dann antworte ich jeweils mit 'nein, ich meine einfach die ganze Kirche der Stadt Biel'.»

Landes-, Frei- und Migrationskirchen gehören dazu. Die Sektion Biel hat rund 30 Mitglieder, wovon knapp 20 Kirchen sind. «Mich schmerzt es, dass unsere katholischen Geschwister nicht Mitglied werden können. Für mich gehören alle Menschen dazu, die Jesus gerne haben», sagt Kurt Zaugg: «Es braucht alle, die Landeskirchen, die Evangelikalen, die Charismatiker, die Liberalen, die Feministinnen.» Sein Wunsch ist, dass die Menschen die verschiedenen theologischen Ausrichtungen akzeptieren, denn es gehe ums Königreich Gottes. Und er gibt gleich ein Beispiel: «Denn wir Charismatiker erreichen die Feministinnen nicht.»

Gabe des Dienens

Seine unermüdliche Motivation und Energie für sein Amt schöpft Kurt Zaugg auch aus seiner Gabe des Dienens. Und er habe eine starke Frau an seiner Seite. Auftanken tut er unter anderem in seinem Garten mit Ausblick über die Stadt. Es wäre keine Überraschung, wenn selbst dann das eine oder andere Gebet für Biel zu Gott ginge.

Dieser Artikel erschien zuerst bei SEA Fokus.

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Datum: 04.05.2022
Autor: Martina Seger-Bertschi
Quelle: SEA Fokus

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