Für die grösste unerreichte Volksgruppe Indonesiens
Das Volk der Sundanesen ist die grösste unerreichte Volksgruppe im Vielvölkerstaat Indonesien. Ihr Heimatland liegt in der Provinz Westjava, wo sie seit Jahrhunderten leben.
Die Sundanesen sind bekannt für ihre starke Hingabe an den Islam, der nach Schätzungen des Joshua-Projekts 99,4 Prozent der 39 Millionen Einwohner ausmacht. Nur 0,06 Prozent der Sundanesen bezeichnen sich als evangelische Christen.
Identität von Volk und Religion
Zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert lebte der westliche Teil Javas unter dem Einfluss von hinduistischen und buddhistischen Königreichen. Mit dem Aufstieg des Islam im 15. Jahrhundert und seiner Verbreitung über ganz Java erlebten die Sundanesen tiefgreifende religiöse und kulturelle Veränderungen. Der Islam setzte sich insbesondere in den Küstenregionen und später auch im Landesinneren durch. Die niederländische Kolonialherrschaft (ab dem 17. Jahrhundert) hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Sundanesen. Westjava stand unter direkter Kontrolle der Niederländer, die koloniale Verwaltung errichteten und die Wirtschaft auf den Export von Rohstoffen ausrichteten. Es gab eine Reihe von Aufständen von Sundanesen gegen die Kolonialmacht. Das Christentum empfanden sie als fremd. Christ zu werden bedeutete, wie die Kolonisatoren zu werden. In der traditionellen sundanesischen Gesellschaft ist die Nachfolge Jesu bis heute gleichbedeutend mit dem Verlassen der eigenen sundanesischen Identität.
Radio und Audio
«Ich danke Gott für den Segen, den er mir geschenkt hat, und ich bin sehr dankbar für das geistliche Programm in sundanesischer Sprache, das mich begleitet hat», schreibt eine Hörerin von «Trans World Radio» (TWR, internationaler Evangeliumsrundfunk). «Ich hoffe, dass noch viele andere Menschen Zugang zu diesem Programm haben. Und ich lobe Gott, dass mein Kind Jesus angenommen hat und begonnen hat, ihm zu folgen. Gott ist wunderbar.»
Der nationale Partner von TWR in Indonesien erreicht die Sundanesen durch FM-Radioübertragungen von Programmen wie «Der Weg der Gerechtigkeit» (Sundanesisch), «Frauen der Hoffnung» (Indonesisch) und «Die Geschichte von Jesus» sowie durch Programme, die Gesundheitsratschläge und Bildung vermitteln.
Zusätzlich zu den Radiosendungen werden Audiogeräte verteilt, vor allem für Hörergruppen in Gegenden, in denen Radiosendungen nicht möglich sind. Kleine Gruppen von fünf bis sieben Zuhörern treffen sich regelmässig, um die Sendungen zu hören, Gemeinschaft zu pflegen und füreinander zu beten. Lokale christliche Leiter begleiten die Hörer in ihrem Glauben.
«Der Dienst unter den Sundanesen ist zweifellos mühsam, aber nicht unmöglich», schreibt TWR. «Wenn sie die Liebe Christi auf reale, praktische und kulturell relevante Weise erfahren, lernen sie oft, dass das Evangelium auch für sie bestimmt ist.»
Isoliert und abgelehnt
Für Sundanesen, die das Evangelium annehmen, ist der Weg, der vor ihnen liegt, alles andere als einfach. «Es ist eine Reise, die von Widerstand, Verfolgung und starkem Druck seitens ihrer Familien und Gemeinschaften geprägt ist, ihren neu gefundenen Glauben zu verleugnen, da es fast keine Toleranz gegenüber Familienmitgliedern gibt, die dies tun», schreibt TWR.
Eine Familie beschreibt ihren Weg: «Gelobt sei der Herr! Unsere Familie wurde durch das Programm sehr gesegnet, und ich habe viel aus Hebräer Kapitel 13, Verse 5-6 gelernt. In einem Dorf zu leben, in dem viele unseren Glauben in Frage stellen und uns mit Verachtung behandeln, kann eine Herausforderung sein. Wir werden oft isoliert und abgelehnt, aber ich halte mich fest an Gottes Versprechen, dass er uns niemals verlassen wird. Gott ist unser Helfer, und wir werden keine Angst vor anderen haben. Seine Treue und Barmherzigkeit geben uns Halt, und wir vertrauen jeden Tag aufs Neue auf seine Verheissungen.»
TWR und sein nationaler Partner in Indonesien planen, mehr Programme in sundanesisch zu produzieren, weitere Hörergruppen zu bilden sowie Radios und Abspielgeräte an diejenigen zu verteilen, die sie am dringendsten benötigen, um in dieser grossen Volksgruppe mehr Menschen für das Evangelium zu gewinnen.
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