Musikproduzent steht auf

Matthias Heimlicher: «Schweigen darf nicht sein»

Der Musiker und Produzent Matthias Heimlicher veröffentlichte erst vor kurzem den Song «Schweigen darf nicht sein» im Rahmen der Kundgebung «Gegen Menschenhandel». Im Interview mit Livenet erzählt er, wie es dazu kam.
Matthias Heimlicher (Bild: Facebook)

Matthias Heimlicher, Sie haben einen Song über Menschenhandel geschrieben, können Sie diesen kurz vorstellen?
Matthias Heimlicher:
Der Song «Schweigen darf nicht sein» soll die Problematik des Menschenhandels zielgenau auf den Punkt bringen. Einerseits soll er breit ansprechen, süffig und modern daherkommen, aber auch den nötigen «Biss» besitzen, um gehört zu werden. Mit meiner bewährten Studioband durfte ich diesen Song umsetzen.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie diesen Song verfasst haben?
Ueli Haldemann, ein langjähriger Freund, Visionär und bewährter Komponist mit viel Gespür für Themensongs, hat mich gefragt, ob ich bei diesem Projekt mitwirken möchte. Da war ich natürlich gerne dabei. Ueli hat dazu den passenden Text geliefert, welcher die Thematik unverblümt auf den Punkt bringt.

Wie wurde er zum Song der Kundgebung gegen Menschenhandel?
Ueli Haldemann ist die Schlüssel- und Verbindungsperson zur Organisation, welche die Kundgebung auf die Beine stellt. Der Song war quasi eine Auftragsarbeit.

Welche Feedbacks hat es bislang zum Song gegeben?
Die musikalischen Feedbacks waren sehr ermutigend und durchaus positiv
das freut natürlich mein Musiker- und Produzentenherz! In Verbindung mit dem Text habe ich zahlreiche persönliche Feedbacks bekommen, welche von Betroffenheit bis zur Hilflosigkeit reichen. Und das ist gut so. Der Song will und muss wachrütteln, sensibilisieren und auch zum Handeln auf breiter Ebene aufrütteln.

Warum und wie setzen Sie sich für dieses Thema ein?
Umkehrfrage: Warum setzen wir uns so wenig für dieses Thema ein? Dass gegen Menschenhandel etwas getan werden muss, sollte bei jeder Person mit einem Rest von Erbarmen im Herzen etwas auslösen. Menschenhandel trifft vor allem die Schwachen unter uns, die Verzweifelten, die Ärmsten, die Fremden. Die Bandbreite ist riesig! Da sind wir aufgefordert, mit unserer christlichen Nächstenliebe selber dagegen etwas zu unternehmen
sei es, finanziell zu helfen, persönlich und auch öffentlich gegen Menschenhandel zu protestieren, selber keine Menschen illegal auszunutzen, oder eben einen Song gegen Menschenhandel zu schreiben.

Die Thematik ist heikel und beschämend, obwohl Menschenhandel weit verbreitet und allgegenwärtig ist. Menschenhandel in allen möglichen Formen wird leider bis in die allerobersten Schichten unserer Gesellschaft geschützt, geduldet, praktiziert und sogar aktiv gefördert – man denke zum Beispiel an Prostitution. Und das in unserer aufgeklärten, modernen Gesellschaft. Das schreit zum Himmel! Auch wenn es ein Tropfen auf den heissen Stein ist – jede Möglichkeit des Widerstands gegen dieses widerliche Thema sollte wahrgenommen werden. Dazu ist jede und jeder von uns aufgerufen!

Sind Sie bei der Kundgebung gegen Menschenhandel dabei?
Ich habe mir den Termin in meinem Kalender fix eingetragen...

Sie sind Musiker und Produzent, was sind Ihre weiteren aktuellen Projekte?
Aktuell bin ich mit «Life on Stage» beschäftigt – ein weiteres wunderbares Projekt, welches persönliche Lebensgeschichten in ein Musical verpackt und zusammen mit einem wertvollen Input die Zuhörer ermutigt, ein Leben mit Jesus Christus zu führen – egal welche Vergangenheit man mit sich herumträgt.

Zudem entsteht gerade ein neues, innovatives musikalisches Projekt, welches demnächst weltweit lanciert werden soll. Damit bin ich gerade ziemlich heftig beschäftigt. Davon wird man bestimmt erfahren...

Bislang haben Sie fünf eigene Alben veröffentlicht – ist ein sechstes in Planung?
Ich sammle laufend Songideen. Wenn ich dann das Gefühl habe, die Welt müsse diese Songs hören, dann mache ich mich ans nächste Werk. Momentan ist das aber nicht der Fall. Das letzte Album «Sounds From Above» ist zudem noch ziemlich aktuell.

Hören Sie sich den Song «Schweigen darf nicht sein» an:

Zum Thema:
Dossier: Menschenhandel
Christliche Ostmission: «Menschenhandel ist grausam. Schweigen auch!»
Ethik in der Eisdiele: Kreativer Kampf gegen den Menschenhandel
«Gegen weltweites Verbrechen»: Evangelikale gründen globales Netzwerk gegen Menschenhandel

Datum: 08.09.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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