Bedrohung wächst, aber Christen bleiben treu

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Vor zwei Jahren rissen die Taliban die Macht in Afghanistan an sich. Berichten zufolge gewinnen auch Al-Qaida und der Islamische Staat IS an Bedeutung und die Bedrohung gegen Nicht-Muslime wächst. Doch die Christen geben nicht auf.

Jetzt hat Afghanistan zwei Feiertage: Morgen Samstag, 19. August 2023, steht der offizielle Nationalfeiertag an; am 19. August 1919 wurde das asiatische Land unabhängig vom Vereinigten Königreich. Und den 15. August 2023 erklärten die Taliban anlässlich des zweiten Jahrestags ihrer Machtübernahme ebenfalls zu einem nationalen Feiertag.

Mit einer Blitzoffensive nahmen die Taliban bekanntlich am 15. August 2021 die Hauptstadt Kabul ein; rund zwei Wochen vor dem angekündigten, vollständigen US-Truppenabzug am 31. August.

Al-Qaida baut Stellungen aus …

Die Vereinten Nationen wiesen unlängst darauf hin, dass terroristische Gruppen, darunter Al-Qaida und ihre Ableger, in Afghanistan an Stärke gewinnen. Trotz der Versprechen, dass Afghanistan nicht erneut zu einem Zufluchtsort für Terroristen werden würde, heiss es in dem 27-seitigen Bericht, dass Al-Qaida «unter den Taliban grössere Handlungsspielräume» habe als zuvor und dass «die Bedrohung durch den Terrorismus sowohl in Afghanistan als auch in der Region zunimmt».

Al-Qaida soll anderen Berichten zufolge fünf neue Terror-Trainingslager im ganzen Land eröffnet haben, darunter eines in Nuristan, wo Menschen für die Durchführung von Selbstmordaktionen ausgebildet werden.

… und Islamischer Staat IS wächst

Unterdessen berichtet die UNO, dass auch die Bedrohung durch den Islamischen Staat IS zunimmt, was viele Afghanen – insbesondere diejenigen, die keine Muslime sind – um ihre persönliche Sicherheit fürchten lässt.

Martin Parsons vom «Lindisfarne Center for the Study of Christian Persecution» bilanziert, dass auch wenn das Leben für Christen derzeit gefährlich sei, es mit zunehmender Stärke und Präsenz von Al-Qaida und IS nur noch schlimmer werde.

Evangelium lässt sich nicht aufhalten

«Die Taliban befolgen einen islamischen Kodex namens ‚Hanahfi-Kodex‘, der besagt, dass jeder erwachsene Mann, der als Konvertit gilt und den Islam verlassen hat, drei Tage Zeit hat, um das zu bereuen und umzukehren. Tut er das nicht, wird er hingerichtet», erläutert Martin Parsons. Er schätzt, dass es zwischen 5'000 und 20'000 Christen im Land gibt.

Der ehemalige Muslim und gebürtige Afghane Hussain Andaryas moderiert eine christliche Fernsehsendung mit dem Titel «Afghan TV Voice for Christ», die im ganzen Land ausgestrahlt wird. Er steht in regelmässigem Kontakt mit heimlichen Gläubigen, die ihm sagen, dass sie sich von den wachsenden Bedrohungen nicht abschrecken lassen.

Andaryas betont: «Das Evangelium wird nicht durch Al-Qaida, Taliban oder IS aufgehalten. Gestern habe ich mit einem Mann (einem Pastor) aus Badakhshan gesprochen. Er sagte: ‚Egal was passiert, ich werde Jesus folgen, selbst wenn ich getötet werden muss, selbst wenn meine gesamte Gemeinschaft hier bedroht ist, wir bleiben treu.‘»

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Autor: Georg Thomas / Daniel Gerber
Quelle: CBN / gekürzte und ergänzte Übersetzung: Livenet

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