Prozess gegen Polizeibeamte läuft weiter

Susanna, die Frau von dem entführten Pastor Raymond Koh, kämpft weiter für Gerechtigkeit.
Es waren 13 Polizeiagenten, die Pastor Raymond Koh 2017 aus seinem Auto entführten. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von ihm, und seine Frau Susanna kämpft vor dem Gericht für Gerechtigkeit.

Es ist nun bald sieben Jahre her, dass Pastor Raymond Koh in Malaysia verschwunden ist. Er wurde am 13. Februar 2017 von einer Gruppe Männer, vermutlich Polizeibeamte, in mehreren Autos entführt, seither hat seine Familie kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Seine Frau Susanna hat über Jahre für ihn gekämpft und letztlich die Polizei sowie ranghohe Beamte für die Entführung verantwortlich gemacht und sie vor Gericht angezeigt. Seit Sommer läuft nun der Prozess.

Besuch vor Ort

Pastor Koh vor seiner Entführung

Im November begannen die Anhörungen von Susanna als eine der Hauptzeugen. Zusammen mit den Verteidigern und dem Richter besuchte sie den Ort, an dem die Entführung stattfand, die auf diversen Sicherheitskameras festgehalten wurde. Johnathan Koh, Susannas und Raymonds Sohn, erklärte in seiner Zeugenaussage, wie sie an die Videoaufzeichnungen gekommen sind und dass die Polizei ihm gesagt habe, dass die Sicherheitskameras auf der gesamten Route an dem Tag der Entführung nicht funktioniert hätten – was nicht stimmte.

«Wir hoffen, dass der Richter wirklich sieht, dass dies echt geschehen ist und nicht bloss eine Nummer ist», sagte Susanna hinterher. «Pastor Rymond ist nicht Teil einer Statistik, dies ist etwas, das wirklich geschehen ist… und wir hoffen, dass wir dadurch Gerechtigkeit erfahren und dass die Wahrheit ans Licht kommt.»

In ihrer Zeugenaussage berichtete Susanna auch von einer Morddrohung, die Raymond Koh bereits 2011 erhalten hatte. Nach der Entführung hatte man zudem die NGO von ihm durchsucht, ohne einen Durchsuchungsbefehl zu haben. Dies habe damit zu tun gehabt, dass ihnen vorgeworfen wurde, Muslime zu evangelisieren.

Suche nach Gerechtigkeit

Vor wenigen Tagen nun ging die Anhörung im Prozess weiter. Susanna berichtete, wie das Verschwinden ihres Mannes in ihr und den Kindern schwere Depressionen und Panikattacken ausgelöst habe. «Das einzige, was ich möchte, ist Gerechtigkeit», sagte Susanna in Tränen vor dem Richter. «Ich möchte die Wahrheit wissen – wo ist mein Mann und was ist ihm geschehen?» Am Ende dankte sie dem Richter und ihren Anwälten, die den Fall pro bono führen.

Der Prozess wurde auf den 27. Mai 2024 vertagt und soll voraussichtlich vom 27. bis 30. Mai und danach vom 4. bis 6. Juni weiterlaufen. Susanna bittet weiterhin um Gebet für Kraft und Ausdauer in diesem Prozess. «Beten Sie dafür, dass die Gerechtigkeit sich durchsetzt!»

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors UK / Free Malaysia Today

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