Christin in Nigeria wegen Blasphemie angeklagt
Die Studentin Deborah Samuel Yakubu wurde im Mai 2022 von einem Mob muslimischer Studenten in Sokoto, Nigeria zu Tode gesteinigt und ihr Körper anschliessend angezündet. Der grausame Mord geschah, nachdem sie in einer WhatsApp-Gruppe von Studenten eine Nachricht geschrieben hatte, in der sie Jesus dafür dankte, dass er ihr geholfen hatte, ihre Prüfungen zu bestehen. Ausserdem hatte sie sich offenbar geweigert, eine Freundschaft mit einem Muslim einzugehen.
Rhoda Jatau, eine christliche Gesundheitshelferin aus dem Bundesstaat Bauchi, verurteilte später den Lynchmord über WhatsApp, was zu ihrer Verhaftung führte. Seit Mai 2022 wird die 45-Jährige ohne Gerichtsverfahren und ohne Kontakt zu ihrer Familie festgehalten. Sie muss sich nun wegen Blasphemie vor Gericht verantworten, was mit der Todesstrafe geahndet werden kann.
Killerkriterium «Blasphemie»
Die Organisation Open Doors, welche die 45-jährige Jatau unterstützt, teilte mit, dass der letzte Versuch, die Klage gegen sie abzuweisen, diese Woche gescheitert sei. Open Doors bezeichnete das Urteil als «grosse Enttäuschung». Caroline Duffield von Open Doors UK & Ireland kritisierte die nigerianischen Behörden dafür, dass sie Jatau inhaftiert haben, während sie nicht gegen die Mörder von Yakubu vorgehen.
«Rhoda Jatau hat ihr Recht auf freie Meinungsäusserung und Religions- oder Glaubensfreiheit friedlich ausgeübt», sagte Duffield. «Es ist erstaunlich, dass sie strafrechtlich verfolgt wird, weil sie Inhalte geteilt hat, die einen sinnlosen Mord verurteilen. Gleichzeitig werden keine Massnahmen gegen diejenigen ergriffen, die an der Gewalt des Mobs beteiligt waren, der Deborah Yakubu getötet hat, obwohl die Angreifer die Tat mit ihren Handys gefilmt und die Aufnahmen verbreitet haben.»
Zum Thema:
Auch Chibok-Mädchen: Hunderte aus Boko-Haram-Gefangenschaft befreit
Keine Sensation!: Falscher Pastor im Löwenkäfig
Appell an US-Präsident Biden: Afrikanische Frauen: «Helft uns, aber tötet uns nicht!»