Algerien: Pastor zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt
Weil er «illegale Gottesdienste» gefeiert hat, muss Pastor Youssef Ourahmane im flächenmässig grössten Land Afrikas hinter Gitter. Es war nun das zweite Mal, dass er gegen seine Verurteilung Berufung eingelegt hatte, die auf März 2023 zurückgeht – vergeblich, wie sich nun herausstellt.
Die Menschenrechtler von «ADF International» berichten, dass das Berufungsgericht in Tizi Ouzou die Verurteilung von Youssef Ourahmane bestätigt hat. Das Gericht verhängte eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung und eine Geldstrafe von 100'000 Algerischen Dinar, umgerechnet etwa 665 Euro.
Zunächst zu zwei Jahren verurteilt
Am 2. Juli 2023 wurde Pastor Youssef Ourahmane zunächst zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100'000 algerischen Dinar verurteilt. Im November 2023 legte er Berufung ein.
Daraufhin wurde seine Haftstrafe auf ein Jahr reduziert. Am 26. März legte er zum zweiten Mal Berufung gegen seine Verurteilung ein. Und nun hat das Gericht die Strafe um sechs Monate Haft erhöht – was nun zu den genannten eineinhalb Jahren Haft führt.
Kelsey Zorzi von «ADF International» zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Berufungsgerichts. «Niemand sollte für die Ausübung seines Rechts auf Religionsfreiheit bestraft oder inhaftiert werden.»
Lage verschlechtert sich
«Die Entscheidung des Berufungsgerichts, die Verurteilung und das Strafmass von Pastor Youssef aufrechtzuerhalten, stellt eine eklatante Verletzung seiner Rechte nach algerischem und internationalem Recht dar und muss verurteilt werden», so Kelsey Zorzi weiter.
Algerien belegt auf dem Weltverfolgungsindex von «Open Doors» Platz 15, im Vorjahr stand das nordafrikanische Land noch auf Platz 19. Laut «Open Doors» schränken staatliche Beamte die Freiheit der Christen ein und drängen sie, ihrem Glauben abzuschwören. Der Druck auf die protestantischen Kirchen nimmt zu.
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