USA: Christliche Promi-Kultur ist für viele ein Ablöscher

Die Lakewood-Church in den USA
Während die Mehrheit der Amerikaner eine positive Sicht von Jesus hat, kommen die christliche Kultur der Celebrities, prominente Pastoren, Megakirchen und berühmte Lobpreisbands nicht so gut in der öffentlichen Meinung weg.

Das renommierte US-Forschungsinstitut «The Barna Group» führte innerhalb seiner «Spiritually Open»-Serie im Dezember 2022 eine Umfrage unter 2'005 US-Erwachsenen und Teenagern durch. Das Ergebnis: «Offenheit für Jesus ist nicht das Problem. Die Kirche ist es!»

«Als wir die Amerikaner fragten, ob sie eine positive oder negative Meinung von Jesus haben, sagten sieben von zehn (71 Prozent), dass sie ihn positiv sehen. Von allen Jugendlichen und Erwachsenen in den USA sagen 63 Prozent von sich, dass sie eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus eingegangen sind, die auch heute noch wichtig für ihr Leben ist», so die Barna-Forscher. «Am häufigsten ist dies bei den Millennials der Fall, von denen 70 Prozent sagen, dass ihr Engagement für Jesus immer noch wichtig für sie sei.»

Auf die Frage, ob sie eine positive Meinung von bestimmten Aspekten der christlichen Kultur wie Megakirchen hätten, zeigt die Studie, dass das nur bei einer Minderheit der Fall ist, und zwar sowohl bei Christen als auch unter Nichtchristen: Nur 16 Prozent der Bevölkerung und 17 Prozent der Christen sehen etwa Megakirchen positiv. Prominente Pastoren werden von 19 Prozent der Christen positiv angesehen und nur von 17 Prozent der allgemeinen Gesellschaft.

Interessant: Prominente oder Celebrities, die Christen sind, werden ebenfalls nicht besonders positiv wahrgenomme – nur von 26 Prozent der Bevölkerung und 30 Prozent der Christen. Die gleichen Zahlen gelten für berühmte Lobpreisbands.

Pfarrer und lokale Gemeinde etwas besser

Was Pastoren bzw. Priester betrifft, haben etwa 56 Prozent der Christen eine positive Meinung von ihnen, verglichen mit 44 Prozent der allgemeinen Bevölkerung. Von der lokalen Kirche / Gemeinde haben rund 47 Prozent der Befragten eine positive Meinung, während das bei 58 Prozent der Christen der Fall ist.

Die Mehrheit der befragten Bevölkerung insgesamt betrachtet Jesus Christus (71 Prozent), das Christentum (57 Prozent), die Bibel (63 Prozent) und Spiritualität (65 Prozent) als positiv. Christen äusserten sich ebenfalls positiv über Jesus Christus (84 Prozent), das Christentum (74 Prozent), die Bibel (78 Prozent) sowie Spiritualität (75 Prozent). Unter den Menschen anderer Glaubensrichtungen haben dagegen nur 36 Prozent der Befragten Sympathien gegenüber dem Christentum.

Jesus und sein Bodenpersonal

«Abgesehen von Jesus schwinden die positiven Meinungen, wenn es um christliche Gruppen oder Organisationen geht», so die Forscher. Und je berühmter, umso problematischer: «Was prominente, grosse oder berühmte Vertreter des Glaubens angeht, sind die Meinungen eindeutig negativ.»

Der Hauptgrund, der von Nichtgläubigen und Andersgläubigen genannt wird, um am Christentum zu zweifeln, ist laut der Umfrage «die Heuchelei religiöser Menschen». Bei Christen ist der grösste Grund für Zweifel «menschliches Leid».

Tatsache ist: Je mehr Christen, Kirchen und Bewegungen ins Rampenlicht der Öffentlichkeit rücken, um so problematischer wird ihr Bild in der Öffentlichkeit. David Kinnamann, CEO der Barna Group, kommentiert denn auch die Untersuchung: «Die Aufgabe der Christen ist es, Jesus zu verkörpern – voller Wahrheit und Gnade – und sein Bild in allem, was sie sagen und tun, widerzuspiegeln. Die Daten zeigen, dass sie zu oft versagen.»

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Times

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