Vier «Ungläubige» von Boko Haram auf Video exekutiert
Das Video zeigt einen bewaffneten Terroristen in Kampfanzug, der den Zuschauern mitteilt, dass eine der hingerichteten Personen seine jüngere Schwester sei.
«Sie gehört zu den Ungläubigen, die wir heute vernichten werden», sagte er und warnte, dass jeden, der «gegen unsere Religion verstösst», das gleiche Schicksal ereilen werde, «auch Frauen und Kinder». «Wo auch immer sich ein Ungläubiger befindet, werden wir hingehen und ihn finden und hinrichten», so der Terrorist. Vier Personen wurden im Clip anschliessend hingerichtet.
Nach Auskunft von Open Doors (UK and Ireland) sei es unklar, ob es sich bei den Opfern um Christen handelte; nigerianische Christen seien jedoch besonders anfällig für Angriffe von Extremisten, da sie als Ungläubige angesehen werden, gegen die die Extremisten-Organisation ihren Dschihad führt. Ganz oben auf der Exekutionsliste von Boko Haram sind nach Open Doors viele Christen zu finden.
Vertriebenen-Lager geschlossen
Trotz der anhaltenden Bedrohung hat ein «Umsiedlungsprogramm» der nigerianischen Behörden zur Schliessung von Vertriebenenlagern geführt, in denen Menschen Zuflucht fanden, die aufgrund von Gewalt aus ihren Häusern im Nordosten geflohen waren. Diese Menschen werden nun offenbar in ihre Heimat zurückgedrängt, wo sie Gefahr laufen, erneut angegriffen zu werden, so John Samuel (Name aus Sicherheitsgründen geändert), Open-Doors-Experte für Afrika südlich der Sahara.
«Die Behörden haben Rückkehrern Anreize wie Lebensmittelpakete oder Einmalzahlungen angeboten», sagte er. «Aber vertriebene Christen zögern aufgrund der anhaltenden Unsicherheit, zurückzukehren. So sind in ihren Dörfern häufig Minen verlegt. Einige Christen, die zurückgekehrt sind, wurden auch von Militanten angegriffen und sind erneut geflohen.»
Mitglieder von Open Doors besuchten Anfang dieses Jahres den Norden Nigerias und stellten fest, dass ein Grossteil der Vertreibungen auf gewalttätige Angriffe auf christliche Gemeinschaften zurückzuführen ist – und auf das Versagen der Behörden, diese zu stoppen.
Die nigerianische Regierung hat wiederholt erklärt, sie habe Boko Haram «besiegt». Doch nach fast 15 Jahren des Kampfes gegen die bewaffnete Gruppe nimmt die Gewalt im Nordosten wieder zu. Boko Haram setzt sich für die Einführung der Scharia (Rechtssystem des Islams) in ganz Nigeria ein.
Durch Angriffe der Terrormiliz wurden seit 2009 geschätzte 35'000 Menschen getötet. Nigeria steht auf dem Open-Doors-Weltverfolgungsindex 2024 der 50 Länder, in denen Christen wegen ihres Glaubens extremer Verfolgung ausgesetzt sind, auf Platz sechs.
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