Ein neues Wahrzeichen des Friedens in Jerusalem

Alessandro Mutto arbeitet an der Jesus-Statue.
Auf dem Dach der Terra Sancta Schule im christlichen Viertel von Jerusalem wird in Kürze eine monumentale Statue mit dem Titel «Jesus Risen» errichtet. Das zehn Meter hohe Kunstwerk symbolisiert Frieden, Toleranz und universelle Brüderlichkeit.

Im Jahr 2023 sorgte der Franziskanermönch Pater Ibrahim Faltas für Aufsehen, als er nach vier Jahren intensiver Bau- und Grabungsarbeiten das erste Schwimmbad in der Jerusalemer Altstadt eröffnete. Doch das war erst der Anfang seiner visionären Projekte.

Nun plant der 60-jährige Ägypter die Errichtung einer monumentalen Statue mit dem Namen «Jesus Risen», die das Dach der historischen Terra Sancta Schule im christlichen Viertel Jerusalems krönen soll.

Zehn Meter hohe Statue

Die zehn Meter hohe Statue des italienischen Bildhauers Alessandro Mutto besteht aus mehrfarbigem Stahl und Bronze und wiegt 4’400 Kilogramm. Durch ihre spiegelnde Oberfläche verändert sich das Erscheinungsbild der Skulptur je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen. Muttos Werk ist von tiefen religiösen und symbolischen Motiven durchdrungen. Der Körper des auferstandenen Jesus Christus ist von zahlreichen Figuren umgeben, die in den Himmel aufsteigen.

«Jesus Risen» wurde von der Franziskanerkustodie des Heiligen Landes, die bei der Salvatorkirche nahe des Neuen Tores ansässig ist, offiziell genehmigt. Wie die berühmte Christusstatue «Cristo Redentor» in Rio de Janeiro breitet die Figur ihre Arme aus und erinnert damit an das Kreuz, das zentrale Symbol des christlichen Glaubens.

Ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung

Pater Faltas, Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, verbindet mit dem Projekt eine tiefe Botschaft: «Wir hoffen, dass diese Statue die Realität des Heiligen Landes widerspiegelt, seine Vielfalt und die Herausforderungen, denen wir uns trotz aller Schwierigkeiten stellen müssen. Sie soll den Geist der Liebe, des Friedens, der Toleranz, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit verkörpern und den Geist der Rache, des Neids und des Hasses überwinden.»

Das biblische Zitat aus den Psalmen Kapitel 85, Verse 10-11, welches das Projekt inspiriert, spiegelt diese Vision wider: «Ganz sicher wird er allen helfen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen, seine Herrlichkeit wird wieder in unserem Land wohnen. Dann verbünden sich Güte und Treue, dann küssen einander Gerechtigkeit und Frieden.»

Gross und klein

Obwohl die Statue durch ihren Standort in der Altstadt von Jerusalem eine bedeutende Position einnehmen wird, ist sie mit ihren zehn Metern Höhe im Vergleich zu anderen monumentalen Christusfiguren eher bescheiden. Livenet hat dazu eine Liste zusammengetragen.

Die grössten Statuen mit christlichem Bezug, mit Sockel gemessen:

  1. Christus König von Almada (Höhe: 110 Meter, Land: Portugal)
  2. Santa Rita de Cascia (Höhe: 56 Meter, Land: Brasilien).
  3. Vierge du Mas Rillier (Höhe: 52,6 Meter, Land: Frankreich).
  4. Christus König von Świebodzin (Höhe: 52 Meter, Land: Polen).
  5. Der segnende Christus von Manado (Höhe: 50 Meter, Land: Indonesien).
  6. Christus König von Belalcázar (Höhe: 46 Meter, Land: Kolumbien).
  7. Virgen del Socavón (Maria) (Höhe: 45,4 Meter, Land: Bolivien).
  8. Christus von Vũng Tàu (Höhe: 42,5 Meter, Land: Vietnam).
  9. Virgen de El Panecillo (Höhe: 41 Meter, Land: Ecuador).
  10. Cristo de la Concordia (Höhe: 40,44 Meter, Land: Bolivien).

Es folgen übrigens noch drei weitere Christus-Statuen (auf den Philippinen, Mexiko und Indonesien), ehe mit 38 Metern (8 Meter Sockel) die möglicherweise berühmteste Christus-Statue in Brasilien (ohne Sockel gemessen liegt sie auf Rang drei) folgt.

Bald in Jerusalem

Zurück zur Statue in Jerusalem: Sie wird derzeit in Italien fertiggestellt und soll demnächst von Verona über den Hafen von Haifa nach Jerusalem verschifft werden, wobei das genaue Datum der Weihe noch nicht feststeht.

Pater Faltas beschreibt die Statue als Symbol der Hoffnung und des Friedens. Und Bischof Domenico Pompili aus Verona ergänzt: «Das Geschenk der Statue Jesu, der die Menschheit umarmt, soll ein Zeichen der Hoffnung sein, das von Verona ausgeht und das Heilige Land und die ganze Welt erreicht.»

Für Pater Faltas ist die Statue weit mehr als ein Kunstwerk. Sie verkörpert seine Vision einer Welt, in der Liebe, Gerechtigkeit und Toleranz über Hass und Zwietracht siegen. «Indem wir diejenigen akzeptieren, die anders sind als wir, und sie als Brüder behandeln, die nach dem Bild Gottes geschaffen sind, ebnen wir den Weg zum Frieden.»

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet/Jerusalem Post

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