«Prophezeiungen waren nicht vom Herrn»

Benny Hinn
Der Fernsehprediger Benny Hinn bedauert zwei Dinge in seinem jahrzehntelangen Dienst: die Verbreitung von Prophezeiungen, von denen er heute zugibt, dass sie «nicht korrekt und nicht vom Herrn» waren, und die Förderung der Wohlstandstheologie.

«Das sind die beiden Dinge, die ich in meinem Dienst am meisten bereue: Ich war einige Male nicht sehr weise mit Prophezeiungen», sagte der 71-jährige Prediger in einem Interview mit dem «The Strang Report».

Einerseits durch Gäste bei seinen Grossveranstaltungen, «deren Prophezeiungen nicht wirklich Prophezeiungen waren». Und andererseits, so Benny Hinn weiter, «gab es Zeiten, in denen ich dachte, Gott hätte mir etwas gezeigt, was er mir nicht gezeigt hat. Und ich habe es ausgesprochen. Und leider – und ich wünschte, ich könnte zurückgehen und es korrigieren – aber leider gab es einige Prophezeiungen, die ich gegeben habe, die nicht richtig waren oder die nicht vom Herrn kamen.»

Benny Hinn bittet um Vergebung

«Und dafür bitte ich natürlich die Menschen um Verzeihung. Ich bin auch nur ein Mensch und habe solche Fehler gemacht.»

Hinn sagte, sein anderes grösstes Bedauern in seinem Dienst sei die Lehre der Wohlstandstheologie gewesen. Seit den 1980er Jahren ist der im israelischen Tel Aviv geborene Sohn eines Palästinensers und einer armenischen Mutter (Benny Hinns Geburtsname lautet Muchel ibn Harum) einer der bekanntesten Verfechter des Wohlstandsevangeliums, das lehrt, dass Gott Zahlungen und Opfergaben mit Gesundheit und Reichtum belohnt.

«Ausser Kontrolle geraten»

Mit der Zeit habe er keinen Ausweg mehr gewusst. Sein Neffe Costi Hinn hatte im Jahr 2019 den luxuriösen Lebensstil und die gezielte Ausbeutung armer Länder angeprangert. «Im Jahr 2019 bin ich zum Schluss gekommen, dass ich nicht mehr Teil dieses Spiels sein will. Ich bitte die Zuschauer, mir das wirklich zu verzeihen. Wenn ich Spenden für unseren Dienst sammeln muss, werde ich es so biblisch tun, wie ich es kann.»

Im September 2019 gab er zu, dass seine Lehren über Wohlstand «ausser Kontrolle geraten sind und dass sie vielen Menschen geschadet haben».

Er sagte, er wolle sich in den verbleibenden Jahren seines Dienstes auf Evangelisation und das Evangelium konzentrieren – nicht auf die Theologie der Gesundheit und des Reichtums, die ihm Millionen eingebracht hatte. Damals sagte er: «Der Heilige Geist hat das Wohlstandsevangelium satt!»

«Wie lange habe ich noch?»

Bereits im Jahr zuvor hatte ihn offenbar der Tod von Billy Graham zu einer Selbstreflexion geführt. «Wie lange bin ich noch auf dieser Erde? Was werde ich in den nächsten 20 Jahren tun?», fragte er damals. Und er fügte hinzu: «Ich möchte sicherstellen, dass meine Botschaft für die nächsten 15 bis 20 Jahre meines Lebens das Kreuz ist.»

«Dafür möchte ich bekannt sein», fuhr Hinn fort. «Ich will nicht als Wohlstandslehrer bekannt sein.»

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Autor: Leah MarieAnn Klett / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet

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